Frage: Habe 2 Fragen

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich habe 2 Fragen. Ich (heute 29+6) war gestern zum US. Dabei kam erneut, wie auch schon bei der FD in der 22.Woche, heraus, dass der Kopfumfang des Kindes wieder fast auf der 100.Perzentile liegt. Wie ist Ihrer Erfahrung nach jetzt der Werdegang bzgl. eines solchen Befundes? Es ist mein 3. Kind. Meine beiden Töchter hatten "normal" große Köpfe. Es war aber bei beiden auch ein Dammschnitt notwendig. Meine Sorge ist, dass jetzt bei diesem Kind evtl. ein Missverhältnis zu meinem Becken bestehen könnte? Wer findet das heraus? Wie wird das ausgemessen? 2. Frage: Der Arzt sagte mir, ich solle mich kohlenhydratärmer ernähren (Zuckerbel.test in der 28. SSW war aber unauffällig). Habe ich durch meine Ernährung wirklich einen Einfluss auf das Wachstum des Kindes? Vielen Dank für Ihre Antwort und viele Grüße Sylvia

Mitglied inaktiv - 28.05.2010, 19:24



Antwort auf: Habe 2 Fragen

Liebe Sylvia, 1. 1. gewisse Differenzen im Ultraschall können sich natürlich zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft ergeben, ohne dass dem automatisch eine klinische Bedeutung zukommen muss. Wichtig ist die Ausprägung der Differenz, ob diese schon seit Beginn der Schwangerschaft vorhanden war und die Tatsache, ob diese Differenz im Laufe der Zeit zunimmt. Bei größeren Abweichungen, kann dieses ansonsten zu Beginn der Schwangerschaft ein Hinweis auf eine nicht reguläre Entwicklung des Feten auch genetisch bedingt sein; im weiteren Verlauf unter anderem auch mal Ausdruck einer nicht ausreichenden Versorgung des Kindes oder einer verminderten Funktionsleistung der Plazenta sein. Hierbei würde aber die Kontrolle per Doppler-Ultraschall, ggf. durchgeführt durch einen entsprechend qualifizierten Arzt/Ärztin, schnell Sicherheit verschaffen. Und hier sollte dann zunächst mal diese Kontrolle abgewartet werden, bevor man sich sorgt. 2. ein zu großer Kopf, wenn er deutlich über den Normmaßen liegt, kann auf vielerlei Dinge hinweisen: es kann ein isoliert großer Kopf sein, es kann im Gefolge einer Veränderung sein, die nicht nur den Kopf betrifft, sie kann auf eine genetische Störung oder auch eine sonstige Fehlbildung hinweisen. Bei deutlicher Differenz ist es aus diesem Grund eine weiterführende Diagnostik in einer dafür spezialisierten Einrichtung am sinnvollsten. 2. der Verdacht auf ein Missverhältnisses zwischen kindlichem Kopf und mütterlichem Becken kann meist erst gegen Ende der Schwangerschaft ausgesprochen werden. Dabei werden neben dem Ultraschallbefund mit Gewicht des Kindes die mütterliche Größe und der geburtshilfliche Untersuchungsbefund als Entscheidungskriterien herangezogen. Hierbei kann auch manchmal schon vor der Geburt der klinische Verdacht auf ein Missverhältnis ausgesprochen werden, was dann zur Folge haben kann, dass der erfahrene Kliniker z.B. eher zu einem Kaiserschnitt rät. Aus diesem Grund halte ich es für Sie am sinnvollsten, wenn Sie um die 37./38. SSW zu einem Geburtsplanungsgespräch in die Entbindungsklinik gehen, wo am besten ein erfahrener Facharzt, an Hand einer Untersuchung und vielleicht eines Ultraschalls entscheiden kann, ob zunächst eine normale Geburt angestrebt werden kann oder ob es vielleicht jetzt Hinweise auf ein relatives Missverhältnis gibt und vielleicht der primäre Kaiserschnitt am sinnvollsten wäre. 3. bei normalen Gewichtsverhältnissen und fehlendem Schwangerschaftsdiabetes ist eine solche Ernährungsform meist nicht indiziert. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 28.05.2010



Antwort auf: Habe 2 Fragen

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Mitglied inaktiv - 29.05.2010, 14:29