Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von Püminsky, 35. SSW am 23.10.2014, 14:59 Uhr

verzweifelt - kennt das so jemand?

Huhu Lyssi,

ich denke, ich kann Dich verstehen. Ich teile zwar nicht das grausame Schicksal einer Fehlgeburt mit Dir. Aber die Frage, ob noch ein Kind oder nicht hat mich auch JAHRE beschäftigt :) Es hat alles so seine Vor- und Nachteile. Und an sich war ich ja froh, mit dem Gröbsten raus zu sein bei meinem Sohn (6). Auf der anderen Seite fühlte ich mich auch noch nicht "komplett", und mein Mann ebenso... du siehst also, ich bin auch nicht für "spontane Hauruckaktionen" - im Gegenteil.

Nun ergab sich aber, dass es plötzlich irgendwie passte. Wir hatten eine kleine Erbschaft gemacht und auch SchwieMu, die sonst strikt gegen ein 2. Enkelkind war, sprach sich plötzlich dafür aus (das erzeugte auch immer Anspannung, auch wenn sie da nicht mitzureden hat eigentlich. man fühlt sich einfach besser, wenn der Zuwachs auch überall willkommen ist). Witzigerweise war ich da ganz frisch schwanger, als sie das sagte, so konnte ich ihr das gleich sagen *lach*.

Mit 41 bin ich gleich beim ersten Versuch schwanger geworden - es sollte wohl alles so sein! Mit knapp 42 werde ich unsere Tochter entbinden. Wir freuen uns alle darauf, vor allem aber mein Sohn. Der bastelt fleissig Bücher für seine Schwester, singt ihr jeden Tag etwas vor (steht vor meinem Bauch, küsst ihn und singt "Alle meine Entchen" ). Dieses Mal hab ich auch meine Schilddrüse komplett im Blick, damit ich nicht wieder so absacke, wie beim ersten Kind (beide Male in die Unterfunktion gerutscht, diesmal aber mit Behandlung und auf dem Weg der Besserung). Trotzdem bleiben natürlich Restzweifel: Packst Du das mit 2 Kindern? Vor allem wenn eines oder beide krank sind oder schlimmer: ich krank bin und kaum aufstehen kann. WIe mache ich das mit der Hausaufgabenbetreuung des Kindes und gleichzeitig ums Baby kümmern? Wird es wieder so schlecht schlafen, wie das erste (erste durchgeschlafene Nacht mit 3 Jahren, vorher oft 8-10x raus nachts)? Ist erst jetzt mit 6 nachts trocken geworden. Zudem kommt noch der Zusatzstress, dass das Kind kognitiv viel weiter ist als seine Altergenossen und es in der Schule nur Probleme gab (1x haben wir schon gewechselt! In der neunen geht es besser, aber man muss ständig am Ball bleiben und argumentieren/diskutieren). Dazu dumme Sprüche anderer Eltern, weil wir mit 5 haben einschulen lassen. Zu Hause komponiert er auf dem Klavier erste Stücke und beginnt jetzt, spanisch zu lernen. In der Schule ist er mit 6 in der 2. Klasse und bekommt Matheaufgaben der 3. Klasse (zu Hause aber macht er auch schon Sachen der 4. Klasse, die findet er einfach spannender). Kann ich mich überhaupt noch so um ihn kümmern, wenn das Baby mich vereinnahmt? Das ist ganz schön anstrengend. Vor allem, wenn man sich überall rechtfertigen muss, weil andere das oft nicht verstehen und ich als Eislaufmutter abgestempelt werde :( Was, wenn das Baby wieder so eine kognitive Granate ist? Die Probleme fangen dann ja schon im Kindergarten an... Ich bin echt nur froh, dass die Leute sich für mich trotz meines Alters freuen und nicht da auch wieder tuscheln. So hoffe ich jedenfalls :)

Ich denke, das ist bei uns Kopfmenschen nicht so einfach. Aber wenn der Wunsch tatsächlich besteht, dann kommt der Punkt, wo Du einfach handelst.

Lass Dir Zeit. Und behalte immer im Blick, dass sich trotz Wunsch evtl. nichts mehr ergibt und nehme den Umstand an, so dass es für Dich okay ist. Das ist einfurchtbarer Balance-Akt, der gar nicht so einfach ist, aber er bringt dich besser und zufriedener durchs Leben.

Alles Gute!

 
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