Frage: Heparin absetzen?

Sehr geehrter Herr Dr.Bluni, Im Jahr 2013 kam mein erster Sohn als Frühchen bei 32+4 mit 1250g und 40cm zur welt. Die damaligen komplikationen waren gestationshypertonie, plazentainsuffizienz, pathologische dopplerwerte, intrauterine Wachstumsverzögerung, echter nabelschnurknoten. Mein Sohn wurde nicht mehr richtig versorgt. Ich bin nun erneut schwanger, heute 15+2. seit positiven schwangerschaftstest nehme ich prophylaktisch Ass 100 einmal täglich. In der 6ssw war ich zur Untersuchung beim gerinnungszentrum. Ergebnis: erhöhtes lipoprotein a und Faktor 12 Mangel. Seitdem Spritze ich zusätzlich 1x tägl clexane 40mg. Damals sagte meine fa ich solle das Ass 100 absetzen und nur noch Heparin spritzen, beides sei zu viel. Als ich meine Bedenken äußerte sagte sie wenn es mich beruhigt solle ich beides weiter nehmen, was ich bis heute auch mache. Ich war zur Urlaubsvertretung bei einer anderen FA. ihre Meinung ist Ass 100 auf jeden Fall weiternehmen zur Prophylaxe, das Heparin könne ich weglassen, da ich keine genetische gerinnungsstörung habe sei es nicht zwingend nötig dies zu behandeln. Die Ärztin im gerinnungszentrum ist der Meinung Heparin unbedingt weiter nehmen und Ass 100 absetzen. Letzte Woche war ich zur feindiagnostik und frühen organultraschall in einer Klinik, perinataldiagnostik. Das Baby ist zeitgerecht entwickelt, die Versorgung ist zur Zeit gut. Der Arzt ist der Meinung Ass 100 weiternehmen, Heparin absetzen, es bringe mir in meiner Situation nichts, die Einnahme sei unnötig, es hat keinen prophylaktischen Wert. Erhöhtes lipoprotein a haben viele... Ich bin mittlerweile verzweifelt und weiß nicht wie ich mit der medikamenteneinnahme fortfahren soll, weil ich so viele unterschiedliche Empfehlungen habe. Wie ist ihre Meinung und Einschätzung dazu? Ist es richtig das Heparin abzusetzen und nur noch das Ass 100 zu nehmen? Oder soll ich lieber beides weiter nehmen? Vielen Dank und liebe Grüße...

von Hummel35 am 31.08.2017, 10:52



Antwort auf: Heparin absetzen?

Hallo, 1. läuft das selbstverständlich unter der Überschrift" wer viel fragt, bekommt viele Antworten". 2. verständlicherweise kann es hier verschiedene Meinungen geben. In den Empfehlungen wird eine Blutverdünnung mit einem niedermolekularen Heparin dann empfohlen, wenn es ein so genanntes mittleres Risiko gibt. Das wäre zum Beispiel eine angeborene Gerinnungsstörung in Kombination mit anderen Risiken, wie zum Beispiel wiederholte Fehlgeburten oder einer Thrombose. Dieses liegt Ihrer Beschreibung nach zumindest so nicht vor. Dessen ungeachtet kann das bei der Risikosituation eine sinnvolle Maßnahme sein, zumal mögliche Nebenwirkungen nur extrem selten sind. 3. insofern kann es aber auch vertretbar sein, hier nur prophylaktisch mit ASS zu arbeiten. 4. unerlässlich wird es aber sein, hier im späteren Verlauf zumindest einmal in einem ausgewiesenen Zentrum nach entsprechenden Hinweiszeichen zuschauen. Dazu gehört die umfassende Untersuchung per Ultraschall und Doppler. Liebe Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 31.08.2017



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