Hallo!
Mein Sohn, fast 4 Wochen alt, hat bisher eigentlich sehr gut an der Brust getrunken und auch viel zugenommen.
Nun haben wir seit heute Nacht das Problem, dass er plötzlich nicht mehr saugt. Er nuckelt dann nur an dem vorderen Teil der Brustwarze, was auf die Dauer schmerzt. Da trotzdem Milch fließt, schluckt er schon, scheint aber nicht satt zu werden. So brauchen wir Stunden für das Stillen, normalerweise ist er in 20 Min satt.
Woran kann das liegen? Hat er plötzlich die richtige Saugtechnik verlernt? Schnuller und Flasche hat er noch nicht bekommen, wobei ich momentan gerne abgepumpte Milch per Flasche geben würde, damit er endlich satt wird. Am Finger saugt er ohne Probleme.
Ich habe recht große Brüste und sehr viel Milch.
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen, bin schon sehr verzweifelt und einfach ratlos.
Danke im Voraus und LG
von
franky8
am 27.10.2014, 16:34
Antwort auf:
Baby kann plötzlich nicht richtig saugen
Liebe franky8,
solche so fortgeschrittenen Saugprobleme lassen sich nicht durch eine Fernberatung betreuen, denn ich kann dich und dein Kind nicht sehen und dir nicht direkt etwas zeigen. Deshalb ist es das Beste, wenn Du dich schnellstmöglich an eine Kollegin vor Ort wendest, die direkt mit dir und dem Kind arbeitet.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Das wirklich aller aller wichtigste jetzt ist erst einmal, dass du zurück findest zu Ruhe und Zuversicht. Denn deine Angst und Nervosität stecken dein Baby an, ob du willst oder nicht, und machen es nur noch unruhiger.
Natürlich ist es wichtig, dass ihr zurück findet zum ruhigen Stillen. Aber das lässt sich nicht forcieren. Wir haben ein paar Tipps auf Lager, die auch bei Stillstreiks bewährt sind, und die euch hoffentlich helfen. Zunächst aber bitte ich dich, auch wenn das ganz "komisch" klingen mag, mit deinem Kind zu sprechen und ihm zu sagen, dass alles gut ist. Dass du siehst, dass er ein Problem hat, dass ihr beide das aber zusammen durchstehen werdet und dass du da bist um ihm zu helfen. Auch wenn es wirklich total quer klingen mag, glaub mir, das allein hat schon oft Wunder bewirkt! Denn dein Baby kann sehr wohl verstehen, welche Botschaft ihm gibst!
Die folgenden Tipps haben sich bewährt:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Wenn du große Sorge hast, ob dein Sohn überhaupt noch genug zu trinken bekommt, mach den Windeltest, und zwar am besten über 24 Stunden. Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder besser noch die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhalten wir über die Ausscheidungen grob Aufschluss darüber, wie viel dein Kind trinkt. Der Gewichtsunterschied frische/volle Windeln sollte gut 400 Gramm betragen, dann ist klar, dass sie trotz aller Unruhe genügend Milch bekommt.
Ist es deutlich weniger, melde dich bitte sofort oder schau, ob du eine Stillberaterin per Telefon erreichen kannst, denn dann sollte dein Baby auf anderem Wege Milch erhalten parallel zum Stillen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 27.10.2014