Wie weit bin ich, nach Ihren Berechnungen

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Wie weit bin ich, nach Ihren Berechnungen

Guten Abend, Herr Dr. Bluni, meine letzte Menstruation war am 13.12.09 und am 21.01.10 wurde die Schwangerschaft bei meinem Gynäkologen festgestellt. dort wurde eingetragen "7. SSW". Heute war ich beim FA zur Kontrolle und es steht im Mutterpass 26+5 Ich habe von der letzten VU bis heute (also in genau 4 Wochen) 3 kg zugenommen, was mein Gyn als viel zu viel betrachtet. Zuvor hab ich von der 7. SSW bis zu 22+3 insgesamt nur 3,8 kg zugelegt. Ich habe aber definitiv nicht übermässig gegessen, mich sehr ausgewogen ernährt und trinke nur Wasser oder ungesüssten Tee. Mein Gyn sagte, daß mein Kind auch ca. 2 Wochen voraus ist. Er ist rund 37 cm groß und wiegt 1300 g. Bei der letzten VU waren es rund 30 cm und 680 g?! Mein Doc sagt, es könnte sein, daß ich SS-Diabetes habe. Nun muß ich Dienstag zum OGTT. Was mich aber wundert: wird die SSW nicht "geändert", wenn ein Kind 2 Wochen voraus ist? Was kann das für Folgen haben, wenn die Wochen nicht übereinstimmen? Vielen Dank - ich bin gerde etwas verunsichert! MFG Puw

Mitglied inaktiv - 18.06.2010, 20:33



Antwort auf: Wie weit bin ich, nach Ihren Berechnungen

Hallo, 1. wenn Sie Ihre Daten mit dem Datum der letzten Regel und der Zykluslänge in unseren Schwangerschaftskalender eingeben, erfahren Sie, in welcher SSW Sie nun sind. Die Adresse ist http://www.rund-ums-baby.de/tools/kalender/kalender.php3 2. am genauesten wird dann der frühe Ultraschall das Schwangerschaftsalter berechnen. 3. die empfohlene Gewichtszunahme in der Schwangerschaft richtet sich vor allem nach dem BMI. Dieses ist die Abkürzung für den so genannten Body-Maß-Index. Er errechnet sich aus Körpergewicht geteilt durch Länge in Metern zum Quadrat. Dieser gibt am besten Auskunft über die individuelle Gewichtssituation: Wenn er vor der Schwangerschaft in etwa bei 25 liegt, sprechen wir von Normgewicht. Ist er 19 und kleiner, liegt ein Untergewicht vor. Im Folgenden können Sie die Empfehlungen zur Gewichtszunahme in der Schwangerschaft, abhängig vom BMI vor der Schwangerschaft nachlesen: niedrig (kleiner 19)) 12,5-18 kg normal (19-25) 11,5-16 kg hoch (größer 26) 7-11,5 kg Der Zeitpunkt dieser Gewichtszunahme kann schon mal variieren. Erfahrungsgemäß findet diese aber meist nicht vor dem 2. Schwangerschaftsdrittel statt. 4. gewisse Differenzen im Ultraschall können sich natürlich zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft ergeben, ohne dass dem automatisch eine klinische Bedeutung zukommen muss. Wichtig ist die Ausprägung der Differenz, ob sie schon immer da war und die Tatsache, ob diese Differenz im Laufe der Zeit zunimmt. Zeigen sich erhebliche Differenzen in den Messungen oder in dem ein oder anderen Maß und war die frühe Berechnung des Schwangerschaftsalters korrekt, ist immer die Frage, warum das Kind kleiner oder größer (=leichter oder schwerer!) ist bzw. warum das ein oder andere Maß deutlich abweicht und je nach Ausprägung würde man einen solchen Befund kurzfristig kontrollieren und bei erheblicher Abweichung die genaue Ursache abklären. Sicher können große Eltern schon mal ein insgesamt schwereres Kind bekommen, wie auch umgekehrt. Bei Kindern, die der Zeit deutlich voraus sind, wäre aber auch ein Schwangerschaftsdiabetes auszuschließen. Sofern der Test auf Schwangerschaftsdiabetes negativ ausgefallen ist, kann je nach verstrichener Zeit dieser schon noch einmal wiederholt werden. Am besten durch einen Diabetologen. Dabei zeigt uns die weitere Kontrolle im Ultraschall, wie es sich mit dem Wachstum verhält. Andere Ursachen beim Kind kann sonst nur der Ultraschallspezialist einschätzen. Bei solchen Abweichung muss auch immer daran gedacht werden, ob zu Beginn der Schwangerschaft das Schwangerschaftsalter optimal berechnet wurde. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 19.06.2010