Frage: Ist mein Baby übersättigt?

Hallo liebe Biggi, mein Sohn ist jetzt 5 Monate und seit 3 Wochen bekommt er nachmittags Brei (Obst Getreide). Er isst noch keine ganze Mahlzeit. Ich stille nach Bedarf und das kann sehr oft sein. Er schläft mittlerweile nur noch in der Trage beim spazieren gehn, beim Autofahren oder an der Brust nach dem Stillen. Da er sehr oft (alle 1,5-2 ST) müde ist und beim 2- 3 stündigen Mittagsschlaf auch nur an der Brust schläft, isst er folglich oft und viel:) Seit 6 Wochen schläft er auch nachts sehr unruhig und will zur Beruhigung ständig an die Brust, d.h er isst auch nachts öfter kleine Mengen. So nun zum Thema: Da er ja so unregelmäßig isst, habe ich keinen "perfekten" Zeitpunkt gefunden um mit dem Nachmittagsbrei zu beginnen. Also gebe ich ihm den Brei jetzt einfach immer ca 1,5 St nach dem Mittagsschlaf. Da ist er leider nicht so wirklich hungrig (da er ja während dem Schlafen gegessen hat) aber länger kann ich auch nicht mit dem Brei warten weil er ja dann schon wieder müde wird (Dilemma;)) Er isst dann ein bisschen und hat dann aber ca 1 St später wieder Milchhunger (weil er müde ist oder auch so). Häufig habe ich in den letzten Wochen das Gefühl dass er gegen Nachmittag/ Abend sehr unruhig ist-quengelig/ zappelig etc.Manchmal ist sein Bauch auch angeschwóllen und voller Luft.(Vielleicht hängt die Unruhe damit zusammen?)Heute habe ich ihm jetzt abends versucht einen Muttermilch-Getreide Brei zu geben, was mittelgut geklappt hat. Trotzdem wollte er danach natürlich die Brust vorm schlafen. Ich hatte danach noch mehr als sonst das Gefühl, dass er eigentlich voll bis zum Rand mit Essen ist, aber aus Gewohnheit/ Sicherheitsbedürfnis essen möchte. Er war noch unruhiger als sonst und hat gequengelt und sich in alle Richtungen gewunden, sein Bauch war ganz angeschwollen. Meine Fragen sind jetzt: Wie bekomme ich es hin dass der Brei jemals eine Mahlzeit ersetzen kann wenn mein Sohn eigentlich immer satt ist? Es ist ja eigentlich logisch dass er keine ganze Brei Portion schafft, wenn er noch satt von der Muttermilch ist... Warum will er an der Brust trinken obwohl er komplett voll mit Milch (und Brei) ist? Ist er vielleicht (u.a) wegen der Übersättigung so unruhig abends/ nachts? Vielen Dank schon mal:)

von Alabama Whirley am 26.11.2014, 21:40



Antwort auf: Ist mein Baby übersättigt?

Liebe Alabama Whirley, sicher ist es richtig und gut, einem etwa sechs Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch „Babyernährung gesund & richtig – B(r)eikost und Fingerfood“ von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 27.11.2014



Antwort auf: Ist mein Baby übersättigt?

Vielen Dank für die Antwort! Allerdings bin ich noch nicht so ganz schlau draus. Ist es in Ordnung meinem Kind 2 Breimahlzeiten (und in ca 4 Wochen noch zusätzlich den Mittagsbrei) zu geben? Natürlich in kleinen Mengen, die er sich selbst irgendwann steigert, aber so könnte er wenigstens mit uns essen und sich daran gewöhnen. (Schade ich hatte mir sooo gewünscht mittags mal ins Kino zu gehen und dachte so eine Mahlzeit wäre nach ein paar Wochen ersetzt, aber das ist wohl eher bei den Flaschenkindern so) Und meine 2. Frage zur Übersättigung: Denkst du er trinkt Muttermilch trotz Übersättigung oder denkst du er ist aus anderen Gründen so unruhig und würde garnicht trinken wenn er voll wäre? LIebe Grüße

von Alabama Whirley am 27.11.2014, 09:29



Antwort auf: Ist mein Baby übersättigt?

Liebe Alabama Whirley, ich würde einfach kleinere Portionen anbieten und die Muttermilch weiterhin als die Mahlzeit sehen ;-). Kein Kind lässt sich an die Brust zwingen und wenn dein Kind keine Muttermilch möchte, wird es das deutlich zeigen. Im Moment ist Muttermilch ist HAUPTnahrungsquelle und die Beikost ist BEIkost. Dein Kind wird von ganz alleine irgendwann mehr essen und weniger an der Brust trinken. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 27.11.2014



Antwort auf: Ist mein Baby übersättigt?

Super danke ! Heute morgen hatten wir Geburtstagsfrühstück meines Mannes und er wollte so gerne teilhaben ! Hab ihm dann bisschen Birne gegeben, was er schon kennt. Ich geb ihm jetzt immer was wenn wir essen, natürlich immer nur das bekannte Selbe Nahrungsmittel und führe immer nach und nach was neues ein. Finde es einfach schöner wenn er mitisst und er auch. Auch wenn er dann nur 5 Löffel isst, Hauptsache er kann teilhaben. liebe Grüße

von Alabama Whirley am 27.11.2014, 12:50