Schilddrüsenüberfunktion in der Schwangerschaft

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Schilddrüsenüberfunktion in der Schwangerschaft

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, bin momentan Anfang der 8. Woche schwanger und habe eine Schilddrüsenüberfunktion und Antikörper, die für einen Morbus Basedow sprechen. Das weiß ich seit einem Jahr. Leider haben meine Werte immer geschwankt, sodass ich auch mal eine extreme Schilddrüsenunterfunktion hatte. Die FT3 und FT4 Werte waren zum letzten Stand im Normbereich. Habe jeden 2. Tag eine 5 mg Carbimazol genommen. Als meine Schwangerschaft festgestellt wurde, hatte ich zeitnah einen Termin bei meinem Schilddrüsenarzt. Er hat gesagt, ich soll die Carbimazol sofort absetzen. Im Internet hab ich aber gelesen, dass man aber eine niedrige Dosierung in der Schwangerschaft nehmen kann. Oder ist das Carbimazol nur in der Frühschwangerschaft gefährlich? Mein Arzt hat mir auch ziemlich Angst gemacht, dass das momentan ein sehr ungünstiger Zeitpunkt für eine Schwangerschaft ist und dass das dem Baby schaden könnte. Stimmt das? Wie gefährlich ist eine Schilddrüsenüberfunktion für mein Baby? Welche Schäden könnte mein Baby davontragen? Hab jetzt total Angst !!! Viele Grüße Karin

von KarinZ am 17.01.2016, 13:12



Antwort auf: Schilddrüsenüberfunktion in der Schwangerschaft

Hallo Karin, Im 1. Trimester kann Propylthiouracil (PTU) eingesetzt werden. Jedoch wird von der Anwendung in der gesamten Schwangerschaft wegen möglicher schwerer Leberschädigung bei Mutter u. Kind abgeraten. Ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel wird Thiamazol empfohlen, dass wiederum wegen möglicher Missbildungen im ersten Trimester nicht verabreicht werden darf. Die Jodidsubstution ist kontraindiziert und die Kontrollen stimmen Sie bitte mit dem Internisten/Endokrinologen ab. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 17.01.2016



Antwort auf: Schilddrüsenüberfunktion in der Schwangerschaft

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, vielen Dank für Ihre Antwort. Leider verstehe ich den letzten Satz nicht: die Jodidsubstution ist kontraindiziert. Was bedeutet das? Wie sieht es mit Carbimazol aus? Darf das Medikament in der Frühschwangerschaft gegeben werden? Wie sieht es mit Schäden für mein Baby aus? Viele Grüße Karin

von KarinZ am 18.01.2016, 08:53



Antwort auf: Schilddrüsenüberfunktion in der Schwangerschaft

Das heißt, dass man nicht extra Jod gibt, weil das den Krankheitsverlauf typischerweise eher verschlechter als verbessert. Zu Medikamenten in der Schwangerschaft gibt es auch noch ein extra Forum (nur so als Hinweis, falls Dr. Bluni hier nicht noch mal antwortet). LG Lilly

Mitglied inaktiv - 18.01.2016, 12:24



Antwort auf: Schilddrüsenüberfunktion in der Schwangerschaft

Hallo Karin, 1. das bedeutet, dass Jodid bei einer Überfunktion nicht eingesetzt werden darf 2. wie gesagt, wird hier Propylthiouracil vorzuziehen sein. 3. Bitte wenden Sie sich in dieser Frage auch an unseren Experten, Dr. Paulus in seinem Forum unter der Adresse http://www.rund-ums-baby.de/medikamente-in-der-schwangerschaft/ VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 18.01.2016