Hallo Dr. Bluni,
vor 2 Tagen war ich zur Untersuchung bei meinem FA. Es wurde im Sono eine Cervix mit 2 cm und eine Trichterbildung festgestellt.
Mein Gyn. meinte ich solle mich körperlich schonen und in 14Tagen zur Kontrolle kommen.
Nun bin ich sehr verunsichert. Ich habe einen 2 jährigen Sohn daheim, da ist richtiges Liegen nicht möglich, davon habe ich meinen Arzt in Kenntnis gesetzt.
Ist ein Befund von 2 cm nicht ein Grund für eine Klinikeinweisung?
Ich habe echt große Angst die 2 Wochen abzuwarten.
Sind Sie der Meinung ich solle mich in einer Klinik vorstellen?
LG
Jasmin
von
jasmin81
am 01.04.2011, 12:54
Antwort auf:
Cervixinsuffizienz 27+0 SSW
Liebe Jasmin,
1. die Normalwerte für die Zervixlänge in der Schwangerschaft sind wie folgt:
-35-40 mm in der 24. SSW
-30-35 mm in der 28. SSW
-Mehrgebärende ca. 2 mm kürzer
-Zwillingsschwangerschaften: Mittelwert (36-38 mm in der 23. SSW)
2. physiologischerweise verkürzt sich der Gebärmutterhals gegen Ende der Schwangerschaft immer, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet.
Kommt es jedoch früh zu einer Verkürzung deutlich vor der 34. SSW, dann bedeutet dieses, je nach Ausprägung eine Risikoerhöhung für eine Frühgeburt.
Diese Verkürzung wird durch eine vorzeitige Wehentätigkeit hervorgerufen, wobei die genauen Entstehungsmechanismen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Eine bakterielle Besiedlung ist sicher nur eine Erklärung.
Die Länge alleine lässt keine Rückschlüsse zu, außer, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden.
Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen:
Sehr hilfreich ist es, wenn bekannt ist, ob Beschwerden, wie Kontraktionen oder vorzeitige Wehen vorliegen oder es Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide gibt. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden.
In einigen Fällen hilft die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter.
In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Unter stationären Bedingungen kann je nach Gebärmutterhalslänge auch ein so genannter Fibronektintest durchgeführt werden, um das Frühgeburtsrisiko näher einzugrenzen.
Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen.
VB
Quellen
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von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 01.04.2011