Frage: Aufeinmal zu wenig Muttermilch?

Hallo! Seit einigen Tagen weint meine Maus (15 Wochen alt) nach ein paar Minuten an der Brust. Wenn ich sie an die andere Seite lege genau das selbe erst trinkt sie und danach Geschrei. Ich dachte erst sie hat ne kleine Stillblockade aber da es immernoch nicht besser geworden ist habe ich ihr eingefrorene Muttermilch gegeben um abpumpen zu können und zu schauen wieviel Muttermilch ich zusammen bekomme. Eigentlich waren es immer zwischen 150 und 190 ml aber heute waren es nur knapp 100.. Ich weiß nicht was ich machen soll und wieso das so ist. Ich wollte eigentlich voll weiter stillen, muss ich damit jetzt aufhören????

von Lxoniie am 29.09.2016, 11:27



Antwort auf: Aufeinmal zu wenig Muttermilch?

Liebe Lxoniie, der „Abpumptest“ ist nicht aussagekräftig, wenn es darum geht, festzustellen, wieviel Milch eine Frau bildet. Abpumpen muss gelernt und geübt werden, es muss eine für die Frau passende gut funktionierende Pumpe verwendet werden und selbst die beste Pumpe der Welt kann die Brust nicht so effektiv leeren und zur Milchbildung anregen, wie ein Baby. Viele Frauen erleben, dass sie nach einige Wochen Stillzeit kaum Milch abpumpen können. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Je entspannter du bleiben kannst, desto besser für dein Kind, denn die Nervosität der Mutter überträgt sich aufs Baby! Am besten schaust du mal, ob es eine Stillberaterin in deiner Nähe gibt, mir der du ganz konkret besprechen kannst, was du tun könntest. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Wende dich bitte wirklich an eine Kollegin vor Ort! LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 29.09.2016