Hallo ihr lieben, mir liegt etwas auf dem Herzen. Ich bin 18 Jahre jung und ungewollt in der 17ten Woche schwanger, leider ein Pillen-Kind. Ich will Mama werden, seit ich 13 bin. Damals habe ich mich rührend um meinen Neffen gekümmert, seit er 2 Wochen alt war, ja, auch Nachts! Dennoch war ein Kind erst mit Mitte 20 geplant (oder später), zumindest nachdem ich das Abi, eine Berufsausbildung und/oder Studium abgeschlossen habe. Was mich jetzt schon psychisch überfordert: ich kann es mir nicht mehr vorstellen, das Abitur zu beenden, da ich dafür mit 1800€ im Jahr für den Schulbesuch aufkommen muss, Fahrkosten, Schulsachen und Klassenfahrten nicht eingerechnet. Nebenbei Arbeiten gehen damit Geld rein käme wäre unmöglich, wann sollte ich das auch zwischen bis 17 Uhr in der Schule sitzen, Hausaufgaben machen und lernen tun? Unter anderem müsste dann auch das Kind versorgt werden, was viel Geld kostet und ich würde es eigentlich gern (wie es schon von mir und meinem Freund geplant war) 2-3 Jahre zuhause versorgen, anstatt es in die Krippe zu stecken. Zu meinem Freund, er könnte es sich nicht leisten, die Wohnung mit allem was dazu gehört, Auto, Kind und teilweise mich zu Unterhalten, weil ich als Schülerin ja nichts verdiene sondern nur ausgaben tätige. Bafög berechtigt bin ich nicht, nur so als Anmerkung: meine Eltern würden mich Finanziell nicht mehr Unterstützen, zumindest nicht, was die Zahlung des Schulgeldes angeht, da sie meinen: Eine Tochter die so früh Schwanger wird, hat nicht verdient die Schule bezahlt zu bekommen! Sie freuen sich dennoch auf noch ein Enkelkind. Alles fährt Achterbahn und dass mein Leben nun so auf dem Kopf steht macht mich ziemlich fertig! Das ist der Grund dafür, dass ich ganz und gar nicht mit Gefühl bei der Sache bin. Ich würde sagen, ich kann das Kind nicht lieben! Leider! Ich mache mir zwar sehr viele Gedanken über Wohnung, Einrichtung, Ausstattung, Namen für das Kind ect. aber ich mache das alles halbherzig, nicht mit Liebe nur mit den Gedanken an Funktionalität und Optimierung! Wenn ich sehe wie die Eltern von geplanten Kindern strahlen, wenn sie nur darüber reden, dass sie bei der Ultraschalluntersuchung oder Babykleidung kaufen waren, dann habe ich das Gefühl, dass ich alles falsch mache! Ich kann mich doch nicht zwingen Kapriolen zu schlagen! Manchmal freue ich mich, ein ganz klein wenig, trotzdem bekomme ich nicht mehr heraus, als ein halbherziges Lächeln oder ein "Schön.", z.b. wenn die Ärztin mir ganz begeistert das Baby auf dem US zeigt. Sie sieht es mir auch an, hat mich schon gefragt: "Freuen sie sich gar nicht??" ich sagte nur: "Doch." Aber es macht mich nicht glücklich, innerlich bin ich total down. Da mir die mit dem Kind einhergehenden Veränderungen bewusst sind, kann mich nicht darauf einlassen, denn ich habe mich selbst noch nicht ausgelebt und gefunden! Das alles macht mich sehr traurig, gar depressiv! Depressiv war ich zwar vorher schon. Aber nie so sehr! Ich wusste auch damit umzugehen, mich nicht runter ziehen zu lassen, jetzt ist es so schlimm, das ich mich auf nichts mehr freue! Wir haben eine wunderschöne Wohnung gefunden, mein Freund macht Luftsprünge, ist mir egal. Er kauf Möbel fürs Kinderzimmer (die uns beiden gefielen, ich meinte aber es sei zu teuer und wir suchen etwas anderes) oder Sachen für das Kind und erzählt es mir mit breitem Grinsen, ist mir egal. Er schenkt mir Dinge um mich aufzumuntern, ist mir ebenso egal. Daher mein Name hier: istmiregal, passt perfekt. Kennt das jemand von euch hier? Bin ich einfach nur mit meiner Situation überfordert? Ist das eine Phase, die wieder vorbei geht?? Ich fühle mich schuldig, gegenüber dem Kind, weil ich mich nicht darauf freuen kann, so wie es das verdient hätte. Das macht mich sehr wütend auf mich selbst, da ich denke, dass wenn es so bleibt, ich dem Kind das Gefühl gebe nicht willkommen zu sein. Und ich habe große Angst, dass es mir persönlich auch nicht mehr besser gehen wird! Es ist kaum auszuhalten, wie es mir geht, ich kann mit mir selbst schon nichts mehr anfangen. Manchmal sitze ich nur herum, starre auf einen Fleck ohne mich zu rühren und denke doppelt und dreifach über alles nach, bis das nachdenken allein schon zu anstrengend wird, dass ist mir so aufgefallen, als ich mitbekommen habe, dass ich beim lesen eigentlich nur die Seite anstarre und im Kopf ganz wo anders bin, das ist verdammt besch*ss*n! Sorry, für den langen Text! Ich erwarte eigentlich nicht, dass es jemand liest, versteht oder was auch immer, erst recht erwarte ich kein Mitleid, für was auch? Ich habe alles wovon andere nur träumen, oder sich nicht einmal das wagen! Ich bedanke ich im voraus für Antworten, falls welche kommen!
von xistmiregalx am 10.05.2015, 19:44