Abnahme trotz ausreichender Trinkmenge

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Abnahme trotz ausreichender Trinkmenge

Hallo, meine Tochter hatte am Samstag ihr Geburtsgewicht wieder erreicht (am 11. Lebenstag). Gestern dann der Einbruch (14. Lebenstag). Sie schien nicht mehr satt zu werden an der Brust. Ich rief in Panik meine Hebamme an die mich mit der Gewichtskontrolle beruhigen wollte. Aber sie hat 90 g abgenommen. Heute ebenfalls nochmal 10g obwohl ich seit gestern abend pumpe und ihr die richtige Menge an Milch gebe. Auch wenn es manchmal eher knapp ist. Dennoch müsste sie doch wenigstens etws zunehmen? :( Ihre Windeln sind IMMER voll. Mehrmals täglich wird Stuhlgang abgesetzt und regelmäßig gepullert. Ist meine Milch nicht nahrhaft? Was kann ich machen? Danke für Hilfe. Liebe Grüße

von Novembermädchen2016 am 07.12.2016, 20:42



Antwort auf: Abnahme trotz ausreichender Trinkmenge

Liebe Novembermädchen2016, wurde das Baby immer auf der gleichen Waage gewogen, hatte es kurz davor evtl. Stuhlgang? Du brauchst dir keine Gedanken um die Qualität deiner Milch zu machen. „Zu dünne Muttermilch“ ist ein Ammenmärchen. Am Aussehen der Milch lässt sich zudem nicht festmachen, was sie enthält. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Auch Stress führt nicht zu einer Qualitätseinbuße der Milch. Hier gibt es nur zwei Ausnahmen, dass die Milch nicht alles enthält, was das Baby braucht: bei extremen Ernährungsformen ohne jegliche tierische Produkte (vegane Ernährung) kann der Gehalt an Vitamin B12 in der Muttermilch nicht ausreichen und bei einer sehr seltenen Stoffwechselkrankheit.Ich gehe jedoch davon aus, dass Du weder kurz vor dem Hungertod stehst, noch dich streng vegan ernährst oder gar an Hyperlipoproteinämie leidest. Falls Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich dann an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die Euch beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob das Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis du jemanden telefonisch erreichst helfen die folgenden Informationen hoffentlich schon mal weiter: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus“) und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Wende dich wirklich an eine Kollegin vor Ort. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 07.12.2016



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Trinkmenge

Liebe Biggi, Meine Tochter(17 Wochen) die schon immer schlecht an der Brust trinkt hat jetzt einen Harnwegsinfekt. Daher sind wir jetzt im Krankenhaus. Es werden jetzt Stillwiegungen gemacht und gestern hatte sie um 14:30 die letzte Mahlzeit bis 3 Uhr morgens und insgesamt nur 315 ml getrunken. Jetzt ist es fast 8 Uhr und sie hat immer noch nic...


Trinkmenge und Ausscheidung

Hallo, ich weiß, die Frage wird sehr oft gestellt. Meine kleine wird in 2 Tagen 6 Monate alt. Breikost verweigert sie noch. Ihre trinkmenge ist seit 1 Monat weniger und damit auch ihre Ausscheidung. Nun ist es bei diesen Temperaturen aber so, dass sie zwar gut trinkt (700ml) in 24h, aber sehr wenig pinkelt. Der Arzt war zufrieden mit ihr. Ich b...


Trinkmenge

Hallo, mein Kind (7Monate) hat seit 3 Tagen sehr wenig Urin in der Windel, dazu hat er Ziegelmehl im Urin (immer orangefarbenen Fleck) in der Windel. Ich stille ihn aller 3 Stunden, Beikost isst er nur mittags und abends, aber noch keine großen Mengen. Wasser trinkt er Schluckweise. Sollte ich eine Flasche Pre anbieten? Habe ich noch nie gemacht....


Trinkmenge Muttermilch

Hallo, meine Tochter (7,5 Monate) bekommt mittags einen Gemüsebrei (60-90g) und abends ein bisschen Getreidebrei angerührt mit Muttermilch und ein bisschen Obst. Ansonsten bekommt sie über den Tag verteilt (ungefähr 5x125 ml) abgepumpte Muttermilch, weil sie tagsüber leider nicht mehr an der Brust trinken möchte. Tagsüber trinkt sie auch immer ein...


Säugling wieder nur an Brust gewöhnen- Trinkmenge

Hallo, unsere Tochter hat ab der ca. 3 Lebenswoche eine Phase gehabt in der ich tagelange- es müssen ca 8 Tage gewesen sein- quasi 24 Stunden durchgestillt habe. Wir beide haben in dieser Zeit kaum Schlaf bekommen, alles war sehr anstrengend. Da die Zunahme ebenfalls nicht stimmte hat meine Hebamme mir geraten zuzufüttern. Als mögliche Probleme ...


Trinkmenge Baby 10 Monate

Hallo Biggi, unsere Kleine ist nun 10 Monate alt und stillt sich in den letzten Wochen selbst ab. Mittlerweile stillen wir nur noch morgens und abends, manchmal auch nur morgens. Ich biete ihr nach den Breimahlzeiten die Brust an, sie möchte aber nichts trinken. Wir sind uns unsicher, ob sie genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Ihr Essensplan sieht...


Genug trinkmenge?

Hallo, meine kleine maus ist 9 monate wiegt 8,9 kg aber dies jetzt schon seit ca 2 monate hin weg. Sie hat am anfang rasant zugenommen und jetzt mal nigs ich bin total durchn wind auch mein kiga meint ich sollte vielleicht zufüttern dass si ja genug bekommt. Wir haben ca 3 fest nasse windeln und dan die weniger nassen. Bei uns ist es so sie hatte...


Keine Abnahme

Hallo, ich bin ein wenig verzweifelt. Nach der Geburt meines Sohnes habe 8 Kilo verloren. Jetzt ist er 6 Monate alt und seit 3 Monaten findet einfach keine Abnahme bei mir statt. Ich achte sehr auf meine Ernährung, ich gehe regelmäßig zum Sport. Ich stille voll. Kann es an den Hormonen liegen oder sollte sich 6 Monate nach Geburt alles eingependelt...


Morbus Basedow/extreme abnahme

Guten Morgen, Letzten Mittwoch wurde bei mir Morbus Basedow diagnostiziert und trotz dass ich absichtlich viel esse habe ich seither 5 Kilo abgenommen. Ich möchte abstillen, da ich nicht möchte dass mein Baby Muttermilch durchgängige Tabletten abbekommt. Jedoch akzeptiert er nicht die Flasche, haben sie einen Tipp? Ist dieses Schnelle Abnehmen ...


Jod, abnahme. Morbus Basedow

Guten Morgen. Ich habe Morbus basedow und nehme täglich 10mg Thiamazol. Mein Baby möchte keine Flasche und kein Pre oder Beikost, weswegen ich ihk mit6,5 Monaten auch noch voll stille. Nun zu meinem Problem… ich darf kein Jod mehr einnehmen. Jod ist ja so mega wichtig für ein Baby. Welche Möglichkeiten gibt es denn sonst? Ich weis dass er erst me...