Sehr geehrter Dr. Bluni,
ich hatte vor ein paar Tagen schon einmal geschrieben. Die Diagnose (zu wenig Fruchtwasser und verkalkte Plazenta) konnte etwas "entschärft" werden. Allerdings wurde bei dem Doppler-US festgestellt, dass unsere Maus auch weiterhin in BEL liegt und sich (höchstwahrscheinlich) nicht mehr dreht, die Nabelschnur doppelt um den Hals liegen hat und in drei Wochen per Kaiserschnitt geholt wird, um sämtlichen Risiken aus dem Weg zu gehen.
Ich soll mich melden, wenn mir etwas Ungewöhnliches auffällt (z. B. die Bewegungen weniger werden). Bis zum KS gehe ich nun wöchentlich zum CTG, um die Herztöne zu checken. Kann ich darauf bestehen, dass ich zweimal kommen kann? Die Sorge, zu verpassen, wenn es ihr plötzlich schlecht geht, macht mich verrückt und ich möchte einfach sicher sein, dass es ihr gut. Bei einem CTG-Termin in der Woche ist das schwierig... finde ich.
Können Sie mir etwas raten oder mir Mut machen? Hatten Sie so einen Fall in Ihrer Praxis schon und wie sind Sie verfahren?
Vielen Dank für eine Antwort,
HSM
(35. Woche)
Mitglied inaktiv - 30.06.2011, 13:45
Antwort auf:
Nabelschnur um Hals 35. Woche
Hallo,
gelegentlich kann eine Nabelschnurumschlingung oder gar ein Nabeschnurknoten schon vor der Geburt im Ultraschall dargestellt werden. Dieses sollte aber keinen Grund zur Sorge darstellen, da dieses Ereignis für den Schwangerschaftsverlauf und die Geburt in den wohl meisten Fällen keine klinische Bedeutung hat.
Begünstigt oder verhindert werden kann dieses Phänomen aber nicht durch irgendwelche Maßnahmen oder Aktivitäten der Mutter. Die meisten Kinder kommen trotz Umschlingung der Nabelschnur problemlos auf die Welt und dieses manchmal auch bei mehrfacher Umschlingung.
Selbstverständlich sollte mit den Eltern bei Bekannt werden über die Situation gesprochen werden und auch darüber, dass es in seltenen Fällen zu Problemen, wie Herztonabfällen kommt Dieses kann dann einen Kaiserschnitt notwendig werden lassen.
Für das Geburtshilfeteam ist die Kenntnis darüber ebenso wichtig. Denn wenn dieses bekannt ist, können bestimmte Verläufe und Veränderungen im CTG besser interpretiert werden.
Da bei Ihnen aber ein Kaiserschnitt geplant ist, erübrigen sich die letzten Angaben für eine vaginale Geburt.
Diese Lageveränderung der Nabelschnur stellt keinen Grund dar, generell direkt einen Kaiserschnitt zu empfehlen.
Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt und selbstverständlich der Entbindungsklinik ab.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 30.06.2011