Darf man Tonsipret Tabletten in der Stillzeit einnehmen?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Darf man Tonsipret Tabletten in der Stillzeit einnehmen?

Hallo, ich war mit Halsschmerzen beim Hausarzt. Der empfahl mir Tonsipret Tabletten. Die dürfe ich auch in der Stillzeit nehmen. Jetzt lese ich im Beipackzettel: "Tonsipret Tabletten dürfen nicht eingenommen werden: In Schwangerschaft und Stillzeit." Was stimmt denn jetzt? Die Wirkstoffe sind (in 1 Tablette): Capsicum annuum - Dil.D3 - 75,0 mg Gualacum - Dil.D3 - 75,0 mg Phytolacca americana - 50,0 mg Die sonstigen Bestandteile sind: Kartoffelstärke, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat Das Medikament ist zugelassen für Kinder ab 1 Jahr (dann nur die Hälfte der Erwachsenendosis). Mein Sohn ist jetzt 15 Monate alt. Darf ich die nehmen oder besser nicht? Und wenn ich die nehmen darf, dann die normale Erwachsenendosis oder besser nur die für Kleinkinder? Liebe Grüße

von Lulu_Hase am 20.01.2017, 22:01



Antwort auf: Darf man Tonsipret Tabletten in der Stillzeit einnehmen?

Liebe Lulu_Hase, die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer passenden Therapie. Nicht jedem (Laien oder auch Arzt) ist bewusst, dass im Beipackzettel oder in der "Roten Liste" in der Regel steht, dass ein Medikament in der Stillzeit nicht gegeben werden darf, obwohl es doch möglich sein könnte. Hier ist Phytolakka enthalten, und das kann abstillend wirken. Doch es ist nicht so, dass Phytolacca als homöopathisches Medikament generell abstillend wirkt. Es kommt darauf an, welche Frau es nimmt und in welcher Potenz es eingenommen wird und deshalb lässt sich schlecht vorhersage, wie es bei der einzelnen Frau wirkt. Es gibt durchaus stillende Mütter, die es problemlos genommen haben. Gut bewährt haben sich auch bestimmte Hausmittel bei Halsschmerzen, z.B. Gurgeln mit Salbeitee (keine Angst, die Milch wird davon nicht weniger!) oder mit warmem, fast noch heißen Salzwasser, ein Löffel Honig, den du langsam schleckst... alles Dinge, die keine Nebenwirkungen haben. Auch das ein oder andere Salbeibonbon hat im Regelfall keine schlimmen Auswirkungen... und gleiches gilt für Eukalyptus. Der allerdings könnte den Geschmack deiner Milch verändern, und im schlimmsten Fall "schmeckt" es deinem kleinen Mann dann mal nicht so gut, aber das vergeht auch wieder. Und am besten lässt du dir von einer lieben Person eine gute Hühnerbrühe kochen aus einem echten Suppenhuhn und viel Gemüse. Auch Ingwerstückchen darin werden dir gut tun. Hühnerbrühe ist eines der besten Hausmittel gegen so eine Erkältung. Liebe Grüße und gute Besserung! Kristina

von Kristina Wrede am 20.01.2017