Hallo liebes Stillberatungsteam,
ich muss mich jetzt noch einmal zum Thema stillen melden.
Ich habe sehr grosse Schwierigkeiten und das vorallem am Abend. Auch tagsüber ist es wirklich sehr schwer. Meine kleine trinkt vielleicht 3-4 Minuten und fängt dann an zu zappeln, die Ärmchen zu werfen, sich nach hinten weg zu drücken und zu weinen.
Ich bin ziemlich verzweifelt weil ich schon so viel probiert habe. Ich war bei der Stillberatung und die war sehr zufrieden mit dem anlegen und konnte hierbei keine Fehler entdecken, ich habe sie gepuckt damit sie nicht so sehr strampelt. Ich habe es im Liegen und mit dem Wiegegriff versucht. Ich habe probiert vorher durch eine brustmassage den Milchspendereflex auszulösen, habe die Verschiedenen Griffe probiert um den Milchfluss wider anzuregen (C-Griff und V-Griff), habe gepumpt kurz vor dem stillen damit die erste Milch fließt und danach gerade angelegt. Es ist immer das selbe Spiel...
Eine weile trinken und danach wird sie unruhig und beginnt dann an und abzudocken.
Ich habe jetzt einmal getestet ob einfach zu wenig Milch kommt oder ob es evtl. zu stark kommt. Aber beim pumpen nachdem sie anfing an der Brust zu weinen kamen vielleicht 20 ml von beiden Brüsten und das erst nach 2-3 Minuten. Es dauert bei mir einfach sehr lange bis ein Milchspendereflex ausgelöst wird und dann kommt nur sehr wenig Milch und bis dahin ist sie bereits total unruhig und trinkt so gut wie nicht mehr.
Ich weiß jetzt wirklich nicht mehr weiter und bin kurz davor Pulvermilch zu geben weil ich es einfach nicht schaffe mehr Milch zu produzieren so das sie satt wird. Selbst das Pumpen am Morgen und zwischen den stillmalzeiten regte die Produktion scheinbar nicht an. Selbst nachts habe ich dieses Drama obwohl es vor einer weile nachts noch sehr gut geklappt hat so das sie nach dem stillen gerade wieder schlief.
Nur am Morgen wenn sie über Nacht etwa 5-6 Stunden geschlafen hatte und meine Brüste prall sind klappt es so einigermaßen gut.
Gibt es noch irgendetwas das ich tun kann oder sollte ich doch anfangen zuzufüttern?
Es gab bereits einmal eine Zeit in der es sehr gut klappte und ich teilweise aus einer Brust 110ml füttern konnte (Ich habe vor und nach dem stillen gewogen). Aber dies scheint definitiv zur Zeit nicht der Fall zu sein. Ich will auch nicht das meine kleine abnimmt weil sie zu wenig bekommt. Sie hat in den letzten zwei Wochen gerade einmal 290g zugenommen und das ist nicht sehr viel...
von
Nicimum
am 27.11.2015, 23:13
Antwort auf:
Baby wird nicht satt
Liebe Nicimum,
lass dich gleich beruhigen: Das Abpumpen erlaubt KEINEN Rückschluss auf die tatsächlich verfügbare Milchmenge, da ein Baby beim Saugen an der Brust mit der optimalen Saugtechnik ganz andere Mengen herausbekommt, als eine Pumpe das vermag! Wenn beim Pumpen der Milchspendereflex nicht oder nicht intensiv genug ausgelöst wird (was oft so ist), dann fließt nur ganz wenig Milch - ein korrekt saugendes Baby könnte dennoch sofort ganz andere Mengen Milch aus der Brust bekommen. Also lass dich bitte davon nicht irritieren!! Du kannst trotzdem genug Milch produzieren und haben.
Ob dein Baby genug Milch bekommt, erkennst du an folgenden Zeichen:
o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.).
o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 130 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (bei Krankheit und mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme),
o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Solange diese Kriterien erfüllt sind, brauchst du dich nicht zu sorgen, dann bekommt dein Kleines auf jeden Fall genug Milch von dir!!
Wenn du dennoch Sorge hast, ob dein Baby genug Milch bekommt, mach den Windel-Test, nichts anderes (also weder Milch abpumpen und messen noch Baby vor und nach dem Stillen wiegen). Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder besser noch die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhalten wir über die Ausscheidungen grob Aufschluss darüber, wie viel dein Kind trinkt. Für die Ausscheidungen bei einem ausschließlich gestillten Baby gelten die folgenden Anhaltswerte: 2. Monat: 250-400 ml pro Tag, 3. - 12. Monat: 400 - 500 ml pro Tag.
Sollte auch hier das Ergebnis "normal" sein, brauchst du dich wirklich nicht um deine Milchmenge zu sorgen. Du schreibst nicht, wie alt deine Maus ist, und darum kann ich die 290 Gramm in den letzten 2 Wochen nicht bewerten. Für einen sehr jungen Säugling wäre das tatsächlich nicht gerade viel, für ein älteres Stillkind wäre es ok. Die durchschnittliche Gewichtszunahme bei einem gestillten Baby beträgt in den ersten drei bis vier Monaten 150 bis 227 Gramm pro Woche, bei einem vier bis sechs Monate alten Stillkind beträgt sie noch 85 bis 142 Gramm wöchentlich. Das nimmt dann immer weiter ab, was verständlich ist, denn sonst wären unsere Babys irgendwann Riesen!
Gerade Babys, die in der ersten Zeit überdurchschnittlich gut zugenommen haben machen irgendwann mal ein kurzes Päuschen - und die Kleinen nehmen generell auch nicht linear sondern in Schüben zu.
Wenn sie immer nur ein paar Minuten trinkt, dann trinkt sie dafür vielleicht häufiger und kommt so auf die erforderliche Milchmenge.
Probiere, wenn das irgendwie möglich ist, keinen "Stillstress" zu erzeugen, sondern sie immer anzulegen wenn sie mag, dabei möglichst in reizarmer Umgebung (z.B. in einem abgedunkelten Raum, im Liegen) und dabei selbst so entspannt wie möglich zu bleiben (mir Atemübungen wie aus der Geburtsvorbereitung oder inneren BIldern von ruhigen, schönen Situationen). Adrenalin, unser Stresshormon, hemmt nämlich den Milchspendereflex, und da können solche kleinen Maßnahmen schon große Wunder wirken!!!
Ich hoffe, diese Anregungen helfen schon einmal ein bisschen weiter. Bitte melde dich wieder!
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 29.11.2015
Antwort auf:
Baby wird nicht satt
Hi, sorry das ich jetzt dazwischenfunke (war ja schließlich kein Post für User sondern Stillberatung). Aber ich hatte das gleiche Problem, allerdings war meiner anfangs zu schwach/müde ("Frühchen") um lange zu saugen bis "endlich" Milch kam und abends vorm schlafen gehen wollte er viel "Reservetrinken" für die längere Schlafpause - wenn da der Busen nicht richtig voll war brauchten wir manchmal lange und viele Tränen bis zum Einschlafen. Ich war so verzweifelt, das ich mit mir gerungen habe abzustillen, weil mein Baby irgendwie immer hungrig war...
Vielleicht ist das für dich (durch Stillberatung etc.) jetzt ein alter Hut und aber vielleicht ja auch nicht - lange Rede kurzer Sinn: Mir haben Avocado-Bananen-SojamilchShakes das Stillen "gerettet" mein Busen ist 30-60 Minuten danach förmlich ausgelaufen ;)
1 Banane
1 Avocado
je nach Belieben, ich hab etw. Pi x Daumen 1 halbes Haferl SM genommen
Pürrierstab - fertig
Mein kleiner ist jetzt dann 8 Monate alt und wir Stillen immernoch :))
Glg EB
(Die Sojamilch von Alpro ist zwar teurer - aber wie ich finde geschmacklich die annehmbarste - die mit Vanille mochte ich am Liebsten)
von
EarlyBird
am 29.11.2015, 20:32