Angela Voigt
Hallo, ich arbeite in der Industrie in einem Materialien- Labor. Ich habe jeden Tag Angst, dass ich in diesen Labor arbeiten soll. In der Laborverordnung steht nur, dass man auf das Mutterschutzgesetz achten soll, mehr nicht, es wird kein Verbot für Schwangere ausgesprochen. In diesen Labor stehen allerdings Lösungsmittel (Ethanol, Isopropanol) ohne Abzug drin, die ich auch stellenweise benutzen muss bei meiner Arbeit. Das ist für mich ein riesen Problem, was mir Angst, um mein Baby macht!!! Es wurde eine Gefährdungsbeurteilung meiner Arbeit gemacht, wo nicht expliziert drin steht, dass ich nicht in diesen Labor arbeiten darf, sondern es wurde reingeschrieben, dass ich Aufgaben erledigen soll, die der Schwangerschaft sozusagen angepasst sind. Ich habe meinem Chef auch gesagt, dass ich in den Labor nicht mehr abreiten möchte. Jedes Mal sagt er ja klar, er wird dafür sorgen. Trotzdem veranlasst er die Arbeiten dann wieder in diesen Labor!!!! Ich versuche mich vor der Arbeit zu drücken, fühle mich damit selbstverständlich auch schlecht. Meine Firma hat einen Betriebsrat, mit dem ich aber nicht über mein Problem reden möchte, weil ich einfach keinen Unmut auf meinen Chef ziehen möchte, der sonst ganz nett ist. Ich habe einen Festvertrag und werde nach der Elternzeit wieder meinen Chef vor mir sitzen haben. Ich bin in der 21.SSW, ich zähle jeden Tag bis zum Mutterschutz. Jetzt habe ich darüber überlegt, ob mein Frauenarzt mir ein Beschäftigungsverbot geben würde. Aber wahrscheinlich nicht, nur weil ich nicht hinter mir selber stehen kann, oder? Ich habe sonst keine psychischen Probleme und meine Schwangerschaft verläuft sehr gut, aber man weiß ja nie, was ich dem Baby damit unbewusst antue.. Ich habe JEDEN TAG ANGSTZUR ARBEIT ZU GEHEN UND SIE AUSZUFÜHEN. Kann mir jemand einen rat geben?
Du musst dich entscheiden was dir wichtiger ist die Gesundheit von dir und deinem Baby oder das gute Verhältnis zu deinem Chef, ich würde die Antwort für mich kennen. Es gibt auch andere Arbeitgeber.... Ein BV deswegen wirst du nicht bekommen , du hast ja keine psychischen Probleme sondern die Ängste sind real
Eigentlich sollte dein FA dein nächster Ansprechpartner sein. Wenn dein Chef die Arbeitsbedingungen nicht ändert und der Betriebsrat darauf nicht achtet, dann spreche ehrlich mit deinem Arzt darüber.
Hi, um dir vielleicht ein bisschen die Angst zu nehmen.. die Lösemittel die du genannt hast, sind nicht gefährlich (jedes aggressivere Putzmittel zu hause ist gefährlicher). Klar, trinken solltest du sie nicht, aber du darfst durchaus damit arbeiten. Ich arbeite selbst in einem Labor. Bei uns stehen da ganz andere Sachen rum. Bei der Gefährdungsbeurteilung ist jemand mit ins Labor gekommen und hat sich alles genau angeschaut und danach wird dann entschieden, ob es sicher ist oder nicht. Du kannst dir auch gerne die H- und P-Sätze zu den Lösemitteln oder anderen Chemikalien durchlesen. So habe ich das gemacht. Falls dir da was auffällt, würde ich damit nochmal zum Verantwortlichen der Gefährdungsbeurteilung gehen und es ansprechen.
Kannst du mit dem Betriebsarzt sprechen? Also ich würde gerne weiter arbeiten, darf aber nicht, wegen Acrylamid, Betamercaptoethanol und sowas... Meine Chefin hat mir das Betreten der Räumlichkeiten sofort komplett verboten, deshalb bin ich ein bisschen irritiert, dass dein Chef damit so lapidar umgeht.
Ballon Ich kann dich sehr gut verstehen, weil es ja letztendlich um Das Baby gehst. Ich würde an deiner Stelle hart auf hart kommen lassen und sagen oder die Aufgaben ab sofort angepasst werden, oder du bleibst bis auf weiteres zuhause. Genauso würde ich auch zum Betriebsrat gehen, wenn er sich weigert. Ich Musste eine Erfahrung machen, die mir nur bestätigt hat, dass Arbeit und Chefs nichts sind wenn es um eigene Familie und um das Baby gehts. Ich habe 7 Jahre bei einer Firma gearbeitet und war immer sehr loyal. Ich habe auch in meinem Mutterschutz, wo ich zuhause war, weiter helfen und das ist ohne nichts, weil es als selbstverständlich irgendwie war. Na ja und Ende vom Lied? Ich bin in Elternzeit gegangen (mit meinem ersten Kind) und ich wurde 2 Monate vor Ende meiner Elternzeit gekündigt. Davor habe ich mehrmals mit meiner Chefin getroffen und sie war immer lieb und hat mir zugesichert dass meine Stelle da ist und ich wieder arbeiten werde. Und sie wusste ganz genau dass ich erstmal auf das Geld tatsächlich angewiesen bin da wir einen riesigen Kredit fürs Haus genommen haben. Jetzt habe ich ein Job, sehr nette Chefin und tolle Kollegen, allerdings werde ich mich immer für meine Familie entscheiden.
Bevor du dich unnötig wahnsinnig machst, solltest du dich erst einmal informieren. Das geht z.B. über den Betriebsarzt - oder noch einfacher: selbst lesen. Hier zB https://sicheresarbeitenimlabor.de/dokumente/vorschriften/m039.pdf In dieser Infobrochüre werden die Gefahrenklassen beschrieben, die für Schwwangere gefährlich sein können. Außerdem sind die entsprechenden, gefährlichen Materialien dort aufgelistet. Ethanol und Isopropanol sind übrigens auch jetzt für dich ungefährlich. Zusatzstoffe in der Kunststoffherstellung wie Bisphenol-A und Phthalate wären hingegen problematisch. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, schau dir alle Verpackungen der Materialien an, die ihr tagtäglich dort verwendet und achte dabei auf die roten Sicherheitsmarkierungen bzw. die Gefahrennummern. Übrigens ist es schon länger so, dass routinemäßig eine Gfährdungsbeurteilung jedes Arbeitsplatzes vorliegen muss. Also auch für Männer im Job ;) Als du mitgeteilt hast, dass du schwanger bist, hat dein Chef diese Beurteilung nur raussuchen müssen und noch mal abgleichen, ob sich daran etwas geändert hat (neue Chemilkalien im Labor…). Wenn da irgendein Zweifel besteht, wird man als Schwangere eher übervorsichtig von Arbeiten ausgeschlossen, als dass irgendwer da ein Risiko eingeht. Die Gesetzeslage ist in D dazu ziemlich klar, im Zweifel zahlt der Arbeitgeber lebenslang für das geschädigte Kind. Ich kenne keinen Arbeitgeber, der das riskieren möchte. Zumal ein BV bei uns von der Krankenkasse bezahlt wird. Ich nehme an, dein Chef ist Chemiker? Dann sollte er dir ganz genau sagen können, welche Schritte oder Substanzen im Labor gefährlich sein KÖNNTEN. Wenn diese im Abzug durchgeführt werden (von anderen als dir!), kann es gut sein, dass du trotzdem gefahrenlos später in dem gleichen Raum arbeiten kannst und deswegen auch darfst. Es kann aber auch gut sein, dass ihr routinemäßig gar nichts gefährliches verwendet. Sprich mit ihm und frag genau nach! Auf den Mutterschutz achten heißt auch, darauf zu achten, wie viel du stehst, zu welchen Zeiten einarbeitest, wie lange… Das muss nicht bedeuten, dass irgendeine Gefahr von Substanzen ausgeht!
Ein Betriebsrat spricht auch nach Erteilen eines Rats nicht automatisch mit deinem Chef, wenn du das nicht möchtest. Schildere ihm dein Problem und auch deine Sorgen diesbezüglich. Oft wissen die Chefs gar nicht so genau, welche Regelungen es zu beachten gilt, gerade wenn es nicht eindeutig ist. Es ist aber der Job eines Betriebsrat, sich da schlau zu machen und sich um solche Anliegen zu kümmern. Übrigens habe ich ein paar Freunde, die in Laboren arbeiten. Je nach Art der Mittel, mit denen sie in Kontakt stehen, reicht das bis zum betrieblichen Beschäftigungsverbot. Lass dir sowas nicht auf die Psyche schieben. Wir Mütter haben Rechte für uns und unsere Babys.
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