liebe biggi
ich hab grad ein wenig panik. kannst du mich beruhigen? ich habe heute fieberbläschen bekommen an der lippe. am donnerstag war jemand mit herpes bei uns zu besuch. sie haate unseren kleinen auf dem schoss, er schleckte ihre finger ab, welche sie ab und zu an ihren mund gehalten hatte. dann sagte sie sie habe herpes gehabt... und nun hab ichs :-(
ich habe einmal zovirax angeschmiert und nun compeed pflaster draufgeklebt. ich habe mega angst, dass sie unseren kleinen auch angesteckt hat. wie würde ichs merken? kann ich die bläschen an der brustwarze bekommen? müsste ich dann abstillen? oder unterbrechen? unser kleiner hat noch nie eine flasche gesehen und ich stille ihn mit 9 monaten noch voll. er lässt sich auch nur mit der brust beruhigen und schläft nur so ein und weiter. heute haben mich die brustwarzen etwas geschmerzt beim trinken. er hat aber die letzten 2 tage auch alle 2 stunden oder häufiger trinken wollen, vielleicht deshalb. würde ich das an der brustwarze sehen?
liebe grüsse
von
buzzidil
am 11.03.2013, 19:51
Antwort auf:
herpes
Liebe buzzidil,
eine Herpesinfektion bei einem Neugeborenen (dazu zählen Babys in den ersten vier Lebenswochen) kann in der Tat für das Kind tödlich sein. Daher wird Betroffenen geraten, dass sie während eines Herpesausbruchs auf peinlichste Hygiene achten, damit das Kind nicht mit den Läsionen in Kontakt kommt und sich nicht anstecken kann. Wichtig ist auch, in dieser Zeit auf Küsse für das Baby zu verzichten.
Werden diese Vorsichtsmaßnahmen eingehalten, ist in der Regel nicht zu befürchten, dass das Kind sich ansteckt und es zu Komplikationen kommt.
Ich zitiere aus dem "Breastfeeding Answer Book" Ausgabe 1997:
"Herpes Simplex I (oral) und II (genital)
Es kann weitergestillt werden, wenn das Neugeborene nicht mit den Läsionen in Kontakt kommt.
Es ist erwiesen, dass der durch den Kontakt mit den Läsionen übertragene Herpesvirus für neugeborene Babys bis zum Alter von drei Wochen tödlich ist. Herpes genitalis kann auf die Brust übertragen werden und dort zu Läsionen führen. Leiden eine schwangere Frau oder ihr Partner an wiederholt auftretendem Herpes (I oder II), sollte sie mit einem Arzt sprechen, der über Erfahrung bei Herpes und über das Stillen verfügt, um zu entscheiden, welche Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen sind.
Entwickelt sich bei einer frisch entbundenen Mutter ein Herpesbläschen, kann weitergestillt werden, solange das Baby keinen Kontakt mit dem Bläschen hat. Alle Läsionen müssen abgedeckt werden, damit das Baby sie nicht berührt. Bis alle Bläschen abgetrocknet sind, muss sich die Mutter strikt an die folgenden Vorsichtsmaßnahmen halten:
Händewaschen, bevor das Baby berührt wird und nachdem sie die Bläschen berührt hat,
Abdecken der Bläschen mit sauberen Materialien, . das Baby nicht küssen, wenn Bläschen am oder in der Nähe ihres Mundes auftreten.
Treten Bläschen auf der Brust der Mutter auf, müssen sie abgedeckt werden.
Befinden sich die Bläschen auf oder in der Nähe der Brustwarze oder dem Warzenhof, darf an der betroffenen Brust nicht mehr gestillt werden, und die Milch muss regelmäßig abgepumpt werden, bis die Bläschen verheilt sind.
Können Bläschen an der Brust der Mutter so abgedeckt werden, dass das Baby nicht mit ihnen in Kontakt kommt, kann die Mutter weiterstillen. Befinden sich die Bläschen aber auf der Brustwarze oder dem Warzenhof oder an irgendeiner Stelle, wo das Baby mit ihnen beim Stillen in Kontakt kommen könnte, muss die Mutter die Milch an dieser Seite so lange abpumpen, bis die Bläschen abgeheilt sind. Sie kann jedoch an der nicht betroffenen Brust weiterstillen.
Berührt die Mutter die Bläschen beim Abpumpen mit der Hand oder kommt die Pumpe in Kontakt mit ihnen, könnte die Milch mit dem Virus verseucht werden. In diesem Fall sollte die Milch verworfen werden. Wenn weder die Hände der Mutter noch Teile der Pumpe mit den Bläschen in Kontakt kommen, kann die abgepumpte Milch an das Baby verfüttert werden. In einer Studie ergaben sich Hinweise darauf, dass Muttermilch dem Neugeborenen einen gewissen Schutz vor Herpes Simplex II verleiht (Lopez, 1990).
Eine Herpesinfektion kann durch eine Kultur aus den Bläschen innerhalb weniger Tage bestätigt werden."
In dem Buch "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, Bunjes, Ausgabe 1998 steht folgende Empfehlung (S. 420):
"Bei einer lokalen Herpes simplex Infektion sollten allgemeine Hygienemaßnahmen, z.B. Händewaschen konsequent durchgeführt und der direkte Kontakt mit dem erkrankten Hautareal vermieden werden".
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.03.2013
Antwort auf:
herpes
Danke für deine Antwort! Oje, das tönt nicht gut. Aber so wie ichs verstanden habe, kann nur der Herpes genitalis die Brust anstecken, herpes an der lippe nicht, oder? Und wenn sich nun unser Kleiner beim schlecken an dem Finger der Bekannten angesteckt hätte, wie würde ichs merken? Bekäme er dann auch Bläschen? Und dürfte ich dann nicht mehr stillen? Hattest du schon so einen Fall? Das wäre ja der totale psychische Horror für das Baby, welches sich NUR so beruhigen lässt. Und auch alle 2 Stunden in der Nacht NUR so weiterschläft...
von
buzzidil
am 11.03.2013, 21:43
Antwort auf:
herpes
Liebe buzzidil,
mach dir keine Sorgen, ich bin überzeugt, dass dein Kind sich nicht angesteckt hat.
Und abstillen musst Du sicherlich nicht, dein Kind ist doch kein Neugeborenes!
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.03.2013
Antwort auf:
herpes
Hallo Biggi
Vielen dank für deine aufmunternden Worte! Ich hatte heute besonders in der einen brust ein Stechen wenn er trank. Habe jedoch nichts an der Brustwarze gesehen. Herpes würde ich ja sehen, oder? Es ist nicht soo schlimm, aber hat schon etwas weh getan. Kann ich da mal abwarten? Was könnte das sein? Ich war gestern und heute etwas grippelig, kann das davon kommen?
2. Frage: Ich habe am Brustwarzenhof seit ich stille so viele kleine "Pickel" , die tun nicht weh und ich hatte auch vorher schon einige, nur seit dem stillen mehr. Was ist das? Kommt das von den Milchdrüsen?
Vielen Dank!
von
buzzidil
am 12.03.2013, 21:48