Unser Lexikon für die Schwangerschaft

Schwangerschaftslexikon

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Nestbautrieb

Wohnung renovieren, Kinderzimmer einrichten, Babykleidung kaufen und noch rechtzeitig angefangene Projekte beenden, damit alles tiptop in Ordnung ist, wenn das Baby kommt. Diesen Drang alles schön zu haben und vorbereitet zu sein, wenn das Baby auf der Welt ist, nennt man Nestbautrieb. Er ist nicht nur ein diffuses Gefühl, sondern mittlerweile sogar wissenschaftlich belegt und untersucht.

Ähnlich wie man im Tierreich bei Mäusen, Hamstern, Ratten und Vögeln einen starken Drang nach Nestbau beobachten kann, fühlen sich manche Schwangere geradezu getrieben von dem inneren Wunsch alles in Ordnung zu bringen und vorbereitet zu sein. Wenn Schwangere nachts nicht einschlafen können, liegt das nicht immer an dem Bauch, der sie beim Schlafen stört, sondern oft auch daran, dass ihnen tausend Dinge durch den Kopf gehen, die sie vor der Geburt noch besorgen und erledigen wollen.

Psychologischer Hintergrund


Beim Menschen gehören zu diesem Nestbautrieb gegen Ende der Schwangerschaft auch die Vorliebe, sich bevorzugt mit vertrauten Personen zu umgeben und den Geburtsort, in der Regel die Klinik, sehr genau auszuwählen. Evolutionspsychologisch ergibt das alles auch Sinn, so die Meinung von Prof. Harald A. Euler. Damit schafft die Mutter „eine geschützte Umgebung für die Geburt und den Aufbau einer nachgeburtlichen Bindung zum Kind“.

Die Intuition gibt Eltern oft recht. Die meisten Eltern haben nach der Geburt des Babys das Gefühl, dass die Zeit etwas stehen bleibt – und das ist auch gut so: In Ruhe zuhause bleiben und sich in den ersten Tagen und Wochen ganz dem Neugeborenen hingeben, ist die beste Basis für eine stabile Bindung.
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