Frage: Nackentransparenzmessung

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, auch Ihre Einschätzung der Dinge wäre mir sehr wichtig. Ich war gestern zur Nackenfaltenmessung in Pränatalzentrum in der Frauenklinik in Tübingen. Dort wurde ausgiebig das Ersttrimesterscreening mit der Nackenfaltenmessung kombiniert. Nun habe ich eben vorab einen Anruf mit den zusammengefassten Ergebnissen bekommen. Der Arzt gratulierte mir, da die Wahrscheinlichkeit gering sei, das Ergebnis also gut. Zunächst lag es bei 1:320 (ich nehme an aufgrund meines Alters - 34) am Ende dann bei 1:3300. Ehrlich gesagt bin ich etwas geschockt, da ich hier schon ein wenig quergelesen habe und Wahrscheinlichkeiten von 1:16000 gesehen habe, bei Frauen, die wesentlich älter sind. Das erschreckt mich doch sehr, denn ich denke, dass ich dann eher doch zur "Risikogruppe" zähle. Zudem wurde nämlich gestern auch noch festgestellt, dass die Nabelschnur nur eine singuläre Arterie hat, was per se ja wohl noch kein Problem darstellen muss, aber auch Hinweis auf diverse Chromosomenanomalien sein kann und ebenso häufiger Nieren- und Herzprobleme mit sich bringt. Ich bin nervlich wirklich sehr am Ende, da ich mich im Moment "erst" in der 13. SSW befinde und es nun abzuwarten gilt, was in der 20. SSW rauskommt. Das ist eine halbe EWIGKEIT, wenn man Angst hat. Ich habe gesehen, dass es in aller Regel sonst erst beim Organscreening rauskommt, was bedeutet, dass man praktisch zeitgleich auch die Entwarnung bezüglich Herz und Nieren bekommt. Ich habe heute extra nochmal nachgefragt, ob es sonst Auffälligkeiten gab, allerdings kann man das natürlich noch nicht wirklich auswerten, da vor allem die Nieren noch recht rudimentär ausgebildet sind. Das Herz habe aber zumindest alle "Zu- und Ableitungen", die nötig sind. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir Ihre Einschätzung der Beschreibung geben könnten. Vielleicht haben Sie auch ein paar Zahlen bezüglich der Singulären Nabelschnurarterie. Gerade die Kombination aus zwei Ergebnissen (1:3300 und die höhere Wahrscheinlichkeit durch die SUA) machen mir wirklich zu schaffen. Herzlichen Dank.

von Mammma am 02.10.2012, 09:14



Antwort auf: Nackentransparenzmessung

Hallo, hier sind Sie sicher in einer sehr kompetenten Einrichtung gewesen und ich kann deren Einschätzung und Empfehlung sehr gut nachvollziehen. Des Weiteren verstehe ich zwar Ihre Unruhe, aber denke gleichzeitig, dass Sie sich erst einmal auf die Einschätzung verlassen sollten und auch ein Risiko von 1:3300 ist als sehr gering anzusehen. Sie werden selbstverständlich wissen, dass es auch in einer solch kompetenten Einrichtung nicht möglich ist, mit diesem Verfahren eine genetische Störung 100%ig auszuschließen. Und wenn sich eine singuläre Nabelschnurarterie zeigt, ist das ein sehr häufiges Phänomen, dem zum Glück nur selten eine Bedeutung zukommt. Jedoch empfehlen wir dann, in der 20.SSW durch eine Einrichtung, wie der genannten, noch einmal ein eingehender Organultraschall erfolgt, um nach anderen Auffälligkeiten zu suchen. Bitte wenden Sie sich in dieser Frage doch bitte auch an unseren Experten für pränatale Diagnostik, Herrn Prof. Dr. Hackeloer in seinem Forum unter der Adresse http://www.rund-ums-baby.de/praenatale-diagnostik/ Er wird diese Frage in jedem Fall kompetent beantworten können. Liebe Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 02.10.2012