Schwanger unter 20

Forum Schwanger unter 20

Ich bin zwar nicht unter 20...

Thema: Ich bin zwar nicht unter 20...

... aber ich bin 21 und glaube, mein Thema passt hier trotzdem am besten rein! Alle möglichen dummen Zufälle sind passiert, so dass ich schwanger wurde. Ich habe am Donnerstag einen positiven Schwangerschaftstest gemacht. Ich hatte mit der Pille verhütet, aber da ich eine Wechselwirkung mit einem Antiobiotikum hatte, haben wir zusätzlich Kondome verwendet, davon ist eines geplatzt. Ich habe dann die Ella One genommen! Ich habe alles mögliche unternommen, um nicht schwanger zu werden, aber 3 Verhütungsmittel konnten es nicht verhindern und so habe ich am Donnerstag positiv getestet und am Freitag sagte der Arzt, dass ich wirklich riesiges Pech hatte! Ich bin in der 5. Woche und am Mittwoch dann in der 6.! Ich bin so verzweifelt und meine große Frage ist, wie ich es alles schaffen kann, wenn ich mich für das Kind entscheide. Deswegen jetzt zu meiner Situation. ;) - ich bin 21 (seit gestern ;)) - bin gerade im 6. Semester meines Studiums und schreibe an meiner Bachelorarbeit! Möchte aber den Master noch machen - ich wohne noch bei meinen Eltern (die mich bei jeder Entscheidung unterstützen!) :) - mit meinem Freund (24) bin ich "schon immer" zusammen (7 Jahre); er wohnt auch wieder bei den Eltern, aber ist eigentlich meistens bei mir Das alles klingt nicht schlecht (außer das Studium, das ich aussetzen müsste), aber leider hat mein Freund seit einem Jahr eine schwere PTBS. Er hatte einen Autounfall, körperlich ist ihm kein Schaden geblieben, aber er hat ein schweres Trauma davon getragen, da sein Bruder und sein Kumpel bei dem Unfall vor seinen Augen starben!! Wie durch ein Wunder ist meinem Freund Gott sei Dank nichts geschehen, aber die seelischen Narben sind sehr, sehr tief. Anfangs war es so schlimm, dass er jede Nacht schweißgebadet aufgewacht ist. Er geht jede Woche 2 Mal zum Psychologen und war im Herbst 2014 auch bereits für einige Zeit stationär in Behandlung... Es wurde zwar besser, aber dass es wirklich gut geworden ist, kann man nicht behaupten. Im Juli fängt er noch zusätzlich zu den Therapiestunden eine Selbsthilfegruppe an. Seine Eltern sind zwar für ihn da, haben aber selbst mit dem Tod ihres anderen Sohnes zu kämpfen. Es ist nicht immer einfach, die drei aufzumuntern! Ich fahre oftmals hin, mache den Haushalt oder kaufe ein. Mein Freund ist teilweise fast wie ein Kind und ich muss mich um ihm kümmern (was ich auch gerne mache), aber er braucht mich teils zum Einschlafen, braucht mich, wenn er nachts wach wird, zum Reden braucht er mich und es ist für mich selbstverständlich, dass ich für ihn da bin, ABER natürlich zehrt das auch an meine Kräften. Wenn ich jetzt das Baby austrage, dann ist es, als wäre ich alleinerziehend mit 2 Kindern. Mein Freund kann den Alltag kaum bewältigen, musste seine eigene Wohnung aufgeben und ist seit Monaten krank geschrieben, weil er das Haus kaum verlassen kann und wenn dann tingelt er zwischen meinem und seinem Elternhaus... Es ist ein täglicher Kraftakt für mich, Studium und diese Problematik unter einen Hut zu bringen. Mir helfen Gott sei Dank meine Familie und der Freundeskreis von meinem Freund und mir. Dennoch ist es für mich sehr anstrengend. Ich bin zwar eine stabile Person, bin totz allem immer optimistisch und stark, aber manchmal kann ich auch mal nicht mehr... Mein Freund jedenfalls hat die Schwangerschaft sehr negativ aufgenommen und er denkt, er wird es nicht schaffen. Und ICH weiß nicht, wie ich das ohne sein Zutun schaffen soll. Morgen gehe ich zu Pro Familia und hole den Beratungsschein. Und am Dienstag gehen mein Freund und ich gemeinsam zu seinem Therapeuten und besprechen alles. Trotzdem frage ich hier schon mal nach Rat. Meine Eltern, Schwester und Freunde werden mich sicher untersützen, aber es ist trotzdem so belastend. Am 17. Februar ist der Geburtstermin (falls das irgendwie wichtig ist). Was könnt ihr mir raten? Danke im Voraus

von DundF am 14.06.2015, 12:57


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Ich finde du solltest für dich entscheiden. Unabhängig davon, wie es deinem Freund jetzt geht. Er macht Therapien und diese sollten dazu führen, dass es ihm besser gehen wird und vor allem wäre da auch ein kleines neues Leben, was ihm und den werdenden Großeltern wieder Freunde bringen kann. Dein Freund kann durch das Baby, die neue Verantwortung und hoffentlich auch neue Freude nur gewinnen und nicht zuletzt eure Beziehung. Dass du das aus Liebe tust ist toll aber er muss raus aus der er-ist-wie-ein-Kind-Rolle. Man sagt Zeit heilt alle Wunden... einen Scheißdreck tut sie aber man kann kleine Pflaster drauf kleben und man muss sich auch selbst die Möglichkeit geben, das Schöne noch sehen zu wollen. Dein Studium kannst du unterbrechen und später weitermachen. PS: Alles Gute noch nachträglich zum Geburtstag.

von mf4 am 14.06.2015, 14:33


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Danke für die Antwort. Ich weiß, dass ich es entscheiden muss, wie ich will, aber es spielt doch eine enorme Rolle, wie die Situation mit meinem Freund ist. :( Eine riesige Rolle sogar, und ich freue mich auch keineswegs über die Schwangerschaft, was vielleicht anders wäre, wenn er nicht traumatisiert wäre. Danke :) Meinen Geburtstag habe ich trotz allem versucht zu genießen ;) Liebe Grüße

von DundF am 14.06.2015, 15:03


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du hast eine PN

von mf4 am 14.06.2015, 15:40


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Hm, das ist sicher im Moment eine zusätzliche Belastung. Aber die Alternative, das Kind abzutreiben, könnte dann das nächste Trauma auslösen. Auch wenn es jetzt möglicherweise als der einfachste Weg erscheint (für deinen Freund). Ich lese gerade, dass ihr schon einen Termin habt um gemeinsam mit dem Therapeuten zu sprechen, das hätte ich auch empfohlen. Meiner Meinung nach, kann man das Thema nicht nur aus der akutellen Situation heraus entscheiden. Ein Kind ist für immer euer Begleiter. Die Tatsache, dass die nächsten Monate noch sehr schwierig sind/sein können, wäre für mich nicht der alleinige Entscheidungsgrund. Denk doch mal an die Zeit in zehn Jahren, wo siehst du dich oder euch da? Überleg, wie es wäre, wenn das Kind bei euch ist, wie habt ihr es geschafft damit umzugehen? Und überlege, wie es wäre, wenn das Kind dann nicht bei euch wäre. Könntet ihr beide damit gut leben? Möglicherweise kommt es auch gerade jetzt unter diesen widrigen Bedingungen zu euch um euch etwas zu bringen, etwas positives zu bewirken, um euch auch Kraft zu geben. Wenn es sich wirklich durch diese Verhütungspannen gemogelt hat, ist das doch was ganz Besonderes. Wenn ihr aber beide das Gefühl habt, es überfordert euch, dann ist eine Abtreibung vielleicht der richtige Weg. Viel Glück!

von Sternspinne am 14.06.2015, 19:04


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Ihr entscheidet. Und auch wenn ihr nicht dran glaubt, wer weiß wer Euch diesen Zwerg schickte..Pille, Kondom, Pille danach. Da wollte jemand unbedingt zu Euch. Und jetzt noch einmal ganz direkt. Er leidet so sehr unter dem Tod seines Bruders, der Tod des eigenen Kindes ist aber ok? Das passt nicht, zumindest nicht langfristig und ich bin mir sicher dass ihr es schaffen werdet. Du bist ihm eine große Unterstützung und insgesamt scheint ihr gefestigte Verhältnisse zu haben und familiäre Hilfe. Es ist nicht die Aufgabe eines Kindes, aber ich denke auch, dass es ihm viel Auftrieb geben kann, Verantwortung wieder für das Jetzt zu übernehmen. Alles Gute für Euch.

von Sternenschnuppe am 14.06.2015, 19:36


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Ja das ist hart und eine schwere Entscheidung.... Du musst sim leider alleine treffen da du ja auch damit leben musst! Egal wie du dich entscheidest! Es kann auch einen neue Chance für deinen freund sein! Jetzt noch nicht aber wenn das baby mal da ist! Die Eltern von deinem Freund brauchen professionelle Hilfe nicht nur deine! & dein freund geht ja schon...es braucht alles seine zeit, sowas geht nicht gleich. Es dauert halt. Er muss alles verarbeiten und damit leben und das ist schwer! Es tut mit leid für dich :( aber Babys sind was ganz besonderes! Für jeden für die Eltern von deinem Freund vvielleicht auch. ..das ist Ablenkung wenn du sie mit eonspannst! Tut mit leid aber ich hab das Gefühl das wollte jemand zu euch...mMeinst du nicht?

von phoebe87 am 14.06.2015, 22:18


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"... aber manchmal kann ich auch mal nicht mehr...“ Mensch Du, das kann ich so gut verstehen, bei der Menge die du schon stemmst!! Du bist die Stütze für deinen Freund in all seinem Leid und Schmerz. Ja nicht nur für ihn, sondern für seine ganze Familie und das neben deinem Studium ... Wie bist du denn selber mit dem Unfall damals klargekommen? Wie hast du die Todesfälle verkraftet? War doch sicher für dich auch ein Schock, oder? Und dann die Angst um deinen Freund, auch im Nachhinein ... Weißt du, ich bin ganz angetan davon, wie selbstlos du das alles machst ... ohne Klage - alles aus Liebe zu deinem Freund! Dass dich das viel Kraft kostet kann ich mir gut vorstellen! Klar, dass dich darum diese ungeplante Schwangerschaft jetzt an deine Grenzen bringt, du verzweifelt bist und dir nicht vorstellen kannst, wie du das auch noch schaffen sollst. Noch dazu kommt, dass du es erst seid ein paar Tagen weißt ... noch gar keine richtige Zeit war, diese Nachricht zu verdauen. Ja, dein Freund ist damit überfordert. Für ihn steht der Tod wahrscheinlich noch zu sehr im Vordergrund, da fällt es ihm schwer über neues Leben positiv nachzudenken. So ein Trauma braucht seine Zeit um gut verarbeitet zu werden. Wie gut, dass er dabei professionelle Hilfe hat! Ich finde es auch gut, dass du dir jetzt Hilfe holst – dich beraten lässt. Heute willst du ja zu Pro Familia gehen ... Du, ich drück’ dir die Daumen, dass du eine einfühlsame Beraterin hast, die sich Zeit für dich nimmt und auf deine Sorgen eingeht, dir alle deine Möglichkeiten aufzeigt ... Sag’ alles was dir auf dem Herzen liegt und frag’ alles was dir jetzt Sorgen bereitet ... und dann nimm’ für dich das heraus was du jetzt brauchst, dir gut tut und was dir weiterhilft. Wird denn dein Freund auch mitgehen oder ist das zu viel für ihn? Vielleicht würde dich auch deine Mutter dorthin begleiten, was meinst du? Ist find’s echt toll, dass ihr euch so gut versteht und deine Familie und Freunde so hinter dir stehen! Meldest du dich wieder und erzählst wie es bei der Beratungsstelle war und ob sie dir weiterhelfen konnten? Vorerst liebe Mut-mach Grüße an dich, Raphaela

Mitglied inaktiv - 15.06.2015, 09:40


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Hallo und danke. :) Auch an Paulina und ihre PN! @Sternspinne: Ja, ich habe das Gefühl, es überfordert mich. Meinen Freund sowieso. Mich überfordert es vor allem wegen der Situation mit ihm, seinem Trauma und seiner Familie. Wäre alles "normal", wäre das für mich nicht so eine Belastung. ;) Mit einem Abbruch könnten wir beide leben! Ich könnte aber auch mit einem Kind leben, wenn er psychisch nicht so labil wäre. :( @Sternenschnuppe: Ja, daran, dass es uns "geschickt" wurde, glauben wir wirklich nicht - auch, wenn es ein schöner Gedanke wäre. Und eine Abtreibung mit dem Tod des eigenen Kindes gleichzusetzen, finde ich ziemlich unpassend! Frage da mal jemanden, der sein meinetwegen 5-jähriges Kind verloren hat... Ich weiß nicht, ob ihr es richtig verstanden habt. Er leidet auch unter dem Tod des Bruders, aber am meisten unter den traumatischen Umständen, dem Unfall selbst und er erlebt diese Situation immer und immer wieder in Gedanken, Träumen... @Phoebe: Ja, ich weiß, dass es Zeit braucht! Ich wünschte, man könnte es beschleunigen! Danke! @Raphaela: Danke... Ja, für mich waren die Todesfälle auch schwer, aber nicht so gravierend wie für meinen Freund natürlich... Nein, bei der Beratung heute war er nicht dabei, aber meine Schwester. Es tat gut, sich alles von der Seele zu reden. Danke für deine lieben Worte!! :) Danke für JEDE Antwort!

von DundF am 15.06.2015, 18:06


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Liebe DundF, ich bin zufällig auf deinen Beitrag gestoßen. Vieles ist schon geschrieben worden und du warst ja scheinbar schon bei der Beratung. Ich möchte betonen, was du selbst gesagt hast - ein Schwangerschaftsabbruch kann und darf nicht mit dem Tod eines Kindes gleichgesetzt werden! Du bist hier auf einer Seite, die rund-ums-baby heißt. Hier schreiben daher (fast) nur Eltern, so wie ich :-) Wenn man ein Kind hat, dann kann man sich nicht vorstellen, es nicht zu haben. Man denkt aus einer ganz anderen Perspektive. Es stimmt, es geht immer. Natürlich kann man es irgendwie schaffen. Und ihr würdet das Kind natürlich lieben. Aber so wie du es beschreibst wird es sehr schwer. Wenn dein Freund an PTSD leidet (mein Beileid) und du im Studium steckst, dann kann es auch sein, dass das alles nicht so gut klappt. Ich denke jeder kennt solche und solche Beispiele. Eine Schulfreundin von mir hat im Studium ein (ungeplantes) Kind bekommen, kurz darauf die Trennung. Studium vorerst abgebrochen. Mittlerweile lebt sie mit ihrem Kind wieder bei ihren Eltern, hat das Studium beendet, ist Mitte 30 und alleinerziehend. Liebt sie ihr Kind? Mit Sicherheit, über alles! Hat sie sich ihr Leben so vorgestellt? Nein. Ich weiß von 2 Freundinnen, die einen Abbruch haben vornehmen lassen. Eine hat mittlerweile 2 gesunde Kinder. Sie hat den Abbruch problemlos weggesteckt. Es sprachen gravierende Gründe dagegen und es war auch eine Schwangerschaft, die trotz Spirale entstanden ist. Auch nachdem sie dann (geplant) Mutter wurde, hat sich ihre Einstellung nicht geändert. Eine andere litt sehr unter der ungewollten Schwangerschaft, sie wollte nie Kinder haben. Für sie war es sehr schwer damit umzugehen und sie leidet auch heute noch. Denn bei ihr hätte "alles gepasst", nur dass sie es einfach nicht wollte. Ich möchte dir mit diesen Beispielen nur sagen, dass es unmöglich ist, vorher zu sagen, wie es dir in 10 Jahren geht. Was dir bleibt, ist heute die für dich und für euch richtige Entscheidung zu treffen. Wichtig ist, dass du in 10 Jahren noch sagen kannst: Ich habe die Entscheidung getroffen, die damals am besten war. Es bleibt ein Risiko, dass das die falsche Entscheidung sein kann. Treibst du ab, hast leider das Risiko, dass du es später bereust. Bekommst du es, hast du das Risiko, dass deine Beziehung und/oder dein Studium womöglich vorbei ist. ABER Du kannst es auch bekommen und es wird alles gut. Du schaffst es, deinen Master noch zu machen und dein Freund kommt gut voran in seiner Genesung und es funktioniert. Genauso gut kannst du auch die Abtreibung vornehmen lassen und ihr habt beide Zeit, eure jeweiligen "Baustellen" zu sortieren. Du beendest dein Studium, dein Freund nimmt sich alle Zeit die er braucht bis er wieder gesund ist und ihr bekommt dann Kinder, wenn ihr es wollt. Du musst entscheiden, welches Risiko du eher eingehen möchtest. Es stimmt, Kinder sind etwas absolut wundervolles. Solltest du dich für einen Abbruch entscheiden, hast du aber noch sehr viel Zeit, ein Kind unter etwas stabileren Umständen zu bekommen. Ich wünsche dir für diese Entscheidung viel Mut und Kraft. Du klingst sehr vernünftig und überlegt. Wie du dich um deinen Freund und seine Familie kümmerst zeugt von großer Stärke. Du wirst deinen Weg sicher finden!

von Ani.Me am 16.06.2015, 09:23


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AniMe, ich danke dir von ganzem Herzen, du sprichst mir aus der Seele! Das ist der mit Abstand hilfreichste Beitrag hier (nichts gegen die anderen Beiträge)! Aber du hast genau die Kernprobleme erfasst. Ich danke dir sehr! Und nun werde ich versuchen, deine Gedankengänge weiterzuspinnen, um genau das sagen zu können: "Ich habe die Entscheidung getroffen, die damals am besten war." Liebe Grüße!

von DundF am 16.06.2015, 11:42


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Es freut mich, wenn ich die richtigen Worte gefunden habe. Ich glaube einfach, jeder versucht von Herzen den bestmöglichen Ratschlag zu geben. Und als Mutter eines wundervollen Kindes denke ich mir auch, jedes Kind bereichert das Leben, egal wie wiedrig die Umstände zu sein scheinen. Als Kinder- und Jugendmedizinerin sehe ich leider oft, viel zu oft, dass es nicht so ist. Ich bin sicher, dass du dich richtig entscheidest und entweder jetzt oder in einigen Jahren eine wundervolle Mutter sein wirst! Ich wünsche dir für deinen weiteren Weg weiterhin viel Kraft und alles Gute!

von Ani.Me am 17.06.2015, 11:41


Antwort auf Beitrag von DundF

Wie gut, dass du dir gestern alles von der Seele reden konntest und auch, dass deine Schwester dabei war. Heute steht ja der Termin beim Therapeuten an. Bist du da sonst auch dabei und kennst den Therapeuten schon oder ist das jetzt situationsbedingt das erste Mal? Auf jeden Fall find’ ich’s gut, dass ihr heute beide hingeht, um gemeinsam mit dem Therapeuten alles zu besprechen. Hoffe du kannst in Anwesenheit deines Freundes trotzdem offen über alles reden, denn jetzt geht es ja auch um dich, um deine Bedenken, deine Wünsche, deine Vorstellungen ... Aber das weiß natürlich der Psychologe auch und wird das sicher berücksichtigen. Mir war übrigens tatsächlich nicht klar, dass es vor allem der „Unfall“ selber ist, der deinem Freund so zu schaffen macht. Hat er denn das Auto damals selber gefahren? Es stimmt schon, um solche traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten braucht es Zeit, oft viel Zeit ... aber zum Glück verblassen mit der Zeit auch die Bilder und Erinnerungen und paralel dazu wächst Neues schon heran, oft ohne dass man es merkt. Drück’ euch die Daumen, dass das Gespräch beim Therapeuten gut verlaufen wird und er euch weiterhelfen kann mit neuen, aufbauenden Gedanken. Bin gespannt was du erzählen wirst. Liebe Grüße Raphaela

Mitglied inaktiv - 16.06.2015, 10:17


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Auch an dich herzlichen Dank, Raffaela! Ich kenne den Therapeuten und auch wieder nicht - also, ich war nicht oft dort und über meine Gefühle habe ich mit ihm noch nie gesprochen, ist ja nicht meiner. ;) Wir gehen heute Nachmittag, ich bin sehr gespannt! "Mir war übrigens tatsächlich nicht klar, dass es vor allem der „Unfall“ selber ist, der deinem Freund so zu schaffen macht. Hat er denn das Auto damals selber gefahren?" Gar kein Problem, deswegen habe ich es ja nochmals erklärt! :) Nein, er ist nicht gefahren, aber er war live dabei, als der Bruder verstorben ist und macht sich Vorwürfe, dass er mehr hätte tun können, außerdem waren die Umstände sehr dramatisch und er selbst musste auch große Angst ausstehen, ich glaube, keiner von uns kann sich vorstellen, wie furchtbar das sein kann! Liebe Grüße und danke! :)

von DundF am 16.06.2015, 11:46


Antwort auf Beitrag von DundF

AniMe, nochmal vielen herzlichen Dank! Ich danke dir wirklich vielmals, du gibst sehr gute Ratschläge! :)

von DundF am 18.06.2015, 17:56


Antwort auf Beitrag von DundF

Hallo DundF, vielen Dank für Dein offenes Berichten über Deine Situation. Vielleicht wird dieses Kind für seinen Vater ein Lichtblick am Ende eines langen Tunnels. Dass er wieder jemand hat, für den er sein Leben anpackt und durch den sein Leben wieder einen Sinn bekommt. Mojave

von Mojave am 18.06.2015, 20:49


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Danke, Mojave. Und deinen Nick finde ich sehr klangvoll. ;-)

von DundF am 19.06.2015, 22:20


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Hallo DundF, schön zu lesen, dass dir einige Beiträge hier wirklich weiterhelfen können und dir gut tun! Du, über den Termin am Dienstag beim Psychologen hast du noch gar nichts erzählt ... warst ja sehr gespannt darauf. Wie war es denn? Wie ist es abgelaufen? Habt ihr genug Zeit gehabt, um alles zu besprechen, verschiedene Möglichkeiten anzudenken und gedanklich „durchzuspielen“? Konntest du deine Bedenken und Gedanken auch loswerden oder ging es "nur" um deinen Freund? Im Forum wurde geschrieben, dass das Baby vielleicht auch eine Chance für deinen Freund sein könnte ... was sagt da der Psychologe dazu, sieht er das auch als eine Möglichkeit? Wie schätzt er das ein? Auf jeden Fall hoffe ich, dass das Gespräch für dich nützlich war. Vor allem für deine Entscheidungsfindung ... und du vielleicht sogar durch seine Inputs deine Gedankengänge so gut weiterspinnen kannst, dass du dein Ziel, „die beste Entscheidung treffen zu können“ schon bald erreichen wirst! Weiterhin viel Mut und Kraft dir und alles Liebe, Raphaela

Mitglied inaktiv - 19.06.2015, 08:37


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Hallo Raphaela, genau, der Termin beim Psychotherapeuten: Der war sehr interessant und spannend! Wir wurden sehr viel gefragt. Das hört sich jetzt vielleicht lustig an - aber ich bin noch nie in meinem Leben so viel gefragt worden, ohne etwas zurückzufragen. ;) Es tat gut, über alles zu reden, aber eine Stunde ist definitiv zu kurz und so haben wir einen weiteren Termin zusammen bekommen und heute hatte ich auch einen alleine. Ein Psychologe hat ja in der Regel ein Gespür und so hat auch dieser das Gott sei Dank. Er hat sehr stark versucht, auf mich einzugehen, aber heute - bei dem Termin ohne meinen Freund - funktionierte das noch besser. Der Psychologe sagte mir nicht, was er meinem Freund zutraut oder wie er etwas einschätzt, viel eher zeigt er mir, wie ich selbst die Antworten finden kann durch seine gezielten Fragen. Natürlich ist es nichts, wo ich auf Dauer hingehen könnte, da er dafür schon zu viel von mir weiß - aus den Sitzungen mit meinem Freund. ;) Aber das brauche ich gerade eh nicht, aber die momentane Unterstützung durch den Psychologen tut mir sehr gut. Liebe Grüße an alle!

von DundF am 19.06.2015, 22:35


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Hallo DundF, wollt’ mal nachfragen wie’s dir inzwischen geht??? Es freut mich, dass dir der Psychologe so gut tut! Kann mir das gut vorstellen, dass dir der Termin alleine viel mehr gebracht hat, als wenn dein Freund dabei ist. Alleine kann der Psychologe einfach ganz anders auf dich eingehen, muss keine Rücksicht auf deinen Freund nehmen ... und du wiederum kannst dir alles frei von der Seele reden, ohne nachdenken zu müssen, ob es deinen Freund belasten könnte, oder? Find’ s echt toll, dass der Psychologe das Gespür dafür hatte, dass auch du im Moment Unterstützung brauchst und er jetzt getrennt auch auf dich und deine Bedürfnisse eingeht... er dir hilft, damit du deine Antworten selber finden kannst. Warst du denn inzwischen nochmal bei ihm? Und bist du in den Fragen deiner Schwangerschaft ein Stückchen vorangekommen oder hält der Psychologe andere Fragen bzw. Antworten vorerst für wichtiger? Schreibst du hier wieder, und erzählst? Ich denk’ auf jeden Fall weiterhin an dich und wünsch’ dir viele, viele gute Gedanken für deine Entscheidung! Liebe Grüße Raphaela

Mitglied inaktiv - 26.06.2015, 08:04


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Hi, es tut mir leid, ich war länger nicht hier, da wir sehr viel Stress haben. Mein Freund hatte wieder extreme Durchschlafschwierigkeiten und das hält auch mich oft wach, da er mich dann weckt... Heute habe ich von 21.00 Uhr bis 11 Uhr vormittags geschlafen, um den ganzen Schlaf irgendwie nachzuholen wohl. ;) Beim Psychologen war ich noch, ja. Ich habe dort aber nur wegen der Sitution mit meinem Freund ununterbrochen geweint. Ich wusste selbst gar nicht, wie belastend das für mich ist - also, in welchem Ausmaß. LG

von DundF am 27.06.2015, 12:25


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Hallo DundF, wie geht es dir? Jetzt ein paar Tage, nachdem du mal den „Deckel“ heben und all’ das rauslassen konntest, was sich da angesammelt hatte. Du hast geschrieben, dass dir das Ausmaß bis dahin selber gar nicht bewusst war ... Ja, seid einen Jahr bist du unablässig für deinen Freund da, Tag und Nacht, wann immer er dich braucht ... da bleibt kaum Zeit für dich, deine Gefühle und Wünsche ... darum hast du gar nicht gemerkt, wie stark dich die Situation selber belastet. Wahrscheinlich hast du dir seid dem Unfall nicht mehr erlaubt auch mal schwach zu sein, aus Liebe zu ihm, hm? Dann war es jetzt wirklich höchste Zeit, dass deine Tränen frei fließen durften ... Viel es dir denn schwer dich zu öffnen? Ich meine, seid dem Unfall siehst du dich enorm in Verantwortung genommen, da ist das Loslassen gar nicht so einfach, oder? Wahrscheinlich hat dich das auch zusätzlich aufgewühlt und erschöpft, da ist es kein Wunder, dass du viel Schlaf gebraucht hast. Ja, schlafen tut gut ... Bei was kannst du dich denn sonst noch erholen und neue Kraft schöpfen? Was hast du da bisher gemacht, wenn du mal ne Auszeit gebraucht hast? Mir kam noch der Gedanke, ob die extremen Durchschlafschwierigkeiten deines Freundes jetzt, mit dem Jahrtag des Unfalls zusammenhängen könnten? Ich kann mir schon vorstellen, dass da die Erinnerungen wieder lebendiger werden und vermehrt kommen können ... Da wünsche ich ihm von Herzen, dass er doch auch erkennen kann, dass er schon einiges bewältigt hat und es mit der Zeit auch immer besser werden wird. Welche Möglichkeiten sieht denn der Psychologe für ihn, um sein Trauma gut zu bewältigen? Klar, die Gespräche tun ihm auf jeden Fall gut und helfen ihm weiter, aber was kann er denn selber aktiv dazu tun? Was rät der Psychologe da? Auch in Bezug auf eure Situation mit der Schwangerschaft ... ist ja doch eine besondere. Du, ich hoffe du schaust hier wieder rein und meldest dich! Liebe Grüße an dich, Raphaela

Mitglied inaktiv - 01.07.2015, 08:26


Antwort auf Beitrag von DundF

Hallo du, wollt’ mal nachfragen wie’s dir denn jetzt geht? Hab’ gehofft du meldest dich im Forum wieder ... aber wahrscheinlich hast du im Moment keine große Zeit dazu. Trotzdem sorg’ ich mich auch ein bisschen, dass es dir jetzt nicht gut gehen könnte, gerade weil dich das Gespräch beim Therapeuten doch aufgewühlt hat und du damit ja nicht gerechnet hast. Hast du noch mehr Termine dort? Es hat dir ja gut getan, so frei reden zu können ... Und, wie geht es dir mit deinem Studium und mit deiner Bachelorarbeit, kommst da du gut voran? Meld’ dich doch wieder und erzähl’ ... Ich schau’ weiterhin rein und freu mich, wenn ich von dir höre. Liebe Grüße von mir, Raphaela

Mitglied inaktiv - 08.07.2015, 07:54