Hallo liebes Expertenteam,
am 12.11.10 habe ich die letzte Pille eingenommen, da mein Mann und ich uns Nachwuchs wünschen. Meine Periode kam dann auch wie sonst.
Die nächste "echte" Periode hatte ich dann aber erst am 01.2.11 und seidem tut sich wieder nichts mehr.
Frage: kann das sein, dass mein Zyklus insgesamt ca. 75 Tage dauert?
Liegt das daran, dass ich 17 Jahre lang die Pille genommen habe? (bin fast 35). Nehme schon Folsäure ein und teste mit Ovulationstest. Aber auch hier tut sich seit der letzten "echten" Periode nichts.
Gibt es weitere Hilfsmittel für einen regelmäßigen Zyklus?
Wie lange ist normalerweise die Frist zwischen Eisprung und einsetzender Periode? Ändert sich diese Frist bei einem unregelmäßigem Zyklus wie meinem? Herzlichen Dank für Ihre Antworten.
von
Maria1234
am 13.03.2011, 13:03
Antwort auf:
Wann regelmäßger Zyklus nach 17 Jahren Pille?
Hallo,
1. typischerweise kann es nach Absetzen der Pille dazu kommen, dass der Zyklus in den ersten Monaten etwas unregelmäßig ist, dass auch mal zwischendurch eine Blutung eintritt. Darüber hinaus zeigen sich bei einigen Frauen typische Zyklusbeschwerden zum Zeitpunkt des Eisprungs und während der Regel, die wir als prämenstruelles Syndrom bezeichnen. Diese typischen Begleiterscheinungen werden meist durch die Pille unterdrückt. Sie können begleitet sein von seelischen Zuständen wie Depressionen, aber auch von Brustbeschwerden.
Besteht hier Handlungsbedarf? Nein, meist nicht. Wir machen dieses immer vom Leidensdruck der Patientin abhängig. Sie gibt also vor, ob wir hier eingreifen. Dieses ist möglich mit einem Mönchspfefferpräparat wie Agnus castus, kann auch die Akupunktur beinhalten oder die Gabe eines Gelbkörperhormons in der zweiten Zyklushälfte
Was hier für Ihre persönliche Situation wohl das beste und sinnvollste Vorgehen ist, stimmt Sie bitte mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab.
2.
bei Zyklen, die dauerhaft deutlich länger als 35 Tage sind, kann es ratsam sein, eine hormonelle Ursache wie eine Überproduktion an männlichen Hormonen, eine Überproduktion an milchbildendem Hormon oder eine Schilddrüsenfunktionsstörung auszuschließen und ggf. per vaginalem Ultraschall Gebärmutter und Eierstöcke an bestimmten Zyklustagen zu beurteilen, um die Gesamtsituation besser einzuschätzen.
Dann kann man sich auch ein Bild machen und entscheiden, ob bestimmte Maßnahmen geboten sind, das Geschehen zu beeinflussen. Bei dieser Erörterung ist auch nach einem eventuellen Übergewicht zu fragen, da dieses zu einer erhöhten Menge männlicher Hormone und damit zu deutlich verlängerten Zyklen führen kann.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 13.03.2011