Frage: Mcp al Tabletten - Überdosierung

Guten Tag Herr Dr. Bluni, leider kann man Dr. Paulus nur freitags schreiben... Deshalb meine Frage bezüglich der MPC-Tabletten: Seit einer Woche habe ich 58 kg, 1,70m) wie folgt jeweils eine Tablette eingenommen: 7/8.00 Uhr 11.30 Uhr 17.45/18.00 Uhr Nun habe ich heute im Kleingedruckten gelesen, dass man stets den 6Stunden- Abstand einhalten muss, um keine Überdosierung hervorzurufen. Kann meinem Ungeborenen nun durch den viel zu kurzen Zeitabstand Schaden zugefügt worden sein??? Oder geht es dabei vielmehr nur um meine Empfinden? Da ich seit der Einnahme von mCp starkes Schwindelgefühl, Kopfschmerzen etc verspüre, meine zweite Frage: Können Sie mir ein alternatives, in der Frühschwangerschaft geeignetes Medikament empfehlen? Meclozin- ich frage mich jedoch, warum dies nicht mehr in Deutschland hergestellt wird?! Mit freundlichen Grüßen Mama79.3 PS iIch bin Ihnen äußerst dankbar für Ihre raschen und kompetenten Antworten, weil ich mir so wegen langer Wartezeiten bis zum nächsten FA-Termin keine unnötigen Sorgen machen muss.

von Mama79.3 am 01.09.2014, 13:27



Antwort auf: Mcp al Tabletten - Überdosierung

Hallo, hier kann ich Sie beruhigen. Das wird ganz bestimmt nicht leicht zu Folgen führen. Informationen zu den einsetzbaren Medikamenten und anderen Maßnahmen bei Übelkeit und Erbrechen in der Frühschwangerschaft finden Sie in unserer Stichwortsuche unter der Adresse http://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaftsberatung/uebelkeit-erbrechen.htm Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 01.09.2014



Antwort auf: Mcp al Tabletten - Überdosierung

... Zum Teil war es dann demnach nur ein Abstand von 3 Stunden statt 6 St!? VG Mama79.3

von Mama79.3 am 01.09.2014, 14:20



Antwort auf: Mcp al Tabletten - Überdosierung

Hallo und Entschuldigung dass ich mich einmische. Ich bin Apothekerin und habe gerade deine Frage gesehen, deshalb nur kurz: mit 3 Tbl tgl- auch in so kurzem Abstand- kannst du keine Überdosierung und schädlichen NW für dein Ungeborenes hervorrufen. Diese im Gegensatz zu früher wesentlich strengere Dosierempfehlung basiert darauf, dass bei "exzessiver" Einnahme der früher zugelassenen MCP-Tropfen das Risiko für neurologische Nebenwirkungen- gerade Spätfolgen- ziemlich erhöht war, weshalb da mom. auch die Zulassung ruht. Mit "exzessiv" ist aber eine wirklich hochdosierte Langzeittherapie gemeint, mit Einzeldosen höher als 10 mg, Tagesdosen teilw. wesentlich höher als 30mg und Therapiedauer über viele Monate hinweg. (MCP wurde früher häufig als Dauertherapie über Monate und teils noch länger bei jeglichen Magen-Darm-Leiden verordnet). Beim Ungeborenen wurden nach bisheriger Datenlage soweit mir bekannt ist, aber auch bei MCP-Einnahme in der SS keine Schädigungen und auch keine ENtwicklungsstörungen postnatal festgestellt. Mit dieser vergleichsweise doch sehr geringen Tagesdosis hast du deinem Ungeborenen also nach heutiger Studienlage sicherlich nicht geschadet, solltest die Dosis aber aufgrund der evtl. NW für dich selbst nicht weiter erhöhen (wie gesagt, neue Empfehlung, vor einem halben Jahr hat man noch wesenltich höher dosiert). Alternativen, gerade da du das MCP nicht so gut verträgst wären Dimenhydrinat (Vomex) und ansonsten kämen bei starken Beschwerden als off-label (=keine Zulassung für diese Indikation, aufgrund pos. Erfahrung aber trotzdem dafür verordnet) Promethazin in Frage, welches eigentlich ein Neuroleptikum ist. Doxylamin hat in D auch keine Zulassung bei SS-Übelkeit, ist aber im europ. Ausland eines der am besten untersuchten Mittel hierfür und wird als off-label auch in Dtl. empfohlen (hier aber nur Zulassung als Schlafmittel). Zitat aus dem Arzneitelegramm 10/09 ( a-t 2009; 40: 87-89): "Das neuerdings als Mittel der Wahl empfohlene Doxylamin wird nicht einmal mehr als Antiemetikum angeboten. Die Verordnung ist somit zwar off-label , stellt unseres Erachtens jedoch einen bestimmungsgemäßen Gebrauch dar, da Doxylamin bei dieser Indikation zum Therapiestandard gehört und in Leitlinien52 empfohlen wird (vgl. a-t 2007; 38: 94-5). Zudem ist eine Doxylamin-Vitamin-B6-Kombination in Kanada ausdrücklich gegen Schwangerschaftserbrechen zugelassen und wird in Spanien als Antiemetikum angeboten, das in der Schwangerschaft verwendet werden darf". Da am besten mal mit deinem Gyn reden. Soweit mein Stand dazu, vllt. weiß Dr. Bluni mehr dazu. LG

von Manati am 01.09.2014, 22:50



Antwort auf: Mcp al Tabletten - Überdosierung

Gaaanz lieben Dank für deine Fach kompetente Antwort!!! Hat mich sehr gefreut!ubd schon in ich wieder beruhigt😊. Dennoch hoffe ich, dass es dieses Mal schneller mit dem Erbrechen aufhört als in meiner 2. Ss... Schönen Abend! Mama79.3

von Mama79.3 am 02.09.2014, 19:43