Entscheidungshilfe: Abstillen? Tandemstillen?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Entscheidungshilfe: Abstillen? Tandemstillen?

Liebe Stillberaterinnen, mein Sohn ist 14 Monate alt und wird bisher nach Bedarf gestillt. Er zeigt mir deutlich, wann er gestillt werden möchte (ca. zwischen 6 und 16 Mal pro 24 Stunden) und genießt die Zeit an der Brust sehr. Eigentlich hatte ich den Wunsch, dass er selbst den Zeitpunkt bestimmen darf, zu dem er nicht mehr gestillt werden will. Nun bin ich aber wieder schwanger und erwarte mein zweites Kind Mitte Juli. Der Gedanke, auch hochschwanger noch weiter zu stillen und tandem zu stellen, bereitet mir Sorgen. Ich habe Angst, es könnte mir zu viel werden, hochschwanger zu sein und zu stillen. Ich habe schon jetzt das Gefühl, das Stillen geht zu Lasten meiner Kräfte - zumindest war ich in den letzten Monaten oft krank und hab mich schlapp gefühlt. Zum Tandemstillen habe ich vielfach gehört, es sei sehr anstrengend und kräftezehrend. Mir wurde auch beschrieben, dass es für das größere gestillte Kind oft schwer sei, die Brust für das jüngere freizugeben und zu akzeptieren, dass das Jüngere Vorrang hat. Es fällt mir gerade schwer, eine Entscheidung zu treffen. Stille ich weiter und nehme es eventuell in Kauf, auch hochschwanger und nach der Geburt zwei Kinder zu stillen? Oder entscheide ich mich für das Abstillen? Wenn ich abstille, wann wäre dafür ein guter Zeitpunkt? Im März soll mein Sohn in die Kita eingewöhnt werden, Mitte Juli kommt das zweite Kind. Sehe ich das richtig, dass dann entweder jetzt oder Mitte April/Mai ein guter Zeitpunkt wäre? Ganz lieben Dank für Eure Hilfe, ich bin gespannt auf Eure Antwort! Viele Grüße Makroni

von Makroni am 30.01.2013, 13:30



Antwort auf: Entscheidungshilfe: Abstillen? Tandemstillen?

Liebe Makroni, deine zwiespältigen Gefühle, die sogar bis zur Ablehnung führen können, kennen einige Mütter, Du bist nicht allein. Dass Tandemstillen möglich ist, bedeutet nicht für jede Frau, dass sie diese Erfahrung als angenehm erleben kann. Selbst wenn sie es sich als etwas Schönes vorgestellt hat, kann noch vor der Geburt des neuen Babys oder einige Wochen danach alles ganz anders aussehen. Ich habe jetzt kein Rezept für dich, wie Du deine Gefühle und die Bedürfnisse deines Kindes miteinander in Einklang bringen kannst. Ich kann dir nur an Herz legen, in einer stillen Stunde für dich selbst zunächst einmal eine Bestandsaufnahme zu machen und für dich selbst in Reine kommen, was DU für dich als wichtig und richtig erkennst. Wenn Du es erst einmal geschafft hast, deine eigene Position gründlich zu bestimmen, dann wird es dir auch leichter fallen, zu erkennen, was für deinen Sohn absolut wichtig ist und wo er vielleicht Einschränkungen verkraften kann. Vielleicht wartest Du auch einfach ab, viele Kinder stillen sich im Laufe einer Schwangerschaft von ganz alleine ab, weil sich der Geschmack der Milch verändert. Versprich dir auch nicht zu viel vom Abstillen, denn dein Kind wird nicht weniger anspruchsvoll sein und evtl. noch mehr an dir hängen und eifersüchtig reagieren. Manchmal ist es deshalb eher leichter, wenn frau beide Kinder stillen kann ;-). Hab Mut, Ihr werdet Euren Weg finden, versuche jetzt, dir so wenig Stress wie möglich zu machen! LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 30.01.2013



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