Sparforum

Sparforum - Forum rund ums Sparen

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Bengelengelmama am 07.03.2017, 15:31 Uhr

Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Rein Interesse halber.
Es heißt das Durchschnittseinkommen eines Deutschen liegt bei 35000€/Jahr. Ist das dann die Mittelschicht?
so viel Einkommen hatten wir bei weitem noch nie, haben uns aber dennoch nie als arm empfunden.
Ein Elterngeld von 1800€, da würde ich wie Gott in Frankreich leben...
Arm ist für mich jemand, der von der Hand im Mund lebt. Oder gibt es noch etwas zwischen arm und Mittelstand?
Ab 72000€/Jahr heißt es, motiviert Geld nicht mehr. Ist das reich? Also ich würde mich da reich fühlen, weil wir solche Dimensionen niemals erreichen werden.

Ich kenne aber eine Familie die die 72000€/ Jahr überschreitet. Wiederum empfinde ich sie nicht als reich, eher Wohlstand. Vllt. weil sie nicht protzen? Keine Ahnung. Aber sie wiederum finden, dass das viel Geld ist, allerdings nicht übermäßig.

Sie kommen mit dem Geld was wir zu Verfügung haben niemals aus. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man so viel Geld mehr monatl. ausgeben kann/ muss/ will.

Was ist also Mittelstand, was arm und was reich?
Wir können unsere recht hohe Miete zahlen (noch), die restlichen Fixkosten auch, unsere Kinder ernähren und monatl. einbisschen was auf die Seite tun. Wir sind zufrieden. Natürlich ist hier jeder Cent mehr willkommen, aber letztendlich zählt was am Monatsende auf dem Konto bleibt. Und so lang was bleibt ist alles im grünen Bereich.

 
39 Antworten:

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von leaelk am 07.03.2017, 15:39 Uhr

Ich denke, so pauschal kann man das nicht sagen.
Es kommt doch auch immer darauf an, wie viele Personen müssen von dem Einkommen leben. Wie hoch ist die Miete?
Gibt es einen oder zwei Verdiener in der Familie?
Lebensmodell.....
usw.

Finanziell gehöre ich sicher nicht der Mittelschicht an, da ich das aber über Bildung ausgleichen kann (manchmal hilft Kreativität, Löcher zu stopfen) oder über Kontakte, empfinde ich mich schon, der Mittelschicht zugehörig.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von kravallie am 07.03.2017, 15:48 Uhr

jeder definiert sich doch anders, der eine braucht zum Wohlstand ein haus und eine tolle Einrichtung, der andere designerklamotten, der dritte ein markenauto, der vierte Urlaub alle naslang und wenn das was für jeden individuell das maß der dinge ist, nicht erreicht werden kann, dann fühlt man sich halt arm und nicht reich.
ich verdiene ALLEINE soviel, dass ich die für mich wichtigen maßstäbe erreiche und das genügt mir auch. mir ist die Unabhängigkeit wichtig, das macht MICH reich (aber auch schon mittelständisch:-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von kanja am 07.03.2017, 16:24 Uhr

Ich glaube nicht, dass man das für ganz Deutschland an denselben Zahlen festmachen kann.

Das Gehalt in München und z.B. im ländlichen Mecklenburg-Vorpommern dürfte so unterschiedlich sein, dass man das nicht vergleichen kann.

Da nützt so ein Durchschnittswert gar nichts.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von Bengelengelmama am 07.03.2017, 16:47 Uhr

So sehe ich das auch, denn jeder hat eine andere Lebensweise.
Wenn es aber heißt, dass der Durchschnittslohn eines Deutschen bei 35000€/Jahr liegt, dann heißt es doch im Umkehrschluss, der Mittelstand ist irgendwo um diese Zahl angesiedelt. Die Rentenversicherung z.B. sagt, dass ist der Verdienst den man über die ca. 45Jahre min. im.Schnitt verdienen sollte, um im Alter über die Runden zu kommen. wobei wir bis dahin nicht wissen was die Inflation macht

Ich möchte im Alter weder Flaschen sammeln, noch vom Staat abhängig sein. Also kommen wir um die Private Altersvorsorge nicht drumrum.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von wolfsfrau am 07.03.2017, 16:51 Uhr

Wie schwierig das ist, sehe ich zuhause....schon mein Mann und ich definieren das unterschiedlich.
Dabei sind unsere Ansprüche ähnlich, aber sein Empfinden ist eben ein anderes.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Keine festen Definitionen

Antwort von Leena am 07.03.2017, 16:59 Uhr

Als Single gilt man meist als arm, wenn man weniger als 900 € netto zur Verfügung hat. Bei einer 4-köpfigen Familie gilt man als arm, wenn man - ja nach Region - weniger als + / - 2.200 € netto hat.

Reich ist nun wieder erst recht nicht fest definiert. Teilweise findet man die Formulierung: Ein Single mit netto mehr als 3.600 € monatlich / Familie mit 2 Kindern bei über 6.000 € monatlich.

Die sog. "Reichensteuer" wird bei einem zu versteuernden Einkommen von rd. 255.000 € für einen Single und rd. 510.000 € für ein Ehepaar fällig. Das ist allerdings deutlich mehr als die o.g. netto 6.000 € monatlich - also ist "reich" in der Definition von 3.600 € / 6.000 € eigentlich doch wieder "Mittelstand".

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsförderung (DIW) definiert "Mittelstand" in Relation zum Durchschnittseinkommen, danach fällt ein Single mit einem Jahres-Nettoeinkommen zwischen 12.000 € und 24.000 € schon unter "Mittelstand", bei der 4-köpfigen Familie mit zwei Kindern mit einem Netto-Einkommen zwischen 24.000 € und 51.000 €. Darunter ist dann - nach der o.g. Definition - schon "arm". Ist darüber schon gleich "reich"?

Irgendwie eher nicht, finde ich. Ach so - dass ab 72.000 € Geld nicht mehr motiviere, halte ich ganz entschieden für ein Gerücht. :-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von Badefrosch am 07.03.2017, 17:11 Uhr

Na ja, 35.000 Euro, sind knapp 3.000 Euro brutto im Monat und knapp 2.200 Euro netto bei Steuerklasse 3.
72.000 Euro, sind 6.000 Euro brutto im Monat und knapp 4000 Euro netto bei Steuerklasse 3.

Von ersterem könnte man in München mit 2 Kindern nicht mal die Miete bezahlen, die für 4 Zimmer bei 1500 bis 1800 Euro warm liegt. Sogar eine Sozialwohnung liegt bei 900 bis 1200 Euro warm.

Von zweiterem lebt es sich in München gut.

Ist also abhängig wo und wie man lebt.

Mittelstand ist für mich 50.000 bis 80.000 auf München gesehen. Im Osten kann Mittelstand bei 30.000 bis 50.000 Euro liegen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von Mariechen2015 am 07.03.2017, 17:30 Uhr

35000€ Jahreseinkommen EINES Deutschen ist aber ein Unterschied zum Familieneinkommen.
Wenn dann zwei Verdiener in einer Familie sind,müsste dann das Durchschnittsfamilieneinkommen bei 70000€ liegen.
35000€ im Jahr sind 2.900€.
Das finde ich wiederum für eine Familie die Haus abbezahlt/Miete zahlt,mehrere Kinder hat usw nicht wirklich viel.
Wir könnten da definitiv nicht von leben,müssen wir aber auch nicht da wir mehr Einkommen haben.
Reich sind wir nicht.
Und geht es finanziell gut.
Leben im Haus,haben weiteren Eigentum,haben drei Kinder die finanziert werden müssen,fahren regelmäßig in Urlaub,haben Geld über zum Sparen.
Alles in einem passt es sehr gut.
Ob es nach der Summe her Mittelstand ist oder drüber,ist mir relativ egal.
Wir leben gut davon.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Keine festen Definitionen

Antwort von Bengelengelmama am 07.03.2017, 17:32 Uhr

also wenn ich das so lese, finde ich man kann sich als reich bezeichnen, wenn die Reichensteuer anfällt. Aber das ist ja eine unglaubliche Diskrepanz.
Sind das die Gesamteinnahmen inkl. Kindergeld? Eher nur die Einkommen oder?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Also Bengelmama,

Antwort von Tini_79 am 07.03.2017, 17:36 Uhr

Bei 250.000 bzw 500.000 fällt Kindergeld ja wohl nicht mehr ins Gewicht
Bzw der Kinderfreibetrag bringt eh mehr...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Keine festen Definitionen

Antwort von Leena am 07.03.2017, 17:37 Uhr

Die "Reichensteuer" bezieht sich auf das zu versteuernde Einkommen. Da ist z.B. der Bruttoarbeitslohn mit drin abzüglich der entsprechenden Werbungskosten, sonstige Einkünfte (freiberuflich/gewerblich/ land- und frostwirtschaftlich, Vermietung) abzüglich der Betriebsausgaben, dann gehen noch abziehbare Vorsorgeaufwendungen inkl. sonstiger Sonderausgaben ab, abziehbare außergewöhnliche Belastungen (insb. Krankheitskosten), dann die Kinderfreibeträge, wenn die günstiger sind als das Kindergeld...

Zu versteuerndes Einkommen kann man daher nicht wirklich so direkt mit Netto-Monatseinnahmen vergleichen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von Bengelengelmama am 07.03.2017, 17:43 Uhr

Wir sind Einzugsgebiet München und ich denke 1500€ für eine 4 Zimmerwohnung ist schon ein Schnäppchen oder?
Unser Nachbar zog vor zwei Monaten her aus München, 400000€ für ein Haus mit Minigrund. Für Münchner ist das ein Schnäppchen.
Aber was machen denn die Leute die seit Jahren in M wohnen und deren Mieten so gestiegen sind, dass sie diese mit einem VZ Job nicht bezahlen können?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von RR am 07.03.2017, 17:45 Uhr

Hallo
für mich lässt sich das nicht in Zahlen "übersetzen". Wie schon mehrfach geschrieben kommt es auch auf die Lebenshaltungskosten an.

Arm ist für mich jemand, der sich nicht von seinem eig. Geld ernähren kann - und das nicht weil er nicht haushalten kann sondern weil es ihm wirklich nicht reicht, bzw. es reicht gerade so zum Leben aber dann nicht für einen schönen Urlaub etc.

Reich ist für mich jemand der überhaupt nicht mehr rechnen muss ob er sich das o. das leisten kann sondern so viel hat dass er auch noch tausende von Euro problemlos spenden kann ohne sich selbst einschränken zu müssen.

Mittelstand ist für mich die breite Masse dazwischen..... wieviel Geld die dann im Monat einstreicht ist relativ wurscht.

viele Grüße

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Also Bengelmama,

Antwort von Bengelengelmama am 07.03.2017, 17:47 Uhr

Das sagst du bei so einem Einkommen würde ich sogar auf den Kindesunterhalt verzichten.

Aber z.B. die 2200€ mit 2 Kindern.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Keine festen Definitionen

Antwort von Bengelengelmama am 07.03.2017, 17:49 Uhr

Klar

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von Bengelengelmama am 07.03.2017, 17:55 Uhr

Das meine ich. Es hängt von der Lebensweise ab.Wir hatten gemeinsam etwas mehr als die 35000€ machen alles was ihr auch macht nur vermutlich in abgespeckter Form, dafür mit 4 Kindern. Ok Haus haben wir nicht, aber eine Kaltmiete von 1100€. Wir können uns auch nicht beschweren, müssen aber im Auge behalten, dass wenn der Unterhalt weg ist, wir evtl Probleme bekommen könnten.

Aber wir sind nicht arm.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von Hubbeldubbel am 07.03.2017, 18:16 Uhr

Zu den Zahlen und Vergleichen wurde ja bereits alles gesagt.

Es ist eine Frage der Empfindung, Ansprüche und Region in der man lebt.

Uns ist mittlerweile Flexibilität im Job wichtiger und wir wöllten den Luxus diesbezüglich nicht missen. Wir können täglich Job und Familie mischen. 1000Euro mehr und dafür darauf verzichten, wir würden Beide ablehnen. Wir sind also zumindest reich an Zeit zusammen und kommen mit dem Geld ganz gut aus.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von Badefrosch am 07.03.2017, 18:17 Uhr

Drumm meinte ich ja 1500 ist eher die untere Spanne.
Kollegin von mir ist nach Gauting gezogen, 86 qm, 1300 warm

Wir wohnen günstig, Sozialwohnung, 74 qm, 750 warm, auch Einzugsgebiet, dafür fahre ich jeden Tag eine Stunde

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von tonib am 07.03.2017, 18:46 Uhr

Meine Erfahrung: die meisten Leute halten Einkommen für hoch (und damit für höher besteuerbar), die etwa 2x so hoch sind wie das, was sie selber realistischerweise verdienen können.

Einkommen ist natürlich nur ein Faktor bei Reichtum, Vermögen (gerne auch ererbtes) ein weiterer.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von tonib am 07.03.2017, 18:54 Uhr

Hier wird ja immer eingeworfen, dass Studenten sich zwar nicht von ihrem eigenen Geld ernähren können, aber nicht arm seien, was ich nur unterstreichen kann. MaW: wessen Finanznot nur ein notwendiger Zwischenschritt zu Wohlstand ist, wer eine Familie hat, die ihm gerne unter die Arme greift, ist für mich nicht arm, auch nicht, wer zwar wenig Geld hat, aber ausreichend Freunde und soziale und kulturelle Teilhabe.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

arm ist für mich

Antwort von Ellert am 07.03.2017, 20:26 Uhr

wenn man Hunger leidet, friert weil man nicht genug Geld zum Heizen hat
aber sicher nicht wenn man nicht in urlaubfahren kann oder kein iphone hat.

35000€/Jahr im Jahr finde ich als Bruttofamilieneinkommen nicht so extrem viel
oder ist da pro Mann netto gemeint ?

ich empfinde mich als Mittelstand, keinesfalls reich
kinderreich *ggg*

dagmar

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

35000 Euro (netto!) erscheinen mir aus meiner Perspektive.....

Antwort von leaelk am 07.03.2017, 20:40 Uhr

...... schon ganz schön viel........
Und ich empfinde mich auch als kinderreich *g*

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: arm ist für mich

Antwort von Bengelengelmama am 07.03.2017, 21:01 Uhr

Hier auch, nicht reich anbGeld aber an Kindern.

Ja die 35000€ sind für einen deutschen AN

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von Dolly82 am 07.03.2017, 21:05 Uhr

Ich denk nicht das man nur nach dem Einkommen gehen kann wir Verdienen nicht wirklich viel ( Bekommen Landeserziehungsgeld ) aber ich staune immer woher ihr so genau wisst wieviel Geld ihr ausgebt ich hab nämlich keine Ahnung wieviel ich im Monat brauch ich Kauf einfach ein oft auch nur zum Spass und es bleibt jedes Jahr was übrig ist das jetzt reich oder Mittelstand

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von Mariechen2015 am 07.03.2017, 21:17 Uhr

Du weißt aber ja wir oft du durchschnittlich einkaufen gehst und wieviel du ausgibst.
Wir machen einen großen Einkauf am Wochenende. Da kommen immer so 100-120 Euro bei raus.
Das vier mal im Monat sind 500-550€ im Monat (eher 100 als jedesmal 120€h).
Dann ab und an noch mal paar frische Teile.
Sagen wir knapp 600 Euro im Monat.
Und ansonsten weißt du ja was du an Geld hast,was du für Fixkosten hast u d weiß ja was dann u er bleibt

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von maiju am 07.03.2017, 21:57 Uhr

Ich würde "Schichten"(soziologisch gibts dafür, glaube ich, auch andere Begriffe) auch nicht nur vom Finanziellen abhängig machen. Ich mache das ganz entschieden auch an der Bildung fest. Und reich oder arm, ja, da würde ich auch sagen, das hängt ganz stark von der Region ab.
Was mir noch auffällt ist folgendes: Je nachdem, wie die Herkunftsfamilie lebte (meine zB war sehr sparsam im "Sich-Verwöhnen") empfindet man es entweder so, dass man knausern muss oder so, dass man aus dem Vollen schöpfen kann. Beispiel: Ich habe mir letztens just for fun mal eine Massage gegönnt (ehrlichgesagt zum ersten Mal in (man haue mich hier!) 30 Jahren. Hätte meine Mutter nie gemacht empfinde ich also als Reichtum/Luxus ;). Auch Urlaube finde ich zwar irgendwie selbstverständlich (keine Sorge, wir machen Camping oder Kurztrips....), aber gleichzeitig als etwas, das ich mir bewusst gönne.
Ein weiterer Erfahrungswert: Ich komme mit Hartz IV aus und mit viel mehr Geld ;), je nachdem, was ich habe, ist es fast immer, am Monatsende ausgegeben. Ich war "arm" nicht unglücklicher, wohl aber besorgter. Das bin ich jetzt nicht mehr, ich glaube aber auch, dass mich das Doppelte meines Gehalts (als Beispiel) nicht glücklicher machen würde. Ein bisschen als jetzt in der Elternzeit fände ich so luxuswunschmäßig toll, um vielleicht Eigentum zu kaufen oder weniger bedacht den Urlaub zu planen. Aber sonst? Happy.
Ich glaube, das ist gemeint, ab 72000 motiviert Geld nicht mehr, ich hab mal gelesen, das Glück der Menschen steigt mit steigendem Gehalt, aber ab einem gewissen Gehalt (ich meine bei 2000 Euro netto?) steigt das Glücksgefühl dann nicht mehr. Ich denke, da gehts den Meisten aber tatsächlich darum, "versorgt" zu sein, nicht zu zittern zu müssen, wenn am Ende des Monats der Kühlschrank leer ist (und das Konto auch) oder die Waschmaschine der Großfamilie ungeplant kaputt geht, der Verdiener 2 ausfällt oder was auch immer. Und sicher steht das Einkommen und das Gefühl damit auch immer im Bezug zur Region, in der man wohnt. Hier sind Häuser auch für meine Verhältnisse nicht erschwinglich, meine Herkunftsfamilie hatte aber eins - komisches Gefühl, dass ich mir das aktuell, trotz meines verhältnismäßg guten Einkommens, nicht leisten kann.
Im Endeffekt denke ich aber ganz oft (und habe es auch "arm" gedacht): Wie gut wir hier leben, im Gegensatz zum großen Rest der Welt! Sicher, satt, versorgt und gesund.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von maiju am 07.03.2017, 21:57 Uhr

35000 Jahreseinkommen netto erscheinen mir aber auch viel.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

für EINEN netto ? Das kann ich mir nicht vortsellen

Antwort von Ellert am 08.03.2017, 6:22 Uhr

das ist ne ganze Menge - wer bitte hat das schon

dagmar

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von Dolly82 am 08.03.2017, 6:28 Uhr

Genau das weiß ich nicht so genau ich gehe meistens aus Langeweile einkaufen wir haben die meisten Grundnahrungsmittel immer hier weil wir sie verkaufen der Metzger ist unser Nachbar da hüpf ich dann schnell rüber wenn ich was brauch nie mehr als 5 € dann machen wir so alle 8 Wochen einen Großeinkauf da geben wir um die 100€ aus und alle 12 Wochen zum dm für 80 € fixkosten haben wir hauptsächlich Versicherungen alles andere läuft mit über Geschäft also wir haben einfach nicht viele Kosten

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von Badefrosch am 08.03.2017, 8:09 Uhr

Zitat Maiju:
Ich denke, da gehts den Meisten aber tatsächlich darum, "versorgt" zu sein, nicht zu zittern zu müssen, wenn am Ende des Monats der Kühlschrank leer ist (und das Konto auch) oder die Waschmaschine der Großfamilie ungeplant kaputt geht, der Verdiener 2 ausfällt oder was auch immer.


Das beschreibt genau was ich meine.

Mit 60.000 Euro Jahresgehalt brutto bzw. 5.000 Euro im Monat sind in Steuerklasse 3 ganze 3.350 Euro netto. Da muss man sich normalerweise über eine Waschmaschine keine Gedanken machen. Ginge uns so.

Wir hingegen sparen 6 Monate mind. für ne 400 bis 600 Euro Maschine.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von lisi3 am 08.03.2017, 8:18 Uhr

Den Begriff Mittelstand an reinen Zahlen fest zu machen, finde ich schwierig.

Für mich ist es ein Zeichen, dass ich nicht arm bin, wenn ich meinen Kindern Hobbys in normalem Rahmen erlauben und bezahlen kann (also Reit-, Schwimm- und Musikunterricht), ich ihnen Zugang zu Bildung gewährleisten (notfalls auch Nachhilfe erteilen lassen kann), sie solange zur Schule schicken kann, wie möglich und auch noch falls möglich erwünscht ein Studium finanzieren kann.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

OECD/EU Definitionen

Antwort von shinead am 08.03.2017, 8:35 Uhr

Mittelstand ist laut OECD wer zwischen 70% und 150% des mittleren Einkommen hat.

Wer weniger als 60% des mittleren Einkommen zum Leben hat gilt in der EU als Arm. In Deutschland ist das ein Verdienst von weniger als 11.530 Euro/Jahr.

Bei Reichtum unterscheidet man zwischen Einkommensreichtum (mehr als 200% des mittleren Einkommens) oder Vermögensreichtum.

Das Vermögensreichtum wird nach Anteilen des Gesamtvermögens der Bevölkerung eines Landes definiert von dem ärmsten Fünftel bis reichstes Fünftel.

Das mittlere Einkommen in Deutschland lag 2015 bei 21.182 Euro (für den internationalen Vergleich: 24.152 US$).
Das mittlere Einkommen entspricht NICHT dem Durchschnittseinkommen.

Das Deine Bekannten mit "mehr Geld" mit eurem Einkommen nicht leben könnten ist klar. Die Ausgaben steigen mit dem Gehalt. Das fängt mit Miete/Hauskredit an, geht über die Kosten für Auto(s) bis zu solch kleinen Dingen wie Wocheneinkäufe, TV-Extrakosten, Einrichtung, Urlaube, die Ansprüche steigen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von Foxi23 am 08.03.2017, 9:13 Uhr

Das Durchschnittseinkommen EINES Deutschen? Oder einer Familie? Brutto oder netto?

Also unseres liegt bei 43000 €, also ohne Kindergeld, nur unser beider Netto. Wir haben einen Sohn, leben in nem alten Häuschen, das einst meine Großeltern gebaut haben. Es ist also nichts mehr abzubezahlen, aber halt immer mal was zu renovieren. Dafür muss immer was im Rückhalt sein, man weiß nie, was kommt und wie viel das kostet.

Wir haben zwei Autos, 2,5 und 1,5 Jahre alt, beide bezahlt.

Wir genießen es schon, nicht auf den Cent gucken zu müssen, gönnen uns schon mal öfters, Essen zu gehen, hauen aber auch nicht sinnlos das Geld zum Fenster raus. Ich kaufe auch viel gebrauchte Kinderklamotten, weil unser Sohn ein Rowdy ist, der viel kaputt macht. Urlaub machen wir immer im Inland, weil es uns beide nicht nach weit weg zieht (und wir uns beide nicht in ein Flugzeug trauen *gg*), und immer nur ne Woche im Jahr. Dafür machen wir sehr viele Tagesausflüge an den Wochenenden.

Für mich persönlich wäre materieller Reichtum, wenn ich so gar nicht aufs Geld gucken und an meine Zukunft denken müsste. Wenn ich jetzt so viel hätte, dass ich sofort ein neues Häuschen nach meinen Vorstellungen bauen lassen könnte und dieses bar bezahlen könnte. Wenn ich so viel hätte, dass ich auch noch zusätzlich sofort würde aufhören können zu arbeiten und dieses Häuschen ans Meer bauen könnte, dann wäre das schon Luxus.

Ich möchte aber z.B. gar nicht 20 Millionen im Lotto gewinnen, weil man da die Relation verliert. Dann freut man sich eben nicht mehr über ein normales Häuschen, ein normales Auto. Das würde ich nicht wollen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Brutto

Antwort von Bengelengelmama am 08.03.2017, 10:35 Uhr

Wenns netto wäre, wären viele dann doch rein zahlenmäßig arm

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Foxi23

Antwort von maiju am 08.03.2017, 10:51 Uhr

Hey Foxi, deinen letzten Absatz sehe ich auch so. Ständiger "Streitpunkt" mit dem Kerl, der würde gerne im Lotto gewinnen, ich nicht (obwohl Haus auf einen Schlag kaufen können und Sicherheiten für die Kinder wären natürlich schon toll ;). Ich arbeite gern und glaube, zu viel Geld würde mich negativ verändern. Vor allem, weil ich, glaube ich, phlegmatisch werden würde, antriebslos.
Lohn ist ja auch eine Belohnung, ich strenge mich dafür an, möchte gut und fleißig sein...das gut machen. Genieße dann auch zunehmend, mir von meinem Geld mal was zu "gönnen". Das wäre anders, wenn ich das "geschenkt" bekomme, glaube ich.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von maiju am 08.03.2017, 10:54 Uhr

Wie ist das eigentlich gemeint? Bezogen auf eine Familie oder den Einzelnen?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Verlinkung?

Antwort von maiju am 12.03.2017, 22:26 Uhr

Darf man hier verlinken? Zu dem Thema schreibt gerade ein Nachrichtenportal im Netz. Allerdings kostenpflichtig haha.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Diese 72000 werden hier falsch gedeutet und

Antwort von AndreaL am 18.03.2017, 9:34 Uhr

... beziehen sich auf einen anderen Sachverhalt. Ich habe mal gelesen, dass ab einem SPARVERMÖGEN von 70.000 sich die Zufriedenheit nicht mehr steigern lässt. Sprich - das Geld, was man auf der hohen Kante hat und nur anrühren muss, wenn man möchte. Nicht, weil eine Renovierung ansteht oder ein Haushaltsgerät kaputt ist.

70000 Euro Einkommen ist weder netto noch brutto so viel, dass das keine Steigerung mehr möglich wäre.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Arm, Mittelstand, Reich - kann man das an Zahlen fest machen?

Antwort von Himbeere90 am 13.05.2017, 20:20 Uhr

Student = Familie, die ihm unter die Arme greifen kann? Verstehe ich nicht? Wieso hat man dann gleich reiche Eltern? Hab ich was falsch gemacht?

Und nein, man bekommt dann nicht gleich 700 Bafög, es wird so viel gestrichen, bzw von den Eltern angerechnet, was sie einem eigentlich nicht zahlen können.
Und ob später alle Studenten reich werden bleibt offen...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge in Sparforum - Forum rund ums Sparen
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.