Guten morgen Herr Dr.Bluni,
Montag hatte ich eine VU im Krankenhaus in dem ich auch entbinden werde. Dort wurde ich gründlich untersucht, mit Doppler usw.
Ich wusste das unser Baby größer ist als es dem errechneten Schwangerschaftsalter entspricht, aber wir gingen die ganze Zeit von etwa 2 Wochen aus.
Ich war Montag 32+3, der Ultraschall errechnete aber ein Gewicht von etwa 3200g, was laut dem Arzt der SSW 36-37 entsprechen würde.
Aufgrund der Tatsache, dass die Geburt meines Sohnes im April letzten Jahres schon sehr schwer verlief weil er 4380g hatte, riet mir der Arzt zu einem Kaiserschnitt.
Die Geburt meines Sohnes war wirklich schwer, er blieb stecken nur mit viel Mühe und Hilfe schaffte er es doch noch ohne Notkaiserschnitt auf die Welt. Aber er hatte große Probleme durch die schwere Geburt, er musste 5 Tage auf Intensivstation liegen.
Jetzt überlege ich natürlich tatsächlich einen Kaiserschnitt machen zu lassen. Die Ärzte im Krankenhaus sagten, dass man den Kaiserschnitt in der Regel etwa 1 Woche vor errechnetem Geburtstermin macht, dass wäre somit also in gut 5 Wochen.
Jetzt frage ich mich, ob man nicht eventuell schon in 14 Tagen oder 3 Wochen die Geburt natürlich einleiten kann um so ein totales übergewicht meines Babys und somit einen Kaiserschnitt vermeiden kann?
Ich muss dazu sagen, dass es den Ärzten ein Rätsel ist warum meine letzten beiden Kinder so gewichtig waren/sind. Ich habe bisher 1,4kg zum Schwangerschaftsstartgewicht abgenommen, esse nicht wirklich viel oder ungesund. Mein Mann und ich sind auch keine riesen, ich bin 1,63, mein Mann 1,80m groß.
Liebe Grüße
Steffi
Mitglied inaktiv - 27.05.2009, 08:04
Antwort auf:
Viel zu großes Baby
Liebe Steffi,
1. gewisse Differenzen im Ultraschall können sich natürlich zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft ergeben, ohne dass dem automatisch eine klinische Bedeutung zukommen muss.
Wichtig ist die Ausprägung der Differenz, ob sie schon immer da war und die Tatsache, ob diese Differenz im Laufe der Zeit zunimmt.
Zeigen sich erhebliche Differenzen in den Messungen oder in dem ein oder anderen Maß und war die frühe Berechnung des Schwangerschaftsalters korrekt, ist immer die Frage, warum das Kind kleiner oder größer (=leichter oder schwerer!) ist bzw. warum das ein oder andere Maß deutlich abweicht und je nach Ausprägung würde man einen solchen Befund kurzfristig kontrollieren und bei erheblicher Abweichung die genaue Ursache abklären.
Sicher können große Eltern schon mal ein insgesamt schwereres Kind bekommen, wie auch umgekehrt.
Bei Kindern, die der Zeit deutlich voraus sind, wäre aber auch - wie schon geplant - ein Schwangerschaftsdiabetes auszuschließen.
Sofern der Test auf Schwangerschaftsdiabetes negativ ausgefallen ist, kann je nach verstrichener Zeit dieser schon noch einmal wiederholt werden. Am besten durch einen Diabetologen.
Dabei zeigt uns die weitere Kontrolle im US, wie es sich mit dem Wachstum verhält.
Andere Ursachen beim Kind kann sonst nur der Ultraschallspezialist einschätzen.
Bei solchen Abweichung muss auch immer daran gedacht werden, ob zu Beginn der Schwangerschaft das Schwangerschaftsalter optimal berechnet wurde.
2. gibt es bei der Frau in der Vorgeschichte schon ein oder mehrere Kinder über 4000 Gramm, oder zeigt sich im Verlauf einer Schwangerschaft, dass das Kind hinsichtlich des Gewichtes deutlich über der Norm liegt, für die Größe der Frau besonders schwer ist, die 4000 Gramm-Marke erreicht, oder gar überschritten wird, ist es in diesen Fällen sehr sinnvoll, auch die Möglichkeit eines Schwangerschafts-Diabetes frühzeitig auszuschließen und ggf. via Frauenärztin/Frauenarzt mit der Frauenklinik rechtzeitig im Rahmen eines Geburtsplanungsgespräches (etwa ab der 36. SSW) über den Entbindungsmodus schon im Vorfeld zu sprechen, gerade, um zu vermeiden, dass es unter der Geburt zu Problemen kommt, die man dann mit einem primären Kaiserschnitt umgehen kann.
Hier sollten dann die Risiken: primärer Kaiserschnitt gegen die spontane Geburt eines besonders schweren Kindes nach Kaiserschnitt abgewogen werden und die Fragen des Entbindungsmodus erörtert werden.
3. der Versuch, die Geburt 2 -3 Wochen vor dem Termin einzuleiten, wird meist nicht klappen, wenn der geburtshilfliche Befund unreif ist und nach Kaiserschnitt umso weniger.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 27.05.2009
Antwort auf:
Viel zu großes Baby
Wie ist das denn überhaupt nach einem Kaiserschnitt, was muss man beachten?
Wie schwer darf ich tragen, wie ist es im allgemeinen mit körperlicher Belastung?
Liebe Grüße
Steffi
Mitglied inaktiv - 27.05.2009, 08:14