Ich hab schon so oft gesagt "Ich kann nicht mehr"...

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Ich hab schon so oft gesagt "Ich kann nicht mehr"...

....ich will abstillen. Hallo.... ich war schon oft an einen Punkt wo ich meinte nun will ich abstillen. Habe hier im Forum auch schon oft bei euch Rat gesucht. Danke euch habe ich so lang "durchgehalten". Gebe es dieses Forum nicht...wer weiß dann hätte ich auf all die vielen Anderen gehört! und schon nach ein paar Wochrn mit zufüttern angefangen...also viel früher abgestillt. Nun ist das Mäuschen 14 Monate, läuft seit 3 Wochen, zahnt immer wieder und ist zur Zeit bisl erkältet. Sie geht in den Kindergarten seit Februar. Schläft dort ohne Probleme von anfang an allein ein! Sie wird auch nur noch zum Einschlafen gestillt und nachts gestillt. War alles noch ok für mich gewesen und durch Familienbett sehr praktisch! Nun ist es seit vielen Abenden+Nächten und sogar teilweise zum Mittagsschlaf mir zu extrem. Sie braucht ewig zum einschlafen bzw. will wohl Dauernuckeln dockt aber teilweise selbst ab und will wieder ran oder doch nicht....hach...das endet meist nun so das sie ewig brauch bis sie schläft oder weiterschläft. Nun verlangt sie auch richtig nach der Brust oder wenn sie die andere Seite trinken möchte....und das ist alles für mich nen Grund wo ich nicht mehr will. Ich schlafe seit vielen Nächten kaum und mir tut nun langsam alles weh (da ich teilweise unbequem liege), das Beistellbett wird sicherlich auch bald zu klein. Ich weiß einfach nicht. Unsere Tochter kann sich halt so extrem reinsteigern, ich hab total Bammel vor dem endgültigen abstillen. Aber ich will definitiv!!! Nicht sofort, sondern wenn ein paar arbeitsfreie Tage anstehen und sie nicht kränkelt. Nur wie mache ich/wir das richtig. Ich habe auch das Buch Schlafen statt schreien, kann es mir nicht so vorstellen das es bei ihr was bringt. Wäre es so schlimm, wenn ich abends für sie nicht da wäre und der Papa für eine Woche das zu Bett gehen übernimmt und nachts? Oder habt ihr noch andere Tipps? Zur Vorgeschichte Sie war wohl ein Schreibaby oder würde auch meinen ein sog. 24-Stunden Baby. Nie Kinderwagen akzeptiert, viel getragen, lange vollgestillt da Breiverweigerer usw.! Also es liegt nicht nur an der aktuellen Situation, ich will jetzt auch wieder mal "Frei" sein. Ich hoffe ihr versteht wie ich das meine! ;-) LG und Danke das es euch gibt! Bitte entschuldigt Groß/Kleinschreibung bzw. Schreibfehler.

von hasi0385 am 09.04.2014, 14:54



Antwort auf: Ich hab schon so oft gesagt "Ich kann nicht mehr"...

Liebe hasi0385, wenn Du jetzt wirklich sicher bist, dann würde ich das Kind nicht doppelt bestrafen und abstillen und gleichzeitig weg sein. WENN Du wirklich überzeugt bist, dass Du so nicht weitermachen kannst, dann ist das OKAY!!!! Dein Baby spürt jetzt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Es wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie es in diesem zarten Alter seinen Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deinem Baby ja trotzdem gut, es bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Es ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihr und sei du ruhig und klar, so dass sie sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du sie ein wenig ablenken wollen (falls sie sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in ihrer Nähe und versicherst ihr, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald sie sich etwas beruhigt hat. Wenn du konsequent bleibst, wird es klappen. Nur davon hängt es ab: Schaffst DU es... Ich würde mich freuen, wenn Du mir in ein paar Tagen noch einmal schreibst, wie es Euch dann geht. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 09.04.2014