Mitglied inaktiv
Lieber Dr. Bluni, ich hatte gestern meine 2. große Untersuchung (21.SSW). Dabei wurde festgestellt, dass das Kind extrem groß ist, nämlich schon 27cm lang mit einem KU von 197,8mm.Der Arzt meinte, es sei groß, aber alle Werte seien ok und es gäbe keinen Grund zur Sorge. Dann schrieb er aber in den Befund etwas, das er mir nicht erklärte: erhöhter uteriner Widerstand mit angedeutetem Notching links. Können Sie mir bitte sagen, was das bedeutet und ob ich mir Sorgen machen muß bzw. irgendwelche Dinge tun oder lassen sollte? Hat diese Diagnose irgendwelche möglichen Folgen für das Kind oder mich? Hat das mit der Größe des Kindes zu tun? Ich danke Ihnen im voraus für Ihre Hilfe. An dieser Stelle auch vielen Dank für die vielen anderen Beantwortungen, die ich im Forum gelesen habe!!! Viele Grüße I.
Hallo, 1. wenn sich in der Dopplermessung der Blutgefäße in den Gefäßen, die die Gebärmutter versorgen (Arteria uterina) ein so genanntes notching oder ein erhöhter Widerstand zeigt, so kann dieses ein Hinweiszeichen auf ein erhöhtes Risiko (high risk) u.a. für eine Präeklampsie („Schwangerschaftsvergiftung“ oder auch „Gestose“) oder eine Wachstumsminderung (IUGR=intrauterine growth retardation) darstellen. Ein zahlenmäßiges Risiko können wir aber hier nicht benennen. Es geht hiervon nicht gleich eine Gefahr aus. Aber, es ist sinnvoll, über die Bedeutung zu sprechen und entsprechende Kontrollen zu veranlassen. Die körperliche Schonung kann die Durchblutungsverhältnisse verbessern und die Einnahme von Magnesium ist nachgewiesenermaßen in der Lage, hier vorbeugend zu wirken. Eine Gesamtprognose kann eigentlich am besten im Verlauf durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt oder den Ultraschallspezialisten/-spezialistin abgeben werden, um daraus dann die entsprechende Entscheidung abzuleiten, was das sinnvollste weitere Vorgehen denn ist. 2. gewisse Differenzen im Ultraschall können sich natürlich zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft ergeben, ohne dass dem automatisch eine klinische Bedeutung zukommen muss. Wichtig ist die Ausprägung der Differenz, ob sie schon immer da war und die Tatsache, ob diese Differenz im Laufe der Zeit zunimmt. Zeigen sich erhebliche Differenzen in den Messungen oder in dem ein oder anderen Maß und war die frühe Berechnung des Schwangerschaftsalters korrekt, ist immer die Frage, warum das Kind kleiner oder größer (=leichter oder schwerer!) ist bzw. warum das ein oder andere Maß deutlich abweicht und je nach Ausprägung würde man einen solchen Befund kurzfristig kontrollieren und bei erheblicher Abweichung die genaue Ursache abklären. Sicher können große Eltern schon mal ein insgesamt schwereres Kind bekommen, wie auch umgekehrt. Bei Kindern, die der Zeit deutlich voraus sind, wäre aber auch ein Schwangerschaftsdiabetes auszuschließen. Sofern der Test auf Schwangerschaftsdiabetes negativ ausgefallen ist, kann je nach verstrichener Zeit dieser schon noch einmal wiederholt werden. Dieses wird am besten Ihre Frauenärztin/Frauenarzt entscheiden können. VB