Die 23. Schwangerschaftswoche - 23. SSW

frau mit rückenschmerzen

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Autsch, mir tut der Rücken weh!

Sie sind jetzt in der 23. Schwangerschaftswoche (SSW). Viele werdende Mütter klagen jetzt über Rückenschmerzen. Kein Wunder, denn durch den größer werdenden Bauch verlagert sich der Körperschwerpunkt.

Dazu kommt, dass sich Muskeln und Gelenke unter dem Einfluss der im Blut Schwangerer zirkulierenden Hormone lockern. Entsprechend ändert sich die Haltung:

Viele Frauen fallen ins Hohlkreuz. Das heißt, sie schieben den Bauch noch weiter vor, um ihre Balance zu halten. Das führt unweigerlich zu einer Fehlbelastung des Rückens. Möglicherweise drückt Ihr Baby auf den Ischias-Nerv. Das kann zu ziehenden bis stechenden Schmerzen führen, die vom Bein bis in die Hüftregion ausstrahlen.

Das kann Ihnen helfen:

  • Versuchen Sie trotz Bauch gerade zu stehen. Am leichtesten geht das, wenn Sie sich in die Rolle einer Marionette versetzen: Oben an Ihrem Hinterkopf ist eine Schnur befestigt. Wird an dieser imaginären Schnur gezogen, richtet sich Ihr Körper auf und ihre Wirbelsäule nimmt eine bessere Haltung ein.
  • Kaufen Sie sich einen großen Gymnastikball. Er eignet sich als - zumindest zeitweilige - Sitzgelegenheit jetzt besser als ein Stuhl. Es gibt die Bälle mit verschiedenem Durchmesser. Wählen Sie eine Größe, die es Ihnen erlaubt mit aufgestellten Füßen bequem zu sitzen.
  • Gönnen Sie sich ein entspannendes Bad - oder gehen Sie schwimmen: Beides tut gut. Die Wärme lockert Verspannungen und das Wasser trägt Ihr Körpergewicht. Eine prima Entlastung für Rücken und Beine. Das Badewasser sollte jedoch maximal um die 38 Grad warm sein. Höhere Temperaturen belasten Ihren Kreislauf zu sehr und können die Körpertemperatur steigen lassen. Das bekommt weder Ihnen noch Ihrem Baby gut. Falls Sie schwimmen gehen: Rückenschwimmen ist besonders günstig. Beim Brustschwimmen verkrampfen sich die Nackenmuskeln leichter.
  • Bewegen Sie sich. Gehen Sie spazieren, lockern Sie Ihre Schultern oder tanzen Sie ein wenig durchs Wohnzimmer. Jede Form der Bewegung sorgt dafür, dass Sie nicht ständig in der gleichen Haltung sitzen, liegen oder stehen. Und sie regt die Durchblutung an. Ihre Muskeln werden gut mit Sauerstoff versorgt, Verspannungen lösen sich leichter und Sie fühlen sich fitter. Falls Sie sehr starke Rückenbeschwerden haben, sollten Sie eine Krankengymnastin, Hebamme oder Geburtsvorbereiterin nach geeigneten Gymnastikübungen für Schwangere fragen.
  • Wenn Sie das Gehen unangenehm finden, versuchen Sie es mit Fahrrad fahren. Vielleicht ist das für Sie angenehmer.

23. SSW: Die nächste Vorsorgeuntersuchung steht an

Je nachdem, wann Sie bei der Ultraschalluntersuchung waren, steht zwischen der 23. und 26. Schwangerschaftswoche die übliche Vorsorge-Routine an. Neben der Überprüfung Ihres Eisenwertes anhand einer Blutprobe gehört dazu etwa die Eiweißanalyse im Urin. Erhöhte Eiweißwerte können in Kombination mit erhöhtem Blutdruck und auffälligen Wassereinlagerungen (Ödemen) auf eine Präeklampsie hindeuten. Sie muss behandelt werden, damit der Stoffwechsel der werdenden Mutter nicht entgleist. Das könnte für sie und das Baby lebensbedrohlich werden. Falls bei Ihnen entsprechende Risikofaktoren vorliegen, ist das jedoch kein Grund zur Panik. Sie werden dann entsprechend behandelt und genauer überwacht.

Aus dem Blut der Schwangeren wird ein zweiter Antikörpersuchtest vorgenommen. Mit diesem Test kann eine Rhesusunverträglichkeit bei Frauen mit negativem Rhesusfaktor festgestellt werden.

Schlaf-Wachrhythmus

Das Baby entwickelt in diesen Schwangerschaftswochen einen Schlafrhythmus und Wachrhythmus, so dass es Zeiten hat, in denen es fest schläft, und Zeiten, in denen es wach und aktiv ist. Durch laute Geräusche kann es nun geweckt werden. Dass es wach ist, spürt die werdende Mutter durch die Tritte und die Bewegungen sehr deutlich. Manchmal ist der Bauch ganz schief oder es treten einzelne Beulen hervor. Besonders aktiv sind die Babys, wenn sich die Mutter ausruhen möchte und es nicht mehr so gemütlich schaukelt. Dann sind die Turnübungen und das Treten meist besonders ausgeprägt. Ärgern Sie sich nicht darüber. Zum einen können Sie sich nun ganz auf das Baby konzentrieren. Zum anderen ist das schon eine Übung für die Zeit nach der Geburt. Dann müssen Sie sich auch mit dem Rhythmus des Babys arrangieren.

Ihr Baby hat in dieser Schwangerschaftswoche weiter an Gewicht zugenommen und ist nun vollständig von der Käseschmiere bedeckt. Sie wird von den Talgdrüsen der Lanugohaare gebildet und überzieht den ganzen Körper des Kindes mit einer cremeähnlichen, cholesterinhaltigen Schicht.

So entwickelt sich Ihre Schwangerschaft:

  • Sie befinden sich jetzt in der 23. Schwangerschaftswoche (23. SSW) nach dem 1. Tag der letzten Periode.
  • Anders gesagt: 22 Schwangerschaftswochen + 1 bis 7 Tage (ärztliche Berechnung). Im Mutterpass steht beispielsweise SSW 22/6 (Woche 22, Tag 6).
  • Sie sind in der 21. Schwangerschaftswoche nach der Befruchtung, d. h. 142.-148. Tag der Entwicklung.
  • Die Scheitel-Fersen-Länge (SFL) ist eine Schätzung der Körperlänge des Kindes beziehungsweise wird aus verschiedenen anderen Messungen errechnet. Am Ende der 23. SSW ist der Fetus ca. 29 cm (Scheitel-Fersen-Länge) lang. Der Kopf- durchmesser (BPD) beträgt zwischen 51 und 61 mm und das Baby wiegt zwischen 425 und 710 g.

    Bitte beachten Sie, dass sich die Größe und das Gewicht des Babys nun immer individueller entwickeln können. Wenn Ihr Baby größer oder kleiner sein sollte, ist das noch kein Grund zur Beunruhigung.

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