Waldorfschule

Mädchen malt mit Buntstift

© Adobe Stock, kristall

Waldorfschulen werden in Deutschland auch nach ihrem Begründer "Rudolf-Steiner-Schulen" genannt oder auch Freie Waldorfschule. Grundgedanke ist eine gemeinsame Bildung von Kindern, unabhängig von sozialer Herkunft.

Dabei funktionieren Waldorfschulen als Gesamtschulen, die von der ersten bis zur 12. Klasse die Kinder ihren Möglichkeiten entsprechend fördern sollen. Die drei Bereiche "Denken", "Fühlen" und "Wollen" stehen in der Waldorfpädagogik im Vordergrund und werden gleichberechtigt gefördert.

Deshalb bietet eine Waldorfschule ihren Schülern neben intellektuell-kognitiven Angeboten (für das "Denken"), überdurchschnittlich viele künstlerisch-kreative Angebote ("Fühlen") und handwerklich-praktische ("Wollen") Arbeiten.

Die Waldorf-Pädagogik

Grundlage der Waldorfpädagogik ist das von Rudolf Steiner entwickelte und durchaus kritisch diskutierte "Anthroposophische Menschenbild". Wichtige Entwicklungsschritte der Kinder unterteilt Steiner in "Jahrsiebte". Den Beginn des zweiten Jahrsiebtes eines Kindes markiert beispielsweise der Zahnwechsel, der für Steiner ein Merkmal ist, dass das Kind schulreif ist. In diesem Stadium tritt das Kind aus der Lernphase der Nachahmung von Vorbildern heraus und beginnt durch "Nachfolge und Autorität" zu lernen. Auch die seelischen Kräfte des Kindes sind nach Steiner jetzt stärker ausgeprägt, wie auch seine Phantasie und das Gedächtnis.

Lerninhalte der Waldorfschule

Der Schultag an einer Waldorfschule beginnt mit dem in der Regel fast zweistündigen Hauptunterricht. Im sogenannten "Epochenunterricht" wird über mehrere Wochen hinweg dasselbe Fach intensiv behandelt. Ab der ersten Klasse Grundschule lernen die Kinder zwei Fremdsprachen, ab der fünften Klasse kommt eine dritte Fremdsprache hinzu. Neben Hauptfächern wie Mathematik, Deutsch, Geografie werden auch Fächer wie Handarbeiten, Eurythmie und Instrumentalmusik unterrichtet.

Weil die Kinder sich ab der ersten Klasse ihr Wissen möglichst erarbeiten sollen und nicht fertiges Wissen aus Lehrbüchern übernehmen sollen, kommen Schulbücher in der Waldorfpädagogik kaum zur Anwendung. Auch elektronische Medien werden während der ersten Schuljahre gar nicht oder nur sehr selten eingesetzt.

Waldorfschule ohne Noten

Den Hauptunterricht übernimmt ein Klassenlehrer oder eine Klassenlehrerin, die als "richtungsgebende Persönlichkeit" fungiert und in der Regel die Kinder von der ersten Klasse bis zur achten Klasse unterrichtet. Der Lehrplan ist kein festgelegter Katalog von Themen. Inhalte und Methoden werden vom Entwicklungsstadium der Schüler bestimmt. Noten gibt es nicht und Schüler können auch nicht Sitzenbleiben. Stattdessen bekommt jedes Kind in seinem Schulzeugnis eine verbale Beurteilung, die dem Schüler sein Lernverhalten widerspiegelt und Anreiz zum Weiterlernen sein soll.

Übrigens: In vielen Städten und Gemeinde gibt es auch Kindergärten, die nach dem Rudolf-Steiner-Prinzip arbeiten. Mehr über Waldorf-Kindergärten erfahren Sie hier...

Zuletzt überarbeitet: April 2019

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