Schwanger unter 20

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Redebedarf :(

Thema: Redebedarf :(

Hallo liebe Mami`s und werdende Mutti`s, mein letzter Beitrag ist schon eine Weile her, allerdings erscheint mir mein weiterer Lebensweg ein wenig Perspektivlos und ich hoffe das der ein oder andere mir doch ein wenig helfen kann.. Ich versuche einmal meine vergangenen 5 Monate zusammenzufassen : Ende November erfuhr ich durch einen Positiven Schwangerschaftstest von einem neuen Leben in mir, nach anfänglichen Schock, haben mein Partner und ich uns doch recht schnell an dem Gedanken gewöhnt Eltern zu werden, letztendlich haben wir und dann doch riesig gefreut, Pläne geschmiedet und uns ausreichend Informiert. Mitte Dezember musste ich zum ersten Mal ins Krankenhaus, wegen einer leichten Blutung, nach 5 Tagen, bestehend aus Angst, Verzweiflung und Purer Hilflosigkeit, hatte die "letzte" Untersuchung neue Hoffnung gegeben, ich wurde entlassen und es schien alles wieder seinen gewohnten schönen Gang zu gehen... Eine Woche nach der Entlassung, musste ich zur Kontrolle bei meiner Frauenärztin, sie nahmall unsere Hoffnungen und sagte uns das ich das Baby verlieren werde, das sagte sie mir am 19.12.2014. Ich solle mich auf eine Blutung einstellen und nach Möglichkeit dann sofort ins Krankenhaus. Diese Blutung trat in der Nacht vom 27. auf den 28. Dezember auf, ich ging ins Krankenhaus und wurde direkt Ausgeschabt, noch am selben Tag ging ich wieder Nachhause. In der Nacht vom 29. auf den 30. Dezember musste ich per Notarzt wieder ins Krankenhaus, aufgrund unerträglicher Unterleibsschmerzen. Nach mehreren Untersuchungen, kam herraus das ich eine Gebärmutterentzündung hatte, die sich auf die Eileiter erweiterte. Nach 6 Tagen voller Antibiotikum und Schmerzmitteln, durfte ich endlich wieder Nachhause. Ich brauchte eine Weile ehe ich alle Geschnisse realisieren konnte, es geschah alles in einem ziemlich kurzen Zeitraum... Nun zu meinem eigentlichem Problem: Ich glaube das ich früher oder später an den Erfahrungen Kaputt gehe. Ich habe anfangs viele Briefe an mein Sternchen geschrieben, hab dabei immer geheuelt wie ein Schlosshund, doch danach ging es mir besser. Mittlerweile hilft es mir nicht mehr. Ich fühle mich irgendwie nicht mehr wie vorher.Ich habe meine Ausbildung zur Erzieherin Abgebrochen, da ich einfach keine anderen Kinder mehr sehen konnte. Sicher habe ich mich mittlerweile um einen neuen Ausbildungsplatz gekümmert, auch wenn ich noch auf eine Zusage warte. Aber ich habe seid diesem Vorfall einen riesig großen Kinderwunsch. Ich weiß das ich dieses "Loch" nicht mit einem Baby schließen darf, zudem achte ich trotz des wunsches, vermehrt auf Verhütung aber der Wunsch wird größer und größer und ich fühle mich so machtlos dagegen. Mein Baby fehlt mir, und bei jedem "event" wird mir das immer mehr Bewusst. Ich hatte vor wenigen Tagen Geburtstag, an diesem Tag sollte Ursprünglich die "Babyparty" stattfinden. Und es kommen immer mehr dieser Tage. als nächstes der Entbindungstermin, danch das erste Weihnachten ect. es ist so unglaublich schwer dann immer daran zu denken das man Eigentlich zu dritt sein müsste :( Wird es mit der Zeit leichter oder immer schwieriger? Ich weiß das ich meinen Engel nie vergessen werde, aber kann ich irgendwann auch wieder "normal" denken und Leben ? Bitte helft mir irgendwie :( Liebe Grüße Sophie

von sophie1996 am 09.04.2015, 01:26


Antwort auf Beitrag von sophie1996

Hi Sophie, erst einmal tut es mir natürlich leid was dir passiert ist. Hilft dir vielleicht der Gedanke ein wenig, dass es einfach noch nicht sein sollte? Ich selbst bin der Überzeugung, dass Mutter Natur keine gesunden Kinder einfach zu den Sternen ziehen lässt. Gerade in der Frühschwangerschaft ist das einfach ein Hop oder Top. Vielleicht oder gar wahrscheinlich ging es deinem Baby nicht gut, wäre vielleicht oder gar wahrscheinlich nicht lebensfähig oder sonst irgendwas gewesen. Das tröstet nicht - das ist mir klar. Aber der Gedanke ist doch um einiges besser, als dass ein gesundes Kind einfach zu den Sternlein zieht. Deine anschließende Krankengeschichte ist sicherlich nicht einfach und war mit Sicherheit eine schwere Zeit. Aber ihr habt sie gemeistert und darauf solltest du stolz sein. Du wirst den Krümel nie ersetzen können. Und einfach noch ein Baby in die Welt zu setzen, dass die Lücke füllt sehe ich ebenso wie du als völlig falschen Ansatz. Wenn du deine alte Ausbildung nicht mehr ertragen konntest, kann ich das bedingt verstehen. Wobei es natürlich auch nicht die Lösung ist vor jedem Baby oder Kleinkind zu "entfliehen" - denn leider ist ein Missed Abbort nichts allzu seltenes. Versuche dir erst einmal feste andere Ziele zu stecken - sprich: Verfolge deine Ausbildungssuche weiter, meistere deine Ausbildung gut etc. denn dann weißt du auch, dass du eine super Basis hast einem neuen Erdenbürger das Leben zu schenken. Wenn es dir so schwer fällt Abschied zu nehmen, empfehle ich dir eine psychologische Behandlung. Da hast du dann auch ein Ventil über deine Sorgen, Probleme, Ängste und Vergangenes zu sprechen.

von AugustBaby2010 am 09.04.2015, 08:02


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Hilft dir vielleicht der Gedanke ein wenig, dass es einfach noch nicht sein sollte? GANZ ganz schlimm so ein Spruch. Warum sollte es nicht sein? Was für eine Begründung soll es geben, dass eine Frau so etwas durchmachen muss? Von mir ganz klar der Rat professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich würde dir gern schreiben, dass Zeit alle Wunden heilt (noch so ein doofer Spruch) aber nein... Zeit heilt einen Scheißdreck aber du kannst einen Weg finden damit besser zurecht zu kommen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft!

von mf4 am 09.04.2015, 12:16


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Wieso nicht? - habe ich doch ausführlich geschrieben: - krank - nicht lebensfähig - etc. Deshalb sollte es wohl nicht sein. Dafür hat sie jetzt die Chance erst eine Basis zu schaffen. Was natürlich auch nicht schlecht ist.

von AugustBaby2010 am 09.04.2015, 13:39


Antwort auf Beitrag von sophie1996

Hallo Sophie. Was für Hilfen hast du denn bisher gehabt? Auch nach einer Fehlgeburt steht einem zum Beispiel eine Hebamme zu, mit der man reden kann. Wie die Vorschreiberin schon sagte, am Anfang liegt es meist daran, dass das Baby einfach nicht lebensfähig war - nichts, was du hättest tun oder lassen können, hätte etwas geändert. Trauern ist normal, wichtig und richtig, wenn du aber merkst, dass du derzeit damit gar nicht zurecht kommst bzw es schlimmer wird, brauchst du psychologische Hilfe. Und zwar nicht, indem du dich auf Wartelisten setzen lässt für in 20 Monaten, sondern dir über das Krankenhaus, das dich betreut hat, oder über die Kasse einen Notfalltermin geben lässt. Als wir mit unserem Baby heim kamen und nicht klar war, ob es das erste Jahr überlebt, hat man mir bereits in der Klinik angeboten, mir einen Psychologen zu besorgen - als ich Donnerstags abends nach einer Weile die Betreuerin anmailte, dass ich jetzt Hilfe brauche, rief sie Freitag morgen an, ob Montag ein Termin reiche oder ob sie mir für Freitag nachmittag noch einen verschaffen solle. So blöd ich mir erst vorkam und so viele Vorbehalte ich hatte, mir hat das Sortieren meiner Gedanken und gemeinsame Suchen von Perspektiven gut getan. Der Schmerz bleibt, aber er wird leichter ertragbar, haben mir zumindest die Freundinnen erzählt, die das durchstehen mussten. Du bist von 96? Dann bist du 19? Was ist denn mit deinem Freund, hat der eine fertige Ausbildung? Dann könntet ihr ja zusammen in Ruhe überlegen, ob ihr in deinem letzten Lehrjahr vielleicht schon wieder anfangt. Ein weiteres Baby wird dein jetziges verlorenes nicht ersetzen können, das weißt du selbst, aber wenn ihr euch wieder bereit fühlt und der Rest stimmt, warum nicht früh wieder anfangen? Und es gibt hier http://www.rund-ums-baby.de/kleine_engel/ auch ein Sternchenforum, da hilft man dir bestimmt auch weiter! Alles Gute

von tanzmit am 09.04.2015, 10:51


Antwort auf Beitrag von sophie1996

Hallo Sophie, ich kann dich gut verstehen. Bei mir war die krankengeschichte nicht so dramatisch, aber ich selbst hab schon zwei Sternchen. Es tut weiter weh, aber es wird besser. Man denkt immer wieder, was wäre jetzt usw. Ich bin wieder schwanger, manchmal hab ich ein.schlechtes Gewissen, weil es das Baby in mir nicht geben würde, wenn das davor nicht gestorben wäre. Insofern kann ich dir noch sagen, dass es auch nicht unbedingt hilft,gleich ein anderes baby zu bekommen. bei mir ist das noch etwas anders, ich bin vermutlich fast doppelt so alt wie du,die Zeit rennt mir davon. Daher hab ich mir nicht mehr Zeit gegeben. Mir hat es geholfen, dass ich erfahren habe,dass ich nicht allein bin. Im Gegenteil, das ist schon ganz ganz vielen Frauen passiert, nur redet kaum jemand ehrlich darüber. Ich kann dir auch nur raten,such dir eine Psychologin. Es ist keine Schande, sondern.du hast einfach jemanden, mit dem du offen reden kannst und bei dem du dir sicher sein kannst,dass nichts nach draußen dringt. Ich wünsche dir alles gute. Wie gesagt,es wird besser. Und irgendwann kommt deine Zeit,in der du dich wohl.fühlst, du vielleicht deine neue Ausbildung fertig hast und wieder ein.kleines Leben in dir trägst und es vor allem auch genießen kannst. Du.scheinst noch zu tief in.der anderen Sache zu stecken. Falls du magst,kannst du mich auch.persönlich anschreiben. Ansonsten gibt es hier auch viele Treffpunkte, in denen Frauen sind,die dasselbe durchmachen mussten. Liebe Grüße, Tiffy

von Tiffy_78 am 11.04.2015, 14:19


Antwort auf Beitrag von sophie1996

Hallo Sophie! Es tut mir sehr Leid,dass du dein Kind verloren hast! Auch ich habe schon ein Kind verloren,wurde danach relativ schnell wieder schwanger und habe einen gesunden Sohn geboren. Ich kann dir sagen,mein Sohn hat die Lücke nie ausgefüllt,das sollte er auch gar nicht,aber nach seiner Geburt wurde es besser mit der Trauer. Heute ist mein Verlust schon über 3 Jahre her,inzwischen habe ich 2 gesunde Söhne und ich denke mit viel Wehmut an meine Tochter.Es wird besser mit der Zeit,aber vergessen kann man sein Sternenkind nie! Ich glaube auch daran,dass die Natur diesen starken Kinderwunsch nach einem Kindesverlust auslöst,ich hatte praktisch im Kreissaal damals schon das Bedürfnis,direkt wieder schwanger zu werden und wir haben es ja dann auch direkt wieder probiert. Komischerweise hatte ich mit anderen Kindern gar keine Berührungsprobleme,ich wusste ja immer,dass ist nicht mein Kind.Auch im Supermarkt hatte ich kein Problem,an der Babyabteilung vorbeizukommen,vielen geht es da nämlich auch sehr schlecht... Normal denken und Leben ging bei mir recht schnell,das erste Lachen kam schon im KKH wieder,als mein Mann und ich am Folgeabend der Stillen Geburt Wall-E im Fernsehen sahen.Ich habe gelacht und geweint und gedacht,wie kannst du jetzt Lachen? Ich sagte mir dann immer,meine Tochter hätte sicher nicht gewollt,dass ich mich ewig in Trauer einhülle.Also bin ich raus,spazieren,ins Kino,mit Freunden treffen...ich habe wieder ganz normal gelebt. Schlimm war es dann,als ich wieder schwanger war,und alle meinten,nun müsse ich ja über die Trauer hinweg sein.Das ist man aber irgendwie nie.Es wird eben nur anders,umgänglicher. Aber: es wird besser! Liebe Grüße Olis Mama

von Olis Mama am 11.04.2015, 16:24


Antwort auf Beitrag von sophie1996

Hallo, ich denke jede Frau, die schon mal eine FG mitmachen musste, kennt diese Gefühle. Vielleicht gibt´s bei Euch ja eine Selbsthilfegruppe? Ich kenne eine die heißt "Leere Wiege" oder so ähnlich. Ansonsten würde ich Dir auch professionelle Hilfe in Form eines Psychologen empfehlen. Hattest Du schon eine Hebamme? Die sind in solchen Situationen auch eine Hilfe. Über Deinen weiteren Weg musst Du bzw Ihr entscheiden. Zuerst Ausbildung? Wäre bestimmt gut. Aber ob Du das emotional kannst weiß ich momentan nicht. Deshalb bitte bitte hole Dir Hilfe! Nicht nur hier im Forum. Wir sind alle gerne für Dich da, aber Du brauchst Hilfe, die wir Dir übers IT nicht geben können. Alles Gute!!!!!!

von ZoeNele am 18.04.2015, 10:56


Antwort auf Beitrag von sophie1996

Ich hatte im Januar diesen Jahres ebenfalls eine Fehlgeburt. Wir haben schon einen Sohn und so schnell war es gar nicht geplant wieder schwanger zu werden, aber es passierte und wir freuten uns sehr darüber. Beim ersten Arzttermin - da wäre ich eigentlich schon in der 10. SSW gewesen - dann der Schock. Kein Herzschlag, es hatte sich einfach nicht weiterentwickelt. Der Arzt ging sorgsam vor und bestimmte erstmal die Blutwerte, drei Tage später dann erneut und nachdem sich nichts weiterentwickelt hatte war klar dass es eine sogenannte verhaltene Fehlgeburt (Missed Abortion) war. Ich war geschockt. Beim zweiten Termin meinte der Arzt mein Körper hätte den Embryo beinahe bereits wieder völlig aufgenommen und so blöd es klingt, irgendwie gab es mir Trost. Es fühlte sich nicht an als hätte ich ein Kind verloren sondern als hätte ich meinem Kind zu diesem Zeitpunkt keinen gesunden Körper schenken können und daher hätte ich es wieder zu mir genommen bis ich dazu in der Lage bin. Für mich gibt es da kein Sternchen, sondern einfach nur ein Kind dem ich noch einen Körper schenken muss damit es endlich bei uns sein kann. Ich hätte es auch anders erwartet aber so habe ich es empfunden und dafür bin ich dankbar denn damit habe ich gelernt umzugehen, was natürlich nicht heißt dass mich diese Erfahrung nicht sehr verletzt hat und ich immer noch darunter leide. Wir versuchen nun erneut schwanger zu werden und es ist einfach nichts mehr wie davor. Ich glaube ich kann ganz gut nachempfinden wie du dich fühlst und auch wenn ein nachgeborenes Kind die Lücke nie schließen kann ist es für eine Mutter die bereits ein Kind hat, welches Sie ein Stück weit tröstet und ablenkt, die bereits weiß dass ihr Körper dazu in der Lage ist ein gesundes Kind zur Welt zu bringen, sicher einfacher. Ich vermute in deiner Situation hätte ich auch Schwierigkeiten das erlebte ohne professionelle Hilfe zu verarbeiten. Gerade auch weil man so jung eigentlich das Gefühl hat man müsse eigentlich erstmal etwas aufbauen für ein Kind dass man sich dennoch jetzt schon so sehr wünscht und das verursacht nur einen zusätzlichen Konflikt der alles schwieriger macht. Ich denke es wäre wirklich gut wenn du nach einer Selbsthilfegruppe oder einem Therapeuten suchst. :( Ich wünsche dir alles alles Gute.

von CaribeanLemon am 25.04.2015, 00:05