Beikoststart mit Süßkartoffel/ zu viel Kohlenhydrate?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Beikoststart mit Süßkartoffel/ zu viel Kohlenhydrate?

Guten Tag, ich habe mich entschieden, jetzt am Sonntag mit Beiksot zu beginnen, da meine Tochter dann genau 6 Monate alt wird. Da von Möhren manche Babys Verdauungsprobleme bekommen und Möhre soweit ich gelesen hab auch allergen ist, würde ich gern mit Süßkartoffel beginnen. Ist das ok? Zählt das dann als Gemüse in dem Sinne oder als Kartoffel? Und kommen dann in der zweiten Woche einfach noch normale Kartoffeln dazu? Ich stelle es mir so vor: Ich gebe also eine Woche lang Süßkartoffelbrei und dann in der zweiten Woche ergänze ich den Süßkartoffelbrei mit normaler Kartoffel. Und in der dritten Woche ergänze ich den Süßkartoffel-Kartoffelbrei mit Rindfleisch. Und in Woche vier kann ich dann zB. Fenchel-Kartoffelbrei mit Lammfleisch geben. Wie würde ich damit den ersten Brei mit Süßkartoffel zubereiten? Haben Sie ein Rezept? Dankeschön. :)

von Sarahm70 am 16.02.2017, 12:18



Antwort auf: Beikoststart mit Süßkartoffel/ zu viel Kohlenhydrate?

Liebe Sarahm70, klar kannst Du damit beginnen, nimm einfach eine gekochte Süßkartoffel und zerstampfe diese mit abgepumpter Muttermilch oder mit Wasser. Du kannst dann den Speiseplan wöchentlich erweitern, lass dein Baby entscheiden, wie viel es mag. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch „Babyernährung gesund & richtig – B(r)eikost und Fingerfood“ von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 16.02.2017