Frage: Schildrüsenentzündung

Hallo! Ich bin in der 5. SSW. und bei mir wurde vor einiger Zeit eine chronische Schilddrüsenentzündung (Hashimoto) festgestellt. Allerdings wurde mir gesagt, dass diese noch ganz am Anfang stehe (ich glaube TPO 1.500 und TSH 3,75). Ich muss noch keine Medikamente einnehmen. Da ich aber jetzt schwanger bin weiss ich nich so recht, wie ich mich nun diesbezüglich verhalten soll. Ein Arzt sagt mir, ich soll Folsäure kombiniert mit Jod nehmen, der andere Arzt sagt, ich solle Jod absolut vermeiden. Darf ich nun Fisch und Jodsalz zu mir nhemen oder soll ich darauf lieber verzichten? Welches Folsäurepräparat soll ich nun nehmen? mit oder ohne Jod? Ich bin etwas verunsichert. Für einen Rat wäre ich dankbar.

Mitglied inaktiv - 20.04.2006, 15:34



Antwort auf: Schildrüsenentzündung

hallo, 1.die Gefahr bei der Hashimoto-Thyreoiditis ist die Unterfunktion der Schilddrüse beim Kind und die Entwicklung einer Struma; deshalb sollte die Therapie in jedem Fall mit dem Spezialisten/Endokrinologen/Internistenabgesprochen werden, der/die dann kompetent sagen kann, was an zusätzlichen Hormonen notwendig ist. Die Literatur schreibt, dass Carbimazol angewandt werden darf, da aber die Gefahr einer Unterfunktion der Schilddrüse beim Ungeborenen besteht, sollte möglichst niedrig dosiert werden, insbesondere in den ersten 3-4 Monaten der Schwangerschaft. Behandelt werden muss eine Überfunktion in jedem Fall in der Schwangerschaft. Nach den mir vorliegenden Daten ist Propylthiouracil am unbedenklichsten, da es aufgrund seiner höheren Eiweißbindung die Placenta weniger gut passieren kann. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich doch bitte an unseren Experten für Medikamente in der Schwangerschaft, Herrn Dr. Paulus. Er hat übrigens hier bei rund-ums baby.de auch ein Forum zu solchen Fragen. Die Adresse ist http://www.rund-ums-baby.de/med_schwangerschaft/ 2. ob hier zusätzlich Jodid eingenommen werden darf, wird dann der Endokrinologe vor Ort entscheiden können. Bis dahin ist am besten zunächst ein reines Folsäurepräparat zu empfehlen. Bei Verdacht auf eine bestehende Überfunktion bzw. Unterfunktion der Schilddrüse sollte vor jeder Form der Jodsupplementierung eine weiterführende Diagnostik erfolgen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 20.04.2006