Frage: Hilfe, was ist hier los?

Hallo, von Geburt an stille ich unsere Tochter, und das sehr gerne. Sie ist jetzt 6 Monate alt und bekommt seit drei Wochen Mittagsbrei - heute das erste Mal ohne MuMi hinterher, hat ca. 170g gegessen. Wasser trinkt sie etwas, schluckweise aus dem Becherchen. Ich hatte es mal mit Zwiemilchernäherung versucht, irgendwann erfolglos aufgegeben. Den Schnulli nimmt sie erst freiwillig seit dem 5. LM., so sitze ich nichteuropäischen 2Std. am Einschlafstillen. So, nun ist es nicht mehr Sooooo schön mit der Stillerei. Sie trinkt an jeder Seite kürzer als sonst und fängt dann an zu brabbeln o.Ä. Heute wollte sie immer nur 1Seite. Sie wird entsprechend nicht satt und so kann ich fröhlich alle Nase lang stillen. Geht aber nicht, hab noch ein Kind, Haus und Hof und bin an feste Buszeiten wg. Kita gebunden. Ist sie einfach zu neugierig, stillt sie ab, liegt es am Zahnen.....? Ach ja, kann ich ihr die Milch (Milchpulver) auch aus einem Becherchen anbieten? Sie kann es noch nicht so gut (Wasser), es dauert dann seine Zeit mit der Mahlzeit. Ich muss demnächst für 1Nacht und 1Tag weg (beruflich, Prüfung, bin sonst Zuhause). Sie würde bei meiner Schwester bleiben. Nimmt aber das Fläschchen absolut nicht. Oder mal anderes Pulver ausprobieren? Was tun? Bei Papa auch nicht. Hab Sorge, dass sie nur weint und nicht isst, bis ich wieder da bin. Danke :)

Mitglied inaktiv - 13.04.2015, 21:10



Antwort auf: Hilfe, was ist hier los?

Liebe Malinama, in diesem Alter hat das Baby noch ein hohes Saugbedürfnis und es ist zu jung für alleinige Beikost. Wenn Sie abstillen möchten, sollten Sie noch zur Flasche hin abstillen. Sie könnten versuchen, Ihrem Kind die Flasche doch schmackhaft zu machen, manche Babys lassen sich überlisten, wenn sie abgepumpte Muttermilch angeboten bekommen (die man dann immer weiter streckt mit Säuglingsmilch). Wenn Sie Ihr Baby an die Flasche gewöhnen möchten, empfehle ich Ihnen folgende Tipps. Lassen Sie IMMER JEMANDEN ANDERS die Flasche anbieten, nie Sie selbst. Es gibt einige Tricks, die Sie probieren können: - versuchen Sie, die Flasche anzubieten, wenn Ihr Baby nicht allzu hungrig (zur regulären Stillzeit wird er keine Experimente mitmachen wollen) ist; - lassen Sie die fütternde Person das Baby ganz liebevoll halten, während die Flasche angeboten wird; - anstelle den Sauger in den Mund zu schieben, lassen Sie die Betreuung die Unterlippe damit kitzeln, damit sie selbst ihn nimmt; - Ihr Baby könnte in ein Kleidungsstück eingewickelt werden, welches nach Ihnen riecht; - der Sauger der Flasche könnte mit warmen Wasser auf etwa Körpertemperatur gebracht werden; - versuchen Sie verschiedene Sauger - Silikon + Kautschuk, verschieden Formen, größere oder kleinere Sauger; - versuchen Sie, verschiedene Positionen ausprobieren zu lassen; - vielleicht geht es mit rhythmischen Schaukeln besser, auch Gehen kann Erfolg bringen. Einige Babys nahmen die Flasche, wenn sie im Autositz saßen, besser; - probieren Sie, die Flasche zu geben, wenn Ihr Baby schläft; - versuchen Sie es weiter - aber bedenken Sie auch, sie kann auch aus einer Tasse, vom Löffel, mit der Pipette oder dem "Soft Cup" gefüttert werden; Versuchen Sie verschiedene Sorten der Säuglingsmilch aus und wie gesagt, oft klappt es mit abgepumpter Muttermilch am besten! Wenn es gar nicht klappt, können Sie es auch mit der Becherfütterung probieren. Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche. Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 13.04.2015



Antwort auf: Hilfe, was ist hier los?

Fällt mir Grad ein... ... habe jetzt unbewusst (nur einfach auf viel Zucker verzichtet) sehr schnell 3,5kg abgenommen. Hat das auch mit ihrer “komischen“ Stillerei zu tun? Wird sie daher nicht richtig satt. Sie ist an sich gesund, sehr groß für ihr Alter und wiegt normal schwer.

Mitglied inaktiv - 13.04.2015, 21:14



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Vielen Dank. Im Grunde möchte ich das Fläschchen gar nicht einführen. Es wäre nur für besondere Situationen hilfreich. Aber lieber ist mir das Stillen, auch wenn sie da gerade so “hampelt“ dabei. Versuchen es nochmal mit Becher oder Trinklerntasse... darf man ja, hab ich richtig verstanden? Ja, das ist mir klar, dass alleinige Beikost zu früh ist. Ich führe die Breimahlzeiten Monat für Monat nacheinander ein, wobei ich mich an meine Tochter orientiere. Sie lässt sich mehr Zeit als mein Sohn damals. Die Mahlzeit wird doch ohne anschließender Milch gegeben, wenn die Kleinen 150-200g Brei schaffen oder nicht? Oder eher, wenn sie anschließend die Milch nicht mehr trinken direkt nach dem Brei-Füttern? Alles Liebe :)

Mitglied inaktiv - 14.04.2015, 08:09



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Liebe Malinama, ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Das Baby kann einen milchfreien Brei essen und wird danach noch gestillt. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch „Babyernährung gesund & richtig – B(r)eikost und Fingerfood“ von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 14.04.2015



Antwort auf: Hilfe, was ist hier los?

Wow, dumm von mir aber so habe ich selbst mit zwei Kindern noch nicht betrachtet. Vielen Dank. Das unterstützt meinen Wunsch solange wie möglich zu stillen. Alles alles Gute Ihnen und Ihren Lieben.

Mitglied inaktiv - 14.04.2015, 15:38



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:-))) Biggi

von Biggi Welter am 14.04.2015