Geburtseinleitung wegen Neigung zu Atonie

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Geburtseinleitung wegen Neigung zu Atonie

Hallo Dr. Bluni, ich bin in der 33.Woche schwanger und stehe jetzt vor vollkommen gegensätzlichen Meinungen von meinen Frauenärzten/ Hebammen. Kurz zu meiner Vorgeschichtte: ich habe 2003 meinen 1. Sohn entbunden und danach atonische Blutungen 2005 kam mein 2. Sohn zur Welt und danach hatte ich ebenfalls atonische Blutungen, weshalb mir die Gebärmutter ausgescharbt wurde (gegen19Uhr). Als ich gegen 22.30h wach wurde, wurde mir gesagt, dass ich viel Blut verloren hatte, aber die Blutung nun steht. Gegen 2.30h begann ich wieder zu bluten (immer schwallartig um die 300- 600ml). Man hatte mich auf eine Schüssel gelegt um es abmessen zu können. Daraufhin bekam ich 4x EK und 4xFrischplasma. Gegen 5Uhr hörten die Blutungen auf. Warum ich abermals geblutet habe, konnte man mir angeblich leider nicht erklären. Jetzt die widersprüchlichen Ansätze der Ärzte für diese Geburt: 1. Einleitung der Geburt, wenn das Baby die 4kg-Marke übersteigt (es ist schonsehr groß und miene Fruchtwassermenge ist am oberen Ende der Norm), damit die Gebärmutter nicht übermäßig ausgeleiert wird und nicht durch zuviele Übungswehen erschöpft wird. 2. Auf keinen Fall einleiten, weil es durch die Einleitung zu tagelangen Wehen kommen kann, durch die die Geburt auch nicht wirklich vorangeht und dann eben genau deshalb die Gebärmutter erschöpft ist und sich nicht mehr richtig zusammenzieht. Nun meine Frage: Zu was würden Sie mir raten? Ich bin jetzt nämlich total verwirrt. Dass er von alleine früher kommen wird, wage ich nämlich stark zu bezweifeln, da meine beiden großen Söhne auch jeweils 9 Tage nach dem Termin kamen. Mein erster Sohn hatte übrigens 4680g der 2. Sohn 3980. Dieser scheint aber eher nach dem ersten zu kommen (falls es Ihnen weiterhilft). LG Sonnenblume79

von Sonnenblume 79 am 01.10.2014, 17:31



Antwort auf: Geburtseinleitung wegen Neigung zu Atonie

Hallo, 1. rückblickend lässt sich diese Frage meist nur schwer beantworten: lag es an einer Störung des Gerinnungssystems, dass es zu einer derartig starken Blutung gekommen ist, oder eher - und das ist anzunehmen - an einem protrahierten über viele Stunden verlaufenden Geburtsgeschehen bei sehr schweren Kindern, was am Ende dazu führte, dass die völlig entkräftete Gebärmutter keine Möglichkeit mehr hatte, sich in regelhafter Weise zusammenzuziehen. 2. und hier ist dann eben ein absolut optimal vorbereitetes und klinisch kompetentes Team notwendig, um frühzeitig erkennen zu können, wann es Zeit wird aufzuhören und vielleicht die Geburt auf eine andere Art zu beenden. 3. wie so oft, werde ich auch hier empfehlen, dass Sie sich zur Geburtsplanung unter Hinzuziehung der genauen Geburtsverläufe an ein größeres Perinatalzentrum (Oberärztin/Oberarzt) zu einem Geburtsplanungsgespräch wenden, um das für Sie sinnvollste Vorgehen abzustimmen. 4. dem vorausgehen sollte dem in jedem Fall ein oraler Glukose-Toleranztest unter standardisierten Laborbedingungen; durchgeführt in einer diabetologischen Schwerpunktpraxis, um einen Schwangerschaftsdiabetes auszuschließen. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 01.10.2014



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