Ich (31. SSW) weiß nicht ganz genau wie ich mein Problem beschreiben soll.
Bisher hatte ich die ganze SS über nie (!) probleme...
Seit ein paar Tagen, habe ich nach längerem liegen leichte bis mittlere Rückenschmerzen. Es ist dann sehr unangenehm weiter so zu liegen wie ich es bis dahin getan hab. Entweder steh ich dann auf oder ich dreh ich mich auf den Rücken (bisher keine Probleme beim auf dem Rücken liegen weder Schwindel noch sonst was) wobei ich dann immer ein schlechtes gewissen habe ob das ggf nicht so gut sein kann... Auch wenn ich gelesen habe, dass man es merkt wenn einem die Position nicht gut tut...
Dazu kommt dass ich seit 3 Tagen morgens beim aufwachen auch immer Bauchschmerzen habe. Fühlt sich genau so an wie die Rückenschmerzen die ich beschrieben habe. Und das geht weg wenn ich kurz aufgestanden bin.
Ist das schlimm mit den Bauchschmerzen?
Ich glaube zwar nicht, aber ich will einfach nur auf Nummer sicher gehen, nicht dass es meinem kleinen Schatz schadet...
Habe mal was von Nierenstau gelesen, aber dann müsste ich ja mehr probleme haben oder?
Und eine letzte Frage wenn man auf dem Bauch (oder teilweise auf dem Bauch) schläft kann es dem Kind ja nicht schaden, weil es gut durch das Fruchtwasser geschützt wird oder?
Mitglied inaktiv - 23.06.2008, 08:12
Antwort auf:
Schmerzen im Bauch/Rücken beim Schlafen
Hallo,
1. zur Klärung der Frage, was hier die Ursache für Ihre Beschwerden ist, empfiehlt es sich, wenn Sie sich dazu an Ihre Frauenärztin/Frauenarzt wenden, da wir von hier aus nicht in der Lage sind, eine Diagnose zu stellen.
2. sprechen Sie bei solchen Beschwerden zunächst immer mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt. Es ist sicher so, dass jede Schwangerschaft für sich genommen, völlig unterschiedlich verlaufen kann, mit völlig neuen und auch unterschiedlichen Erfahrungen bei bestimmten körperlichen Veränderungen. Dazu kann gehören, dass ab dem 5./6. Schwangerschaftsmonat schon mal leichte Kontraktionen - ein Zusammenziehen der Gebärmutter mit Verhärtung des Bauches - eintreten können. Diese können u.a. infolge der kindlichen Aktivität hervorgerufen werden, aber auch durch zuviel Stress oder Überanstrengung.
Dieses sind aber nicht zwangsläufig vorzeitige Wehen, die sich auf den Muttermund auswirken. Um hier auszuschließen, dass diesen Kontraktionen nicht doch eine klinische Bedeutung im Sinne vorzeitiger Wehen zukommt, ist es empfehlenswert die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt zu informieren und hier abzustimmen, ob eine Untersuchung sinnvoll und notwendig ist.
Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen:
Sehr hilfreich ist es, wenn Ihre Frauenärztin/Frauenarzt im Wehenschreiber sehen kann, ob wirklich keine Wehen vorliegen. Aber auch können bakterielle Entzündungen im Bereich der Scheide richtungweisend sein. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden und was der Tastbefund von Muttermund und Gebärmutterhals ergibt.
In einigen Fällen hilft bei "harmlosen Kontraktionen" die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig.
Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen.
Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen.
3. Rückenbeschwerden können sich bessern, wenn langes Stehen vermieden wird und auf eine gerade Sitzhaltung geachtet wird. Eine nicht zu hohe Gewichtszunahme in der Schwangerschaft kann Muskeln und Gelenke schonen.
Schwimmen als körpergewichtsentlastende Sportart ist sicher sehr empfehlenswert.
Es stärkt die Rückenmuskulatur und beugt damit nicht nur eventuellen Beschwerden vor, sondern lindert sie auch. Darüber hinaus kann ein gelegentliches Entspannungsbad eine deutlich entkrampfende Wirkung entfalten.
Therapeutisch stehen neben der Massage und Fangopackungen auch die krankengymnastischen Übungen zur Auswahl.
Dabei können unterstützend entkrampfende Medikamente eingesetzt werden. Ihr behandelnder Arzt kann mit einer schmerzstillenden und entzündungshemmenden Injektion Abhilfe leisten. Aber auch mit Verabreichung von B-Vitaminen oder mit schmerzstillenden Medikamenten kann Linderung herbeigeführt werden, wenn z.B. der Ischiasnerv betroffen ist.
Dieses kann durch lokale Einreibungen, z.B. mit Johanniskrautöl, Kamillenöl oder Olivenöl im Lendenwirbel-Bereich abgerundet werden.
Schmerzmittel der Wahl ist Paracetamol. Weiterhin können ältere Wirkstoffe, wie Ibuprofen und Diclofenac in den ersten zwei Schwangerschaftsdritteln bei strenger Indikationsstellung eingesetzt werden.
Nach bisheriger Datenlage sind sie unbedenklich. Jedoch sollten diese beiden Substanzen im letzten Schwangerschaftsdrittel wegen eines möglichen vorzeitigen Verschlusses des kindlichen Kreislaufs im Herzen (Ductus botalli) nicht eingesetzt werden.
Tipps zur Entlastung des Rückens sind
•das Meiden von gebeugten Körperhaltungen (beim Sitzen oder beim Stehen)
•Vermeiden Sie das Heben schwererer Gegenstände und gehen Sie beim Heben mit geradem Rücken in die Knie
•Achten Sie bei den Schuhen auf weiche Sohlen und niedrige Absätze
•Zum Schlafen können eine Gesundheitsmatratze und ein flaches Kissen sehr hilfreich sein
•Beginnen Sie den Morgen nach dem Aufwachen mit einem Strecken und Lockerungsübungen neben dem Bett
•Daheim und am Arbeitsplatz sollten Sie hier einen Stuhl haben, der den orthopädischen Anforderungen entspricht
•Schwimmen und insbesondere Rückenschwimmen, wie auch Gymnastik stärkt die Rückenmuskulatur und entlastet den Rücken
3. das Schlafen auf dem Bauch ist völlig unbedenklich für das Kind.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 23.06.2008