Seit ihrer Einführung 1960 ist die Pille das am häufigsten verwendete
Verhütungsmittel weltweit. 53 Prozent aller Frauen verlassen sich bei der Schwangerschaftsverhütung auf die Wirkung der Pille, die als eines der sichersten Verhütungsmittel gilt. Bei idealer Anwendung werden in einem Jahr nur 3 von 1000 Frauen trotz Pille schwanger. Mit der Einführung der Pille in den 60er Jahren kam es zum sogenannten „Pillenknick“ einem deutlichen Geburtenrückgang in vielen Industrienationen.
Hormone verhindern Eisprung
Die Pille ist ein Hormonpräparat, das die Reifung der
Eizelle und damit den
Eisprung verhindert. Außerdem verhindert die Pille den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Als dritte Barriere verdicken die Wirkstoffe der Pille zusätzlich den Schleim im Gebärmutterhalskanal, wodurch die
Spermien nicht in die
Gebärmutter eindringen können. Um diese Wirkungen zu erreichen, werden die weiblichen
Hormone Östrogen und Gestagen je nach Zyklustag in unterschiedlichen Dosierungen verabreicht. Die meisten handelsüblichen Präparate enthalten - im Vergleich zu Vorläuferpräparaten - nur noch geringe Hormondosen und werden deshalb „Mikropille“ genannt.
Mögliche Nebenwirkungen der Pille
Frauen reagieren sehr unterschiedlich auf die in der Pille enthaltenen Hormone. Als positive Nebenwirkungen können durch die Einnahme Menstruationsbeschwerden abnehmen und die
Blutungen schwächer ausfallen. Als unerwünschte
Nebenwirkungen gelten
Übelkeit,
Erbrechen,
Migräne,
Gewichtszunahme, Zwischenblutungen, Spannungsgefühl in den Brüsten oder Verstimmung. In seltenen Fällen können auch schwere Nebenwirkungen wie Veränderungen des Fettstoffwechsels, der Leberwerte oder des Blutdrucks auftreten.
Schwanger werden nach der Pille
Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass auch eine langjährige Einnahme der Pille die
Fruchtbarkeit von Frauen nicht beeinträchtigt. Nach dem Absetzen der Pille wurden die Studienteilnehmerinnen in der Regel bereits binnen weniger Monate schwanger. Manche Frauenärzte empfehlen jedoch, nach dem Absetzen zumindest einen
Zyklus abzuwarten, damit sich die natürliche Hormonlage der Frau einstellen kann und auch der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut normalisiert, um später Schwangerschaftsabgängen vorzubeugen.
Pille nicht schädlich für das Baby
Aktuelle Untersuchungen haben ebenfalls gezeigt, dass die Pille das Ungeborene Kind nicht schädigt. Falls also eine Frau die Pille weiterhin nimmt, bevor sie die Schwangerschaft bemerkt, hat die Hormongabe keine negativen Einflüsse auf das Kind. Sobald jedoch sicher ist, dass eine Schwangerschaft vorliegt, sollte man die Pille absetzen. Auch während des Stillens sollte man keine Pille nehmen, die Östrogene enthält, da die Hormone in die
Muttermilch übergehen und auch die Milchproduktion hemmen.