Hallo!
Mein Baby ist 7 Wochen alt.
Ich möche gerne wissen, ob sie irgendwelche Tipps haben, wie ich mein Baby dazu bringen kann, den Mund beim Stillen weiter zu öffnen?
Unser Problem ist, dass sie den Mund nicht weit genug öffnet,um die Brust fassen zu können! Wir hatten schon von Anfang an Schwierigkeiten mit dem Trinken. Da sie wegen den Trinkproblemen die ersten Tage auf der Neonatologie lag, habe ich Milch abgepumpt und diese wurde ihr mit dem Fläschchen gegeben. Sie konnte auch nicht richtig am Fläschchen saugen, Brust ging gar nicht. Mittlerweile funktioniert das Trinken aus der Flasche recht gut. Zurzeit pumpe ich ab, möchte aber gerne stillen und auf das Fläschchen verzichten.
Wir waren auch im KH auf der Kieferchirugischen Ambulanz, hatten bei der Hebamme Cranio Sacral Therapie und wir hatten auch Sitzungen beim Osteopathen. Keiner konnte etwas feststellen. Daher denke ich mittlerweile, dass sie einfach nicht weiß was sie an der Brust zu tun hat.
Die Stillberaterin hat mir Stillhütchen und ein Brusternährungsset gegeben, nur funktioniert dies auch nicht wirklich. Sie nimmt zwar das Hütchen saugt aber viel zu schwach. Mit dem Brusternährungsset saugt sie ein wenig und schläft nach kurzer Zeit ein, so geht das über Stunden und trinkt dabei immer nur ein paar Schlückchen.
Ich hoffe, dass sie ein paar Tipps für mich hätten! :-)
Danke
von
SchaK26
am 01.10.2014, 20:52
Antwort auf:
Baby öffnet den Mund nicht weit genug
Liebe SchaK26,
Ihr Baby ist saugverwirrt, etwas was leider nicht selten bei so kleinen Babys vorkommt, wenn sie eine Flasche bekommen. Es muss erst lernen, wie es an der Brust trinken muss, denn die
Techniken an Brust und Flasche unterscheiden sich ganz grundlegend (es ist an der Flasche nicht leichter, sondern anders).
Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden.
Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringen. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Sie Ihr Baby anlegen. Warten Sie nicht, bis Ihr Kind sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen.
Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Baby seinen Mund weit öffnet
wie zum Gähnen. Dann ziehen Sie es rasch an die Brust. Der Mund des Babys
sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das
Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der
Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt“ und entspannt. Die
Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen
sich während des Saugens.
Ihr Baby liegt mit Ihnen Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass
sein ganzer Körper Ihnen zugewandt ist. Sein Kopf ruht in Ihrer Ellenbeuge,
sein Rücken wird von Ihrem Unterarm gestützt und Sie halten seinen Po oder
Oberschenkel mit Ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine
Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite
gedreht sein.
Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt "Anlegen und Stillpositionen", das Sie sich bei La Leche Liga herunterladen können:
http://www.lalecheliga.de/download/LLLInfoAnlg&Pos_web_neu.pdf
Weitere gezielte Hilfe kann Ihnen eine Stillberaterin vor Ort im direkten Gespräch geben.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 01.10.2014