Unser Lexikon für die Schwangerschaft

Schwangerschaftslexikon

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Kribbeln

Kennen Sie das: Sie sitzen oder liegen abends still da und ihre Beine beginnen zu zucken und zu kribbeln oder zu schmerzen. Das Phänomen hat einen Namen: Es heißt Restless-Legs-Syndrom, kurz RLS. Fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung kennen die Symptome. Selten sind auch die Arme betroffen. Nicht nur Liegen, auch langes Sitzen bei längeren Autofahrten, im Theater oder Kino werden für betroffene Frauen zur Tortur.

Meist treten die Beschwerden abends und nachts auf und rauben den Betroffenen den Schlaf. Schwangere Frauen erkranken im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung viel häufiger an RLS als andere Bevölkerungsgruppen. Gegen Ende der Schwangerschaft leidet jede dritte bis vierte Schwangere an den Restless-Legs-Symptomen. Nach der Geburt bessern sich die Beschwerden schnell und verschwinden meist vollständig wieder.
Die Folgen der unruhigen Beine sind meist erhebliche Ein- und Durchschlafstörungen, Schlafmangel und damit einhergehend erhöhte körperliche Stressreaktionen.

Ursachen des Kribbelns in den Beinen


Warum manche Schwangere betroffen sind und andere nicht, konnte bislang wissenschaftlich nicht geklärt werden. Bei manchen RLS-Patientinnen lässt sich während der Schwangerschaft ein Eisenmangel feststellen. Je niedriger der Eisenspiegel ist, desto stärker werden die Symptome. Werden die Eisenspeicher wieder aufgefüllt, gehen auch die Symptome zurück. Die Einnahme von Eisenpräparaten sollte jedoch mit dem Arzt besprochen werden. Jedoch hilft das nicht bei allen Patientinnen. Eine andere Annahme geht davon aus, dass die starken hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft mit der RLS-Erkrankung zu tun haben. Wieder andere Experten sehen eine mögliche Ursache in einer Störung bestimmter Botenstoffe im Gehirnstoffwechsel.

Beschwerden lindern


Trotz Beschwerden ist es für alle Schwangeren beruhigend zu wissen, dass das Kribbeln und die unangenehmen Symptome keine Gefahr für das Ungeborene darstellen und seine Entwicklung nicht beeinträchtigen. Um die Symptome etwas zu lindern, sind kalte Güsse, Massagen und Entspannungsübungen in der Schwangerschaft am besten. Medikamente, die normalerweise gegeben werden, kommen in der Schwangerschaft nicht zum Einsatz.

Nach der Geburt hören bei den meisten Frauen die Beschwerden auf. Das Risiko bei einer weiteren Schwangerschaft oder im Alter erneut zu erkranken ist jedoch erhöht. Manche Experten raten Frauen vor einer zweiten Schwangerschaft gezielt mit Eisenpräparaten ihre Eisenspeicher aufzufüllen, um eine erneute Erkrankung zu verhindern.
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