Handcreme bei rissigen/offenen Händen, Ängste/Panik in der SS

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Handcreme bei rissigen/offenen Händen, Ängste/Panik in der SS

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, meine Frage klingt vielleicht seltsam, aber ich mache mir Gedanken. Ich wasche mir sehr oft die Hände und dadurch sind sie sehr trocken, zum Teil auch rissig und damit offen geworden. Dadurch creme ich sie jetzt oft ein. Dies mit einer Handcreme mit Olivenöl von Florena und auch mal mit Urea 5 % von Eucerin. Kann zu häufiges Cremen dem Baby schaden, da Substanzen der Creme in den Blutkreislauf gelangen könnten? Vor allem, weil die Hände offen sind? Ich habe noch eine zweite Frage, ich bin ständig in Sorge, ob es dem Kind gut geht, habe ständig Angst vor Infektionen (Listerien, etc), oder etwas falsch zu machen. Spürt mein Kind diese Angst und Panik? Schade ich dem Baby dadurch? Hat so etwas Auswirkungen auf die Entwicklung und/oder die Psyche des Kindes? Herzlichen Dank!

Mitglied inaktiv - 06.01.2011, 21:57



Antwort auf: Handcreme bei rissigen/offenen Händen, Ängste/Panik in der SS

Hallo, 1. diese Anwendung ist völlig unbedenklich 2. in jedem Fall ist es für Sie empfehlenswert, wenn Sie sich mit Ihrem behandelnden Therapeuten/Neurologen absprechen, denn bei behandlungsbedürftiger Depression oder Panikattacken sollte eine eventuelle durchgeführte Therapie während der Schwangerschaft fortgesetzt werden. Eine Verlaufskontrolle in der laufenden Schwangerschaft ist darüber hinaus sicher anzuraten. Die adäquate und fachgerechte Behandlung der Depression in der Schwangerschaft ist auch deshalb wichtig, weil Depressionen in der Schwangerschaft einen Risikofaktor für die Wochenbettdepression darstellen. Darüber hinaus zeigen zahlreiche Untersuchungen, dass psychische Erkrankungen der Mütter in der Schwangerschaft und im Wochenbett zu Entwicklungsverzögerungen ihrer Kinder führen und dass Kinder depressiver Mütter nicht unerhebliche gesundheitliche Folgen davontragen können: • Verringertes Geburtsgewicht und Gesundheitsprobleme innerhalb des ersten Lebensjahres • Verminderte kognitive Leistungen • Verminderte sprachliche Entwicklung • Verringerte Anpassung an schulische Anforderungen Bei bereits vorbelasteten Frauen ermöglicht die rechtzeitige Beratung – schon vor Beginn der Schwangerschaft - eine Risiko- Nutzen-Abwägung sowie das Erstellen eines Behandlungsplans für den Fall eines Wiederauftretens der Depression. Im Fall von schweren oder sich wiederholenden Depressionen ist heute neben der begleitenden Psychotherapie auch eine Fortsetzung der Pharmakotherapie möglich und erforderlich. Die Auswahl des Wirkstoffs hängt von dessen möglichen Risiken für den Fetus in angemessenem Verhältnis zu den Vorteilen für die antidepressive bzw. rezidivprophylaktische Behandlung der Schwangeren ab. Werden diese therapeutischen Chancen verpasst, so besteht neben den beschriebenen Folgen für die Kinder eine erhebliche Chronifizierungsgefahr für die betroffene Frau. Eine hilfreiche Anlaufstelle für Betroffene ist die Internetseite der Selbsthilfe-Organisation zu peripartalen psychischen Erkrankungen „Schatten & Licht e. V.“. Zu erreichen unter der Internetadresse http://www.schatten-und-licht.de/main.html (letzter Abruf:25.12.2010) Quellen: Beck, CT. The effects of postpartum depression on child development: a meta-analysis. Arch Psychiatr Nurs. 1998;12:12–20. Cooper,PJ; Campbell, EA; Day, A; Kennerley, H. and Bond, A., Non-psychotic psychiatric disorder after childbirth. A prospective study of prevalence, incidence, course and nature. Br J Psychiatry. 1988 Jun;152:799-806. Cox A. D.; Puckering, C.; Pound, M., THE IMPACT OF MATERNAL DEPRESSION IN YOUNG CHILDREN, Journal of Child Psychology and Psychiatry, Volume 28, Issue 6, pages 917–928, November 1987 Da Costa D, Larouche J, Dritsa M, Brender W., Psychosocial correlates of prepartum and postpartum depressed mood, J Affect Disord. 2000 Jul;59(1):31-40. Evans, J.; Heron, J.; Cohort study of depressed mood during pregnancy and after childbirth. BMJ 2001;323:257-260 Kemp B, Bongartz K, Rath W. Postpartale psychische Störungen - ein unterschätztes Problem in der Geburtshilfe. Z Geburtsh Neonatol 2003; 207: 159-165 . Murray L,; Cooper PJ . Effects of postnatal depression on infant development. Arch Dis Child 1997; 77: 99-101. Murray L,; Fiori-Cowley A,; Hooper R,; Cooper PJ. (1996), The Impact of Postnatal Depression and Associated Adversity on Early Mother-Infant Interactions and Later Infant Outcome." Child Development 67:2512–2526. O'Hara MW, Zekoski EM, Phillips LH, Wright EJ. Controlled prospective study of postpartum mood disorders: comparison of childbearing and non-childbearing women. J Abnormal Psychol 1990; 99: 3-15 O'Hara MW, Swain AM. Rates and risks of postpartum depression: a meta-analysis.International Review of Psychiatry. 1996; 8: 37-54. Rahman A, Iqbal Z, Bunn J, Lovel H, Harrington R., Impact of maternal depression on infant nutritional status and illness: a cohort study, Arch Gen Psychiatry. 2004 Sep;61(9):946-52. Ramsay R. Postnatal depression. Lancet. 1993;341:1358. Wisner KL et al. Postpartum depression. N Engl J Med 2002; 347: 194-199. http://www.sign.ac.uk/guidelines/fulltext/60/index.html (Guidelines des Scottish Intercollegiate Guidelines Network (SIGN), SIGN Publication No. 60, Postnatal Depression and Puerperal Psychosis, Stand: Juni 2002, letzter Abruf: 25.12.2010)

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 06.01.2011



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