Hallo Herr Dr. Bluni,
es geht in meiner Frage nicht direkt um mich, doch habe ich riesen Ängste und hoffe Sie finden ein paar Worte zu meinem Anliegen.
Meine Freundin wurde über künstliche Befruchtung mit Zwillingen schwanger.
Sie erlebte eine ganz unbeschwerte, wunderschöne Zeit ohne Komplikationen. 6 Tage vor dem errechneten ET wurde beim CTG festgestellt, dass das Herz eines Kindes aufgehört hatte zu schlagen. Anscheinend durch eine Infektion. Da es zweieiige Zwillinge waren, blieb ein Kind verschont.
Einen Tag später setzten selbständig die Wehen bei meiner Freundin ein und sie gebar ein gesundes Kind und erlebte die stille Geburt.
Ich bin völlig fassungslos. Habe ganz viel geweint und habe nun selber enorme Ängste.
Mein Mann und ich wollten eigentlich noch ein gemeinsames Kind, aber jetzt stelle ich alles in Frage. Ich glaube ich könnte mit so einem Schicksal nicht umgehen. Ich selbst hatte eine vorangegangene Eileiter-SS und hatte damit sehr lange zu hadern.
Es zeigt, dass es für nichts eine Garantie gibt. Dass auch jenseits der 12. Woche und guter Vorsorge, solche traurige Dinge passieren können.
Haben sie einen Rat , wie man mit solchen Ängsten umgehen lernen kann? So wie ich mich im Moment fühle, würde ich eine eigene SS nicht genießen können.
von
Patchwork
am 31.08.2015, 13:37
Antwort auf:
Ängste
Hallo,
"Es zeigt, dass es für nichts eine Garantie gibt." Zu dieser Erkenntnis kann ich nur entgegnen, dass es stimmt und das bezieht sich eben auf das gesamte Leben von uns und unseren Kindern.
Fakt ist aber auch, dass ein solches Ereignis, so traurig es auch ist, nur sehr selten vorkommt und sich nie komplett verhindern lassen wird.
Das sollte aber meines Erachtens kein Grund sein, sich deswegen Gedanken zu einem anstehenden Kinderwunsch zu machen.
Ich bin davon überzeugt, dass das offene Gespräch mit der Sie betreuenden Frauenärztin/Frauenarzt dabei helfen kann, die bestehenden Ängste zu reduzieren und gegebenenfalls abzubauen. Sie wird sicherlich auch bestätigen, dass bei regulärer Kontrolle und unauffälligen Untersuchungsergebnissen ein solches Ereignis extrem selten ist.
Herzliche Grüße VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 31.08.2015
Antwort auf:
Ängste
Hallo.
Sowas kenne ich auch. Ich bin jetzt auch wieder schwanger und zwischendurch kommt das auch hoch. Was mir aber bewusst geworden ist , dass immer was passieren kann. Die Sorge kommt daher , weil wir nicht dauernd die Kontrolle haben. Unseren lebenden Kindern kann auch täglich was passieren. Daher versuche ich es ohne viele Sorgen zu sehen. Wir haben es nicht in der Hand. Es ist ganz schlimm , wenn jemand sein Baby verliert was auf das man so gewartet hat. Die Angst kann aber keiner nehmen...leider.
Lg
von
schmollmund
am 31.08.2015, 14:19