Eisenmangel in der Schwangerschaft vorbeugen

Eisenmangel in der Schwangerschaft vorbeugen

© Adobe Stock, ratmaner

In der Schwangerschaft bildet der Körper zusätzlich Blut, um die Gebärmutter und damit auch das Baby ausreichend zu versorgen. Doch zur Blutbildung benötigt der Körper auch das Spurenelement Eisen. Warum werdende Mamas in der Schwangerschaft an eine Eisensupplementierung denken sollten, erklären wir hier.

Eisen wichtig für Blutbildung

Eisen ist ein lebenswichtiges Spuren­element, das jeden Tag aufs Neue mit der Nahrung aufgenommen werden muss, weil es vom Körper selbst nicht produziert wird. Um einen Eisenmangel zu verhindern, sollten Frauen täglich ca. 15 mg Eisen zu sich nehmen - Schwangere benötigen mit 30 mg sogar die doppelte Menge.

Der größte Teil der Eisenmenge wird für die Blut­bildung benötigt. Es wird im Dünndarm aus der Nahrung resorbiert und anschließend mit dem Blut zum Knochen­mark transportiert, wo es an der Bildung von Hämoglobin, dem roten Farbstoff der Blut­körperchen beteiligt ist.

Die Aufgabe der roten Blutkörperchen ist es, den Sauer­stoff­transport von der Lunge bis in die entferntesten Zellen des Körpers zu übernehmen. Dieser Anforderung sind sie rund vier Monate lang gewachsen, bevor sie durch neue ersetzt werden müssen. Um die "Ausfälle" sofort wieder ersetzen zu können, muss das Knochen­mark innerhalb von jeweils 24 Stunden rund 170 Milliarden neue rote Blutkörperchen produzieren.

Diese Leistung ist aber nur dann möglich, wenn der Körper neben bestimmten Vitaminen auch Eisen in ausreichender Menge zur Verfügung hat.

Eisenmangel in der Schwangerschaft

Während bei einer etwa 60 kg schweren Frau normalerweise etwa fünf Liter Blut in den Gefäßen "unterwegs" sind, erhöht sich der Bedarf an Blut während der Schwanger­schaft um 30 bis 40 % auf etwa sechs bis sechseinhalb Liter. Eisen zählt deshalb in dieser Zeit zu den überaus wichtigen Nähr­stoffen! Eine Zufuhr von 30 mg Eisen pro Tag ist wichtig - diese Menge empfiehlt auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung DGE.

Untersuchungen haben gezeigt, dass sehr viele Frauen schon vor der Schwanger­schaft einen Eisenmangel aufweisen, bzw. über keine oder nur minimale Eisen­speicher verfügen. Bei einer dauerhaften Unter­versorgung kann es zu einer Blutarmut, also zu einem Mangel an roten Blut­körperchen (Anämie) kommen. In der Folge besteht die Gefahr einer ungenügenden Sauer­stoff­versorgung des Babys, sowie einer erhöhten Infekt­anfälligkeit der werdenden Mutter.

Bei Schwangeren mit einer Blutarmut - der sogenannten Schwangerschaftsanämie - kommt es deshalb häufiger zu Fehl­geburten. Ist die Blut­versorgung bei einer Anämie um etwa ein Drittel verringert, beobachtet man meist auch eine zu kleine Plazenta.

Wichtig ist eine ausreichende Eisen­versorgung der Mutter auch während der Stillzeit, weil das Baby bei voll stillenden Müttern alles Eisen, was es zur Blutbildung und Sauer­stoff­versorgung braucht, nur über die Muttermilch bekommen kann. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt stillenden Müttern eine tägliche Eisenaufnahme von 20 Milligramm.

Eisen-Aufnahme über die Ernährung

Eisen ist in tierischen und pflanzlichen Nahrungs­mitteln enthalten. Aus tierischen Nahrungsmitteln kann der Körper Eisen leichter aufnehmen. Ernähren sich werdende Mütter rein vegetarisch oder vegan, sollten sie noch stärker darauf achten genug eisenhaltige Lebensmittel zu essen um einem Eisenmangel in der Schwangerschaft vorzubeugen.

Besonders viel Eisen steckt in Leber, generell in Fleisch und auch in Fisch. Aber die Mischung macht´s auch in Sachen Eisenzufuhr. Denn pflanzliche Nahrungs­mittel, Hülsenfrüchte und Gemüse sowie Vollkornprodukte sind ebenfalls sehr eisenreich. Weizenkleie enthält 16 mg je 100 g, Kürbiskerne 12 mg und Sesam, Leinsamen und Soja­bohnen um die 10 mg jeweils bezogen auf 100 Gramm verzehrte Menge. Würzen Sie großzügig: Getrocknete Petersilie, Kardamon und Zimt sind überaus eisenreich. Aber auch frische und getrocknete Pfifferlinge sind gute Eisenlieferanten.

Keinen Einfluss auf die verwertbare Eisen­menge hat übrigens, ob man Lebensmittel roh oder gegart zu sich nimmt - oder wie lange sie gekocht, gegrillt oder gebraten wurden. Ein Glas Fruchtsaft zum Essen kann die Aufnahme von Eisen aufgrund des hohen Vitamin-C-Gehaltes übrigens wesentlich verbessern.

Eisensupplemente gegen Eisenmangel

Vielen Frauen empfiehlt sich eine Eisensupplementierung, also die Einnahme von einem Nahrungsergänzungsmittel, das sie und das Baby ausreichend mit Eisen versorgt. Denn eine wirklich optimale Ernährungist auf Dauer oft nur schwer zu gewährleisten. Bei Schwangeren und stillenden Müttern wird zur Sicherheit im Rahmen der Vorsorge- und Nach­sorge­untersuchungen ohnehin der Eisengehalt im Blut kontrolliert. Der Arzt kann dann empfehlen, ob die zusätzliche Einnahme eines Eisen­präparates sinnvoll ist.

Speziell ab dem zweiten Schwanger­schafts­drittel - ab dem 2. Trimester - wird aber sehr häufig eine zusätzliche Eiseneinnahme verordnet, um die Eisenspeicher ausreichend zu füllen und einer Sauerstoff­unterversorgung vorzubeugen.

Zuletzt überarbeitet: November 2023

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