Hallo!
Mein Sohn ist nun 3 Monate alt. Bisher habe ich ihn voll gestillt. Vor ca. 2 Wochen habe ich allerdings ganz schön seelischen Stress mit meinem Partner gehabt. Seither habe ich meinem Sohn abends eine Pre-Nahrung gemacht, da er vorallem zu dieser Zeit besonders Abends meine Brust total ablehnte und ganz fürchterlich weinte. Abpumpen funktionierte auch irgendwie nicht. Nachts und über Tag war das Stillen komischerweise kein Problem. Doch dann, von jetzt auf gleich, verlangte er die 2. Flasche gegen Mittag. Und seit letzter Nacht ist irgendwie alles anders. Da musste ich ihm auch eine Flasche machen:( habe es heute morgen mit abpumpen versucht. Nichts. 5ml auf beiden Seiten vllt. Ich massiere auch dabei. Kurz vorher habe ich ihn angelegt und er hat aich richtig geschluckt, aber nach 5 Minuten war es vorbei. Ich muss dazu sagen, als ich diesen Stress hatte habe ich kaum gegessen und getrunken. Habe ich jetzt abgestillt? Blockiert mein Körper? Was soll, kann ich tun um die Produktion wieder in Gang zu bringen? Das Stillen war immer so toll. Und plötzlich funktioniert es nicht mehr. Ich bin so verzweifelt und traurig
von
Madalina87
am 24.08.2016, 21:08
Antwort auf:
Abgestillt?
Liebe Madalina87,
die Milchmenge lässt sich sicherlich steigern, aber ich befürchte, dass das Baby sich langsam zur Flasche hin abstillt.
Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung.
Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen.
Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen.
Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Am besten wendest Du dich deshalb einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe und lässt dir beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann dir dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann dir erklären, woran Du erkennst, ob dein Kind korrekt saugt und dir überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 24.08.2016