Frage: Gibt es "verstopfte" Milchgänge?

Hallo! Seit gestern nacht tut meine linke Brust weh und ist in der oberen Hälfte hart. Mein Kleiner (6 Monate alt) hat sich fast weggeworfen vor Lachen, weil Mama so lustige Verrenkungen macht, damit das Kinn auf der harten Stelle liegt...aber es hilft nicht...jetzt ist mir aufgefallen, dass an der Brustwarze eine Pore aussieht, als wäre sie mit weißem Gewebe "verstopft". Gibt´s sowas überhaupt?? Was kann ich noch machen?? Liebe Grüße

von Erdbeerchen am 24.02.2015, 17:15



Antwort auf: Gibt es "verstopfte" Milchgänge?

Liebe Erdbeerchen, es gibt zwei mögliche Ursachen für diese Art der Verstopfung: Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Es kann helfen, diese immer wiederkehrenden „Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem sollten Sie auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes „weißes Häutchen" oder „weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Sie sollten warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen. Dabei muss sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Ansaugen geachtet werden. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Die Theorien über die Entstehung solcher Bläschen sind nicht ganz einheitlich, doch es könnte sein, dass der epidermale Wachstumsfaktor eine Rolle spielt. Es gibt einen ziemlich deutlichen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von solchen Bläschen und Stress und deshalb ist es ganz wichtig, dass Du versuchst, Stress und Belastungen so weit wie irgend möglich zu reduzieren. Schau ob Du jemanden findest, der dir etwas abnimmt, nimm wirklich jede Hilfe an. Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 24.02.2015



Antwort auf: Gibt es "verstopfte" Milchgänge?

Liebe Biggi, ich liebe die schnelle, effektive Hilfe durch dieses Forum und es ist einfach schön, wenn der Schmerz nachlässt... :) Nachdem mein Junior ja schon die ganze Zeit erfolglos an dieser Verhärtung hat rumnuckeln müssen, war die Brustwarze dermassen aufgeweicht, dass ich einfach mal an dem weissen Fleck mit dem Fingernagel rumgezupft habe. Und es entstand ein kleines Loch.Und da kam Milch raus, juhu! Da der Kleine aber keinen Hunger mehr hatte ;) nahm ich die Pumpe und innerhalb kürzester Zeit ging´s mir wieder gut. Da muss man das fünfte Kind stillen, um zu erfahren, dass es sowas gibt!!! Lieben Dank und liebe Grüße Erdbeerchen

von Erdbeerchen am 26.02.2015, 11:13



Antwort auf: Gibt es "verstopfte" Milchgänge?

:-) Ich freu mich :-) Biggi

von Biggi Welter am 26.02.2015



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