Frage: Mitochondriopathie

Sehr geehrtes Ärzte-Team, bei mir wurde Ende November 2013 eine Mitochondriopathie mit Erhöhung der M2-Pyruvatkinase im Blut festgestellt. Ich bekam daraufhin von meinem Hausarzt hochdosiert Vitamine verordnet. Jetzt bin ich in der 8. SSW, habe die Vitamine kurz nach dem SS-Test abgesetzt, weil ich gelesen habe, dass zu viel Vitamin A dem Baby schaden könnte. Ich weiss nicht ob es sich um eine angeborene oder eine erworbene Mitochondriopathie handelt. Ich habe bereits 2 gesunde Kinder. Jetzt habe ich natürlich Angst dass das 3. Kind krank sein könnte. Haben Sie Erfahrungen in diesem Bereich? Vielen Dank. Viele Grüße

von lantana404 am 29.03.2014, 07:55



Antwort auf: Mitochondriopathie

Bei der Mitochondriopathie handelt es sich offensichtlich eher um einen Überbegriff einer Vielzahl möglicher Syndrome des Nervenmuskelsystems. Ein sicherer Nachweis gelingt eigentlich nur molekulargenetisch und sollte gegebenenfalls mit Spezialisten vor Ort abgestimmt werden. Das gilt auch für die Frage einer vermeintlichen Vitamintherapie, da wir hier für einige Vitamine in der Schwangerschaft schon entsprechende Einschränkungen haben. Sollte ein molekulargenetisches Ergebnis für Sie vorlegen, dann werden am besten die Spezialisten der genetischen Beratung zu möglichen Auswirkungen für die Nachkommen etwas sagen können. Was die Recherche dazu im deutschsprachigen Netz angeht, so erlebt man wie bei vielen anderen Themen eher eine Fehlanzeige. In Großbritannien scheint es dazu offensichtlich entsprechende guidelines zu geben. Vierter empfohlen, das bei diesen Frauen eine engmaschige Kontrolle erfolgt, da bei ihnen auch das Risiko für andere Stoffwechselerkrankungen, wie auch einen erhöhten Blutdruck erhöht ist. Schwangeren sollten ermutigt werden, sich gesund und ausgewogen zu ernähren. Die Verabreichung von Coenzym Q10 ist bisher hinsichtlich der Unbedenklichkeit nicht ausreichend belegt. Die britischen Leitlinien sind unter der folgenden Internetadresse zu finden http://www.mitochondrialncg.nhs.uk/documents/Pregnancy_Guidelines_%202011.pdf Ich gehe einmal davon aus, dass sie sich in dieser Frage am besten an eine universitäre Einrichtung wenden. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 29.03.2014