Frage: Beikosteinführung

Hallo liebes Stillberater-Team es geht um mein 2. Kind. Das erste habe ich 14 Monate gestillt, mit 26 Wochen Beikost eingeführt, klappte super. Er hat leider Neurodermitis und eine Nußallergie, haben wir aber gut im Griff. Nun geht es um mein 2. Kind, 25 Wochen und sehr propper, vollgestillt. Der Stillstart war mit Soor im Milchgang + Vasospasmus schmerzhaft und holprig, aber nach medikamentöser Behandlung nach 9 Wochen ohne Schmerzen. Nun steht ja bald die Beikost an. Ich werde mit selbsgekochtem Mittagsbrei Pastinake beginnen, da mein großer damals bei Möhren mit Ausschlag reagierte. Welchen Brei gebe ich danach, den Nachmittags oder den Abendbrei? Ich werde weiterhin stillen. Mit was wird der abendliche Milchbrei angerührt, mit Pre? Welche nehme ich denn da, kenne mich so gar nicht aus. Auf abgepumptes kann ich nicht zurückgreifen, da es mit der Handpumpe zu mühselig ist. Habe lediglich 2 Portionen für den Notfall eingefroren. Fragen über Fragen, ist schon lange her bei meinem 1. Kind und es gibt ja neue Empfehlungen. Ich würde mich über eine Antwort darauf sehr freuen. Im Voraus besten Dank. Viele Grüße Pixi1977

Mitglied inaktiv - 31.03.2015, 21:24



Antwort auf: Beikosteinführung

Liebe Pixi1977, wir orientieren uns weiterhin an den Empfehlungen der WHO. Und empfehlen: Ein Baby ist bereit für Beikost, wenn folgende Faktoren erfüllt sind: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen (evtl. leicht gestützt), • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Wenn diese Punkte erfüllt sind, DANN ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen. In der Regel ist das immer noch so um den vollendeten 6. Lebensmonat herum. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Das Baby kann einen milchfreien Brei essen und wird danach noch gestillt. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch „Babyernährung gesund & richtig – B(r)eikost und Fingerfood“ von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 31.03.2015



Antwort auf: Beikosteinführung

Vllt ist ja unsere Lösung etwas für dich. Melli ist 6 Monate und mampft in überschaubaren Mengen den "klass. Mittagsbrei". Dazu praktizieren wir noch BLW. Früh lutscht / zuzzelt sie Brot, Hirsekringel oder Zwieback und etwas Obst. Abends entweder das Gleiche nochmal oder etwas von unserem Essen, z.B. Kartoffel und Zucchini gedünstet als handliche Pommes. Funktioniert super - ich stille weiterhin nach Bedarf! LG

von Vampirchen am 01.04.2015, 09:57