Abstillen weil 12 Monate alte Tochter nachts so oft trinkt

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Abstillen weil 12 Monate alte Tochter nachts so oft trinkt

Hallo die Damen, da meine Tochter jetzt 12 Monate jede Nacht so alle 2 - 2,5 Stunden nur Muttermilch trinken möchte, sagte der Kinderarzt ich solle abstillen. von 20:30 - 23:30 max. 24:00 Uhr schläft meine Tochter. Da ist es auch noch kein Problem vor dem Einschlafen Ihr eine Flasche zu geben, aber wenn Sie dann wach wird verweigert Sie "Pulvermilch" Wasser oder Tee und macht dann so einen Aufstand dass ich bis jetzt nach 40 Minuten dauergeschrei doch wieder weich geworden bin und ihr die Brust gegeben habe. Außerdem was kann ich tun, dass Sie auch die zweite Nachthälfte in Ihrem Bett schläft? Gibt es einen Trick, dass Sie dann nachts nicht mehr an die Brust will? Vielen Dank im Voraus für Ihre Rückmeldung. Mit freundlichem Gruß peaches1

von peaches1 am 17.10.2014, 17:17



Antwort auf: Abstillen weil 12 Monate alte Tochter nachts so oft trinkt

Liebe peaches1, Sille hat recht: Das Verhalten deiner Tochter ist nicht unnormal, und ohne Tränen und Stress wird sich daran nichts ändern lassen. Auch wenn du abstillst kannst du damit den Reifeprozess deiner Maus nicht erzwingen. Sie sucht ja nicht nur die Milch, sondern auch die beruhigende Nähe und Geborgenheit, die sie genauso dringend braucht für ihr gutes Gedeihen. Natürlich kannst du aber probieren, ob sie nicht zumindest eine gewisse stillfreie Zeit in der Nacht akzeptiert. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Wichtig ist nun, dass ihr zum Einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum Anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Das heißt: Wenn du "nein" sagst, dann wird nicht gestillt, egal wie laut deine Kleine protestiert. Gibst du jedoch nach, lernt sie, dass sie nur lang genug oder laut genug schreien muss... Darum ist es enorm wichtig, dass du dir im Vorfeld genau überlegst, welche Regeln du vorgibst - damit du selbst dich auch daran halten kannst. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 17.10.2014



Antwort auf: Abstillen weil 12 Monate alte Tochter nachts so oft trinkt

Hallo, ich antworte jetzt einfach mal, denn mein Sohn ist 11 Monate und bei uns ist es auch schon seit einiger Zeit so, dass er die erste Nachthälfte ganz gut schläft, ca. 2-4 Stunden am Stück in seinem Bett, bis er an die Brust will. Wenn wir Glück haben schläft er dann nochmals 1,5 bis 2 Stunden in seinem Bett, bis er zum nächsten Mal die Brust verlangt. Danach wird er mindestens alle 1,5 Stunden wach und will an die Brust und ist außerdem nicht mehr in sein Bett abzulegen, da will er zu mir. Effektiv trinken tut allerdings nur noch höchstens ein bis zweimal, zumeist will er nur laaaaange nuckeln ... Ich lasse ihn im Moment noch gewähren (wie lange ich das noch durchhalte, weiß ich nicht; ich habe auch noch eine knapp vierjährige ältere Tochter, die leider manchmal etwas unter ihrer übermüdeten und daher nicht immer bestens gelaunten Mama leiden muss ...), weil ich zum einen damit den bequemsten Weg gehe (so ist halbwegs schnell wieder Ruhe ...) und zum anderen und v.a., weil ich denke, dass er das alles - die Nähe, das Nuckeln etc. - einfach noch braucht. Ich glaube eher nicht, dass es da Tipps und Tricks gibt, ein Baby von diesem m.E. natürlichen oder zumindest nicht unnormalen Verhalten abzubringen, zumindest keine stressfreien. Wenn mir die Dauernuckelei zu viel wird, werde ich es so machen, dass ich ihm das erkläre und dann mein Mann ran muss und ihn tragen, halten, trösten. Das wird nicht ohne Geschrei abgehen, aber dann muss man schon konsequent sein, auch wenn es schwer ist. Das Kind ist ja dann nicht allein, sondern ist ja dann im wahrsten Sinn gehalten und getragen und wird das auch spüren. So haben wir das schon bei meiner Tochter praktiziert und bei ihr ging das vergleichsweise gut, wobei ich zugeben muss, dass diese schon von Anfang an ein "Papakind" war und ihr das Stillen weitaus weniger wichtig war, wie es jetzt meinem Sohn ist, der ein ausgesprochenes "Mamakind" ist. Vielleicht wäre der Weg auch für Euch eine Lösung. Den Körperkontakt und die Nähe würde ich allerdings noch beibehalten, sprich das Projekt "eigenes Bett" erst einmal zurückstellen. Sonst wird es zu viel auf einmal. Bin gespannt, was die Expertinnen sagen ... ich wünsche Euch alles Gute, lG, Sille

von Sille74 am 17.10.2014, 22:24



Antwort auf: Abstillen weil 12 Monate alte Tochter nachts so oft trinkt

Danke für die Ausführliche Hilfestellung :-)!

von peaches1 am 18.10.2014, 21:38



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