Mein Sohn, 20 Wochen, hat derzeit zwischen 8 und 12 Stuhlwindeln seit etwas über einer Woche. Die erste ist voll wie immer, die anderen sind nicht so voll, aber zum Teil sehr wässrig. Das Wasser sieht auch grünlich aus. Der festere Bestand ist gelblich oder grünlich ( sieht manchmal aus wie Algen) zum Teil mit Flocken. Er sabbert auch viel. Ich nehme an er zahnt, bin mir aber nicht ganz sicher, ob es ggf auch am Stillverhalten liegt. Er trinkt tagsüber häufig, aber immer nur wenig, ist gleich wieder abgelenkt und sobald die Milch nicht mehr so läuft, will er an die andere Brust. Soll ich hier versuchen etwas zu ändern? Sonst geht es ihm gut.
von
nala254
am 19.07.2016, 11:27
Antwort auf:
grüner wässriger Stuhl, stille ich zu kurz?
Liebe nala254,
das Aussehen des Stuhlgangs ist nicht von Bedeutung, solange es dem Kind gut geht. Der Stuhlgang eines voll gestillten Kindes kann in der Farbe von gelb über gelblich grün bist hin zu bräunlich variieren und auch die Konsistenz kann unterschiedlich sein, meist eher flüssig als fest. Sehr oft sieht Muttermilchstuhl aus wie gelber Hüttenkäse. Und solange das Kind gut gedeiht ist es nicht von Bedeutung, wie der Stuhl aussieht.
Durchfall bei einem voll gestillten Kind erkennt man an den folgenden Anzeichen: mindestens zwölf Stuhlentleerungen innerhalb von 24 Stunden, die deutlich unangenehm riechen und manchmal auch mit Blutspuren durchsetzt sind. Die Stühle sind dann meist sehr wässrig und substanzlos und das Allgemeinbefinden des Kindes ist deutlich beeinträchtigt.
Trinken Sie viel Mlchbildungstee?
Es könnte dann tatsächlich sein, dass Ihr Baby auf den Tee reagiert, viele Babys
reagieren gerade auf diese Tees mit Bauchproblemen.
Wenn MIlchbildungstee getrunken wird, bitte niemals mehr als 2-3 Tassen.
Die Unterteilung der Milch in Vordermilch und Hintermilch ist nicht so, wie es immer wieder zu lesen ist und ist für die Praxis abgesehen von wenigen, besonderen Fällen kaum relevant.
Der Milchspendereflex setzt beidseitig ein, so dass das Kind an der zweiten Brust dann eine „Mischmilch" erhält. Die Unterscheidung in „Vordermilch" und „Hintermilch" ist in aller Regel allerdings eine akademische Frage, die für den normalen Stillablauf keine Bedeutung hat. Solange das Kind gedeiht und sich wohl fühlt, muss keine Mutter über die Anteile an Vorder oder Hintermilch nachdenken.
Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen:
• mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.).
• in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
• eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme),
• eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
• Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
• ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 19.07.2016