Frage: Ich brauche aufbauende Worte :-(

Hallo! Meine Tochter ist am Do 7 Monate alt geworden. Ich stille sie, z.B. heute: früh um 4:30, 7:15, 9:00, 12:15 nach dem Gemüsebrei, 15:00, und abends 19:30 nach dem Milchbrei. Das sind 6 Mahlzeiten, ich nehme an, dass das reicht. Doch sie verlangt auch um 0:30 Uhr nach meiner Brust. Sie trinkt dann auch reichlich. So geht das nun schon 7 Monate, Tag für Tag für Tag ........... Ich habe jetzt einen Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr kann, ich bin müde und einfach nur kaputt. Es ist ja nicht so, dass ich am Tage schlafen könnte, wenn auch sie schläft. Ich habe noch einen Sohn, knapp 5 J. alt. Er will auch beschäftigt sein. Mein Mann und ich haben auch ein Haus mit Garten, welcher ja auch in Schuss gehalten werden muss. Ich muss alles allein machen, weil mein Mann erst spät von Arbeit kommt. Einkauf, Essen machen BEIDE Kinder beschäftigen, Haushalt.... alles bleibt an mir hängen :-( Ich bin jetzt etwas ausgeschweift, sorry. Was mir schon helfen würde,wäre, dass meine Tochter durchschliefe. Aber wie gelingt mir das? Ich habe schon probiert, die 0:30 Uhr- Mahlzeit durch mit Wasser verdünnten Saft zu ersetzen, so dass sie merkt, dass es nachts nichts mehr gibt. Dass half nichts, nach einer Heul-Attacke habe ich sie wieder gestillt. Einfach nur beruhigen mit schreicheln und leiser Stimme sprechen hilft auch nichts, habe nachts 1 Std. dieses Spielchen mitgemacht, mit dem Ergebins, dass ich wieder gestillt habe. Ich weiß mir keinen Rat mehr. Ich bruche dringend ´nen Tip, wie ich meine Kleine zum Durchschlafen bringe. Danke. LG Diana + Jasmin

Mitglied inaktiv - 15.04.2005, 20:45



Antwort auf: Ich brauche aufbauende Worte :-(

Liebe Diana, es ist bei den Meinungen rund um das Thema Schlaf nicht anders als bei anderen Themen: es gibt immer unterschiedliche Meinungen. So wie es Kinderärzte gibt, die das Konzept von Kast Zahn und Morgenrot vehement verteidigen, so gibt es genau so Kinderärzte, die dieses Konzept vehement ablehnen. Allerdings würden mich die Belege für eine "wissenschaftliche Unbedenklichkeit" der Methode interessieren, denn eine solche Studie konnte mir bisher noch nie jemand zeigen und selbst Prof. R. Ferber auf dessen Methode Kast Zahn und Morgenrot und auch die Freiburger Sanduhr Methode aufbauen warnt davor, diese Methode leichtfertig und zu früh einzusetzen. Es ist abgesehen von der Anwendung der sehr umstrittenen und von Stillexperten einhellig abgelehnten Schlaftrainingsprogrammen nicht möglich ein Kind an das Durchschlafen zu gewöhnen, ehe es nicht von selbst dazu reif ist. Es ist ja auch nicht möglich ein Kind an das freie Laufen oder das Sprechen zu gewöhnen. All diese Fähigkeiten entwickelt jedes Kind dann, wenn der für das jeweilige Kind richtige Zeitpunkt gekommen ist. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Wird dem Kind die Gelegenheit dazu gegeben, wird jedes Kind irgendwann seinen Weg zum Durchschlafen und alleine schlafen finden. Das eine früher, das andere später. Ich bin überzeugt, dass bis auf die wenigen Ausnahmen, die extrem "pflegeleichte" Kinder haben jede Mutter diesen Punkt kennt, an dem Du jetzt bist. Die Zweifel nagen und die Frage stellt sich "Will mein Kind mich nicht doch manipulieren?" "Wird es je anders werden?" Da es nicht nur jede Menge Menschen gibt, die der Meinung sind, dass ein Kind möglichst früh lernen muss "was Sache ist", sondern auch Bücher, die ein Kind vom ersten Lebenstag an als Wesen hinstellen, das nur darauf aus ist, mit den Eltern und ihren Bedürfnissen in Konflikt zu treten, ist es nur zu verständlich, dass sich alle Eltern, die nicht diesem Strom folgen, sondern einen anderen Weg im Umgang mit ihren Kindern suchen, in Zeiten besonderer Erschöpfung oder einfach dann, wenn auch noch andere Dinge das Nervenkostüm sehr dünn werden lassen, nachdenklich werden: ist unser Weg wirklich gut oder ziehe ich mir einen Tyrannen heran? Als dreifache Mutter von ebenfalls keineswegs immer "pflegeleichten" Kindern, kenne ich diese Gedanken nur zu gut. Doch inzwischen, wo mein ältester Sohn bereits ein junger Erwachsener ist, bin ich froh, nie auf die "andere Seite" übergelaufen zu sein. Ich bin überzeugt, dass der Weg, das Kind zu achten und auf seine Bedürfnisse einzugehen, richtig ist und das nicht nur, wenn ich mir meinen Großen anschaue (und mal wieder froh bin, dass er ungefragt dafür sorgt, dass die Blumen, die ich vergessen habe, gegossen werden, dass er den Streit zwischen den Kleineren schlichtet, ihnen etwas zu essen macht, weil Mutter am PC sitzt und unzählige Stillberatungen schreibt oder plötzlich mit einer Tasse Kaffee neben mir steht, weil "Du ihn jetzt sicher brauchen kannst"), sondern auch wenn ich andere Kinder und Jugendliche erlebe, die in ähnlicher Weise erzogen wurden und ebenfalls fröhliche und in sich ruhende Menschen sind. Sicher gibt es auch in unserer Familie Konflikte und auch unser Sohn hatte Pubertätskrisen, doch bis jetzt konnte ich immer auf ein festes Fundament unserer Beziehung vertrauen, das uns durch alle Krisen getragen hat und von dem ich mir wünsche, dass es weiter bestehen wird, auch wenn alle meine Kinder erwachsen sind. Ich schreibe das jetzt deshalb so detailliert, weil es mir ungemein geholfen hat, die älteren Kinder und Jugendlichen in den Familien von anderen LLL Stillberaterinnen zu erleben, als ich das Gefühl hatte, dass meine Kinder mich zuviel fordern und ich jetzt endlich auch mal wieder jede Nacht oder zumindest jede zweite schlafen will. Die Art, wie ein 16jähriger bei einem LLL Regionaltreffen liebevoll ein völlig außer sich geratenes kleines Geschwisterkind in den Arm nahm und beruhigte, werde ich nie vergessen, obwohl es schon Jahre her ist. Für mich, war es damals ein ungeheures Erlebnis, einen Teenager zu sehen, für den es selbstverständlich war, so einen Umgang mit seinen kleinen Geschwistern zu pflegen und heute höre ich manchmal von anderen Müttern "toll, wie euer Großer das macht". Auch hat es mir enorm geholfen, zu sehen, dass die Mütter von diesen Kindern keineswegs total aufgearbeitet und verbraucht aussehen, im Gegenteil. Es ist schwer, müde zu sein und jede Nacht x Male aufzuwachen, weil das Kind mich braucht und ich hätte zeitweise sehr viel dafür gegeben nur einmal einfach weiterschlafen zu können und am nächsten Tag nicht vor einem Berg unerledigter (Haus)Arbeit zu stehen. Doch es hat sich gelohnt, den Haushalt zurückzuschrauben, mir Nischen zu suchen, in denen ich auftanken konnte (sowohl körperlich als auch emotional) und zu akzeptieren, dass meine Kinder keine kleinen Roboter sind, die auf das Durchschlafen (o.a.) "programmiert" werden können. Statt nun das Stillen einzuschränken oder gar abzustillen, kannst Du es ja vielleicht mit einem anderen Ansatz versuchen: o nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle enster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ... o Vielleicht findest einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinen Kinder zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. o Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. o Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menus kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. o Eine Möglichkeit für die Nacht ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedesmal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. o Schau nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch dein Kind wird älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese "gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken und auch zu einem ruhigen Gespräch und Nähe mit deinem Mann. Vergiss dich selbst nicht: Gönne dir etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. Überlege dir vielleicht auch einmal zu einem Stillgruppentreffen zu gehen und tausch dich dort mit den anderen Müttern aus. Vielleicht hast Du sogar das Glück so wie ich vor Jahren dass Du dort Mütter oder eine Stillberaterin kennen lernst, die bereits ältere Kinder haben und Du kannst miterleben, dass es sich lohnt noch etwas durchzuhalten. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillgruppe heraus. Liebevolles Eingehen auf die Bedürfnisse der Kinder, ihnen die Zeit lassen, die sie brauchen, um jeweils den nächsten Schritt zu meistern, das ist der Tipp, den ich allen Eltern nur wärmstens ans Herz legen kann. Wir würden niemals an einer Blume ziehen, damit sie schneller wächst, denn jeder weiß, dass sie dann eingehen würde. An unseren Kindern sollten wir auch nicht "ziehen". Ich hoffe, der Text war dir jetzt nicht zu lange und wenn Du noch Lust zum Lesen hast, dann schau dir auch den angehängten Text von Dr. Paky an. LLLiebe Grüße Biggi Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen Prim. Dr. Franz Paky, Leiter der Schreiambulanz (Ambulanz für Schreien und Schlafstörungen) der Kinderabteilung des LKH Mödling Schlafen, Alleinsein, Finsternis Für ein Kind gibt es nichts Schlimmeres, als den Schutz und die elterliche Geborgenheit zu verlieren. Mit der Finsternis der Nacht reißt die Gewißheit ab, dass der elterliche Schutz gegeben ist. Nichts ist leichter verständlich, als dass sowohl das Einschlafen als auch das nächtliche Aufwachen für ein Kind mit Angst verbunden ist. Es ist ebensowenig verwunderlich, dass viele Methoden entwickelt wurden, den Übergang vom Wachzustand in den Schlaf für das Kind zu erleichtern. All diesen Riten ist gemeinsam, dass sie die elterliche Gegenwart in den Schlaf hinein zu erhalten suchen (Wiegenlied, Gute Nacht Geschichte, Gute Nacht Kuß, Kuscheltier als Übergangsobjekt usw.). Schlafen Loslassen Nicht nur für das Kind ist mit dem Einschlafen eine Trennung von den Eltern verbunden. In ähnlicher Weise erleben die Eltern das Einschlafen des Kindes als Trennung. Insgeheim stellt sich die Frage: Wird das Kind ohne unsere Hilfe einschlafen? Wird sich das Kind ohne weiteres (?) von mir trennen? Wird es auch wieder von selbst wach? Zwei Arten von guten Schläfern die echten und die resignativen Nicht alle Kinder, die unkompliziert einschlafen und durchschlafen, sind zu beneiden. Wenn Babys spüren, dass ihr Schreien in der Nacht die Eltern unter keinen Umständen auf den Plan rufen kann, geben sie auf und schlafen den Schlaf der Resignation. Auf diesem Mechanismus beruht der scheinbare Erfolg der älteren Generation, ein Kind beim Einschlafen unbegrenzt schreien zu lassen. Die Entwicklung des Babys und das Schlafproblem Um das sechste Lebensmonat erweitern Babys ihren sozialen Horizont beträchtlich. Sie lernen zwischen ihren vertrauten Eltern und fremden Menschen zu unterscheiden ("Fremdeln"). Die Angst, die damit einhergeht ("Achtmonatsangst"), führt nicht selten zu einer Störung des Schlafes. Kinder, die in den ersten Lebensmonaten zur Freude ihrer Eltern bereits durchgeschlafen haben, beginnen dann nachts mehrmals wach zu werden. Oft brauchen sie nicht mehr als die Versicherung, dass alles in Ordnung ist. Ein kurzes Nuckeln an der Brust oder allein der Zuspruch einer vertrauten Stimme genügen, dass das Kind weiterschläft. Häufig führt aber die Schlafstörung zur Sorge der Mutter, dass das schon größer gewordene Kind mit ihrer Milch nicht mehr genug hat. Dann erhält das Kind an Stelle des Trostes, den es braucht, mehrere Mahlzeiten, die eigentlich überflüssig sind. Welcher Erwachsene, der gut schlafen will, würde sich absichtlich zu diesem Zweck den Bauch voll schlagen? Das Schlafparadoxon Wenn wir den Schlaf dringend herbeisehnen, stellt er sich am zögerndsten ein. Eine ganz ähnliche Erfahrung machen wir mit unseren Kindern. Wenn wir am wenigsten darauf angewiesen sind, schläft unser Kind am leichtesten ein. Brauchen wir dagegen unseren eigenen Schlaf dringend, weil wir am nächsten Tag früh aufstehen müssen oder einen schwierigen Termin haben, dann spielt das Kind nicht mit. Es will und will nicht einschlafen. Und noch weniger gönnt es uns einen ununterbrochenen Schlaf. Man gewinnt fast den Eindruck, als würden wir das Kind mit unserer Aura des Schlafzwanges am Schlaf hindern. Wenn sich ein Vater, der sein Kind mit allergrößten Mühen zum Einschlafen gebracht hat, auf leisesten Sohlen vom Bett fortschleicht, weckt er das Kind mit seiner Angst, dass es wieder wach werden könnte, tatsächlich auf. Dieses Phänomen zwingt uns dazu, über den eigenen Schatten zu springen. Wir müssen uns nach dem Rhythmus des Kindes richten und aufhören, ihm unsere Bedürfnisse aufzuzwingen. Individueller Schlafbedarf Jedes Kind braucht wie übrigens erwachsene Menschen auch eine individuelle Zahl von Schlafstunden. Die Spannbreite liegt bei Kindern im zweiten Lebenshalbjahr bei 9 bis 14 Stunden (Largo Kinderjahre 1999, S. 27). Behinderung der Selbstregulation Groß ist die Gefahr, dass sich Eltern in guter Absicht in Vorgänge einmischen, über deren Ablauf das Kind selbst bestimmen soll. Als Beispiele seien das Essen und das Trinken, die Kleidung und die Kontrolle von Stuhl und Harnausscheidung genannt. Die Selbstregulation über diese Vorgänge wird vom Kind im Lauf seiner normalen Entwicklung übernommen. Greifen die Eltern allerdings in diese Entwicklung ein, wird die Selbständigkeit nicht erreicht. Den Eltern bleibt damit die Bürde der Kontrolle erhalten, und das Kind bleibt in Abhängigkeit. In typischer Weise tritt dieser Mechanismus beim Schlaf auf. In der Meinung, dass die Eltern die volle Verantwortung für die Tiefe und die Dauer des Schlafes ihres Kindes tragen, wird dem Kind seine Selbständigkeit verwehrt und die Eltern zerbrechen an der Bürde der Kontrolle, die sie selbst nicht abgeben können. Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen Auf übermüdete und erschöpfte Eltern wirkt es vermutlich zynisch, wenn ich davon spreche, dass es bei der Kunst, sein Kind schlafen zu lassen, um die eigene Gelassenheit und das Loslassen des Kindes geht. Nach allem, was man schon versucht hat, sollte es gerade mit dem Loslassen funktionieren, wo man doch weiß, dass nichts schwerer ist im Leben als das Loslassen. Vertrauen in die Selbstregulation des Kindes ist der Schlüssel zum Loslassen und damit auch zum Schlafenlassen des Kindes. Wenn man dieses Vertrauen erwirbt, wird man sich vom Kind für die Zeit des Schlafes trennen können, ohne den Kontakt ganz zu verlieren. Das Kind wird auch in einer unruhigen Umgebung und ohne großes Geschrei einschlafen können. Vor allem wird es möglich sein, das Kind im Elternbett schlafen zu lassen und auf diese Weise das Stillen nach dem natürlichen Bedarf von Mutter und Kind beizubehalten. Jedes Kind kann schlafen lernen Weil es schwierig ist, diese Zusammenhänge bewußt zu machen, erfreuen sich Bücher, die sich auf ein Training bzw. auf eine Dressur des kindlichen Verhaltens beschränken, großer Beliebtheit. Am populärsten sind zur Zeit wohl Methoden der dosierten Frustration. Anstatt bei sich selber anzufangen, läßt man das Kind etwas länger schreien, so lange, bis es davon überzeugt ist, dass man als Nachtwächter oder Tröster nicht in Frage kommt. Der Erfolg stellt sich scheinbar ein, indem das Kind den Schlaf der Resignation schläft. Die Chance, dass sowohl die Eltern als auch das Kind aus dem Problem des gestörten Schlafes etwas lernen und auch für sich gewinnen, wird damit aber vertan. Wir sollten die Chance wahrnehmen, die darin liegt, die Kunst zu erwerben, sein Kind schlafen zu lassen.

von Biggi Welter am 15.04.2005



Antwort auf: Ich brauche aufbauende Worte :-(

Hallo, ich kenne das Gefühl. Hut ab, dass Du das bereits 7 Moante durchstehst. Bei mir war nach 8 Wochen schon der Schmerzpunkt erreicht und ich wollte nur noch schlafen. Also hab ich meiner Tochter ( heute 6 1/2 Monate) ab da an eine Flasche Mit Säuglingsanfangsnahrung gegeben und tagsüber ganz nochmal bis für 2 Wochen gestillt. Ab dem Zeitpunkt, an dem sie die Flashce abends bekommen hat,hat sie von 23.00 Uhr bis anfangs 6.00 Uhr und innerhalb von paar Tagen sogar bis 7.30 Uhr durchgeschlafen. Bei einer Freundin hat das nach 4 Monaten schlaflose Nächte auch funktioniert. Natürlich ist das kein Patentrezept, aber vielleicht hilft es ja, wenn du für sowas offen bist. ansonsten kann ich dir auch nur raten, lass den Haushalt liegen und schone dich und tue dir was guten in den wenigen minuten die dir bleiben am tag. dein mann wird´s bestimmt verstehen. kopf hoch und alles gute silke555

Mitglied inaktiv - 15.04.2005, 21:52



Antwort auf: Ich brauche aufbauende Worte :-(

...gelernt,dass es auch anders geht,als abzustillen oder auf andere Milch umzusteigen,oder irgendwelche Schlaftrainingsmethoden durchzumachen. Wir,Anthony(fast 20 Mon.)warten die Zeit ab,wann er soweit ist von allein durchzuschlafen. Hab zu diesem Thema auch was im Babyforum geschrieben. LG v.Peggy

Mitglied inaktiv - 15.04.2005, 22:21



Antwort auf: Ich brauche aufbauende Worte :-(

Hallo, welche Mutter kennt nicht solche Krisen?? Ich kenne sie auch und eins halte ich mir vor, alle Krisen sind irgendwie vorbeigegangen. Also Kopf hoch. Meine Kinder sind jetzt 7 1/2 und 3 Jahre und, vielleicht momentan nicht sehr aufbauend, beide schlafen nicht immer durch. Hinzu kommt meine Große ist Frühaufsteherin, um 6 Uhr ,auch am Sonntag, ist die Nacht zu Ende. Trotzdem geht es mir gut. Ich denke einfach nicht darüber nach, ob ich nun durchschlafe oder nicht. Ich gehe früh um 22 Uhr ins Bett. Am Wochenende schlafe ich schon mal mittags ein Weilchen. Ansonsten lasse ich Haushalt und Garten auf Sparflamme laufen. Im Garten habe ich kaum Blühendes, so spare ich mir das Einpflanzen, Gießen und das Einkaufen der Pflanzen usw. Wir haben nur Rasen und ein paar Sträucher drin. Im Kinderzimmer ist nicht soviel Spielzeug, dann fliegt auch nicht soviel rum. Zum Kochen nehme ich oft gefrorenes Gemüse, das spart das Putzen des Gemüses. Ansonsten koche ich oft doppelte Portionen, und wenn es ganz hektisch wird, dann gibt es auch schon mal Tiefkühlpizza. Bei meinem 2 Kind war ich nach der Geburt auch lange Zeit sehr erschöpft. Dann ging ich doch mal zum Arzt und er stellte bei mir eine Schilddrüsenunterfunktion fest. Daher ist es nicht schlecht, auch mal zum Arzt zu gehen. Mein 2. Kind habe ich 10 Monate gestillt, er kam auch nachts pünktlich um 1 Uhr. Ich nahm meinen Sohn immer zu mir ins Bett. Während ich ihn stillte, schliefen wir beide wieder ein. Sein Bettchen stand neben meinem Bett, so dass ich nur kurz aufstehen musste, ihn rausholte und dann mich wieder mit ihm zusammen hinlegte. Windeln habe ich gar nicht gewechselt. Er schlief so mit 8 bis 9 Monaten durch. Seit einem halben Jahr steht er wieder als Nachtgespenst neben meinem Bett.... Gruß Ute

Mitglied inaktiv - 16.04.2005, 16:06



Antwort auf: Ich brauche aufbauende Worte :-(

Hallo! Ich kann dich so gut verstehen. Meine Maus wird nächsten Samstag 7 Monate und meine Zeiten sind: 6.00 Uhr, 8.00 Uhr, 9.30 Uhr, 11.00 Uhr, Zwischen 12.00 Uhr und 13.00 Uhr gibt es Brei, 15.00 Uhr, 16.30 Uhr gibt es noch einen Abendbrei. Zwischen 18.00 und 19.00 Uhr lege ich ihn hin und stille ihn vorher noch einmal und dann geht es um meist 22.00 Uhr weiter. Wenn ich pech habe, dann kommt er stündlich bis zum nächsten Morgen, wenn ich Glück habe, dann schläft er auch mal 2 bis 3 Stunden. Du siehst, es geht immer noch schlimmer! Ich bin auch sehr geschafft und frage mich oft wie ich das eigentlich mache, aber es geht irgendwie. Wenn mein Mann da ist, dann leg ich mich auch mal ne Stunde oder wenn es nur 20 Min. sind mal auf die Couch. Ich lasse seit meine Maus da ist, den Haushalt auch mal Haushalt sein. ich versuche auch Dinge zu machen, die mir Spaß machen. Ich gehe viel raus an die frische Luft und versuche auf andere Gedanken zu kommen. Manchmal bin ich natürlich auch nicht so cool und wünschte mir mein Baby auch mal weg, aber dann lacht er mich auch manchmal in der Nacht an (als würde er meine Gedanken lesen) und dann weiß ich wieder warum ich diese süße Maus meines nennen darf. Und glaub mir, ich wollte nie so lange stillen, aber mein Mäuschen nimmt partout keine Flasche. Ich habe fast alles schon ausprobiert, aber er weigert sich total. Das ist mein Schicksal. Aber soll ich jetzt mein Kind deshalb schreien lassen und es sozusagen hungern lassen? Nein, so etwas würde ich nicht über das Herz bringen. Mein Großer ist 7 Jahre und war ebenso anstrengend in der Nacht. Nur, dass er die Flasche genommen hat und ich abstillen konnte als er 6 Monate alt war. Er hat aber dadurch auch nicht durchgeschlafen. Das hat er erst mit knapp 4 Jahren das erste Mal wirklich gemacht, deshalb denke ich, dass es einfach am Kind selber liegt! Verzweifle nicht und denk einfach immer daran warum du dieses süße Geschöpf hast. Das hilft mir immer wieder das alles durchzustehen. Und vielleicht hilft es dir, dass es dir im Gegensatz zu mir ja doch noch etwas besser geht...lach!!! Ganz liebe Grüße und viiiiiieeeelll Kraft für die nächste Zeit!

Mitglied inaktiv - 16.04.2005, 21:15