Frage: Noch ein 2. Kind

Guten Abend, ich würde mich einmal über ihre Einschätzung freuen. Wir haben einen gesunden Sohn, der nä Woche 2 Jahre alt wird. Die SS damals war nicht ganz so einfach, zum einen nehme ich wegen eines Epilepsie leidens Lamotrigin ein, was aber in der Ss keine Probleme machte, der kleine konnte nur nicht gestillt werden. Zum anderen habe ich die ganze SS wegen einer Gerinnugnsstörung Clexane gespritzt. Ab der 20. Woche hatte ich eine Cervixinsuffizienz und ab der 23. Woche vorzeitige Wehen- hatte 2mal schwere Zwischenblutungen. Ich bekam die Lungenreifespritze lag 2 Wochen mit absoluter Bettruhe in KH und danach durch absolute Schonung kam der kleine als geplanter KS in der 39. Woche auf die Welt. Eigentlich wollten wir auf keinen Fall ein 2 Kind- ich habe mir eine Spirale legen lassen- nun sieht die Situation aber so aus, dass wir sagen, ein 2 Kind wäre doch schön- aber geht da dann alles gut? Klar kann einem das keiner versichern aber mein Frauenarzt sagt, es wären da halt schon viele Risikofaktoren auch der Neurologe sagt dass wir uns das gut überlegen sollen- einmal Gebärmutterhals verkürzt ist das dann bei der nä SS auch der Fall? Mein Mann hat auch den Wunsch nach einem Geschwisterchen, sagt aber auch klar, dass er so eine chaotische SS nicht mehr durchsteht. Gibt es Erfahrungsberichte bzgl. der Risikofaktoren? Ich denke halt, es ist ja einmal alles gut gegangen warum dann nicht ein 2. Mal? Für Ihre ANtwort bin ich schon jetzt dankbar LG I. Schaub

von laluclown79 am 07.05.2014, 21:05



Antwort auf: Noch ein 2. Kind

Liebe Frau Schaub, es ist sicherlich berechtigt, dass sie sich aufgrund der Vorgeschichte entsprechende Gedanken machen, jedoch werden wir auch bei dieser Situation nicht prinzipiell von einer weiteren Schwangerschaft abraten müssen. Umso wichtiger ist aber das vorherige ausführliche Gespräch mit der betreuenden Frauenärztin/Frauenarzt und deren/dessen Einschätzung. Unter guter Einstellung und Führung kann auch eine Frau mit einer Epilepsie die Schwangerschaft völlig normal austragen. Gleiches gilt für Frauen mit einer Blutgerinnungsstörung, die schon von Beginn der Schwangerschaft an und auch im Wochenbett eine entsprechende Blutverdünnung durchführen werden. Dessen ungeachtet besteht aber auch für Frauen, bei denen eine Blutverdünnung durchgeführt wird, wegen der Gerinnungsstörung ein etwas höheres Risiko für Schwangerschaft spezifische Erkrankungen wie eine Bluthochdruck und eine Plazentainsuffizienz. Das macht dann entsprechende engmaschige Kontrollen inklusive Doppler notwendig. Bei Frauen mit vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt in der Vorgeschichte das Risiko für eine kommende Schwangerschaft immer etwas höher sein. Wir können dieses jedoch für die persönliche Einzelsituation nicht zahlenmäßig eingrenzen. Umso sinnvoller erscheint es dann, dass Sie sich dazu vielleicht schon im Vorfeld und insbesondere im Fall einer neuen Schwangerschaft schon früh an ein Perinatalzentrum wenden, an das Sie die Praxis überweisen kann. Liebe Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 08.05.2014