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Geschrieben von maiju am 07.03.2017, 21:57 Uhr

Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Ich würde "Schichten"(soziologisch gibts dafür, glaube ich, auch andere Begriffe) auch nicht nur vom Finanziellen abhängig machen. Ich mache das ganz entschieden auch an der Bildung fest. Und reich oder arm, ja, da würde ich auch sagen, das hängt ganz stark von der Region ab.
Was mir noch auffällt ist folgendes: Je nachdem, wie die Herkunftsfamilie lebte (meine zB war sehr sparsam im "Sich-Verwöhnen") empfindet man es entweder so, dass man knausern muss oder so, dass man aus dem Vollen schöpfen kann. Beispiel: Ich habe mir letztens just for fun mal eine Massage gegönnt (ehrlichgesagt zum ersten Mal in (man haue mich hier!) 30 Jahren. Hätte meine Mutter nie gemacht empfinde ich also als Reichtum/Luxus ;). Auch Urlaube finde ich zwar irgendwie selbstverständlich (keine Sorge, wir machen Camping oder Kurztrips....), aber gleichzeitig als etwas, das ich mir bewusst gönne.
Ein weiterer Erfahrungswert: Ich komme mit Hartz IV aus und mit viel mehr Geld ;), je nachdem, was ich habe, ist es fast immer, am Monatsende ausgegeben. Ich war "arm" nicht unglücklicher, wohl aber besorgter. Das bin ich jetzt nicht mehr, ich glaube aber auch, dass mich das Doppelte meines Gehalts (als Beispiel) nicht glücklicher machen würde. Ein bisschen als jetzt in der Elternzeit fände ich so luxuswunschmäßig toll, um vielleicht Eigentum zu kaufen oder weniger bedacht den Urlaub zu planen. Aber sonst? Happy.
Ich glaube, das ist gemeint, ab 72000 motiviert Geld nicht mehr, ich hab mal gelesen, das Glück der Menschen steigt mit steigendem Gehalt, aber ab einem gewissen Gehalt (ich meine bei 2000 Euro netto?) steigt das Glücksgefühl dann nicht mehr. Ich denke, da gehts den Meisten aber tatsächlich darum, "versorgt" zu sein, nicht zu zittern zu müssen, wenn am Ende des Monats der Kühlschrank leer ist (und das Konto auch) oder die Waschmaschine der Großfamilie ungeplant kaputt geht, der Verdiener 2 ausfällt oder was auch immer. Und sicher steht das Einkommen und das Gefühl damit auch immer im Bezug zur Region, in der man wohnt. Hier sind Häuser auch für meine Verhältnisse nicht erschwinglich, meine Herkunftsfamilie hatte aber eins - komisches Gefühl, dass ich mir das aktuell, trotz meines verhältnismäßg guten Einkommens, nicht leisten kann.
Im Endeffekt denke ich aber ganz oft (und habe es auch "arm" gedacht): Wie gut wir hier leben, im Gegensatz zum großen Rest der Welt! Sicher, satt, versorgt und gesund.

 
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