Wie soll ich reagieren?

 Ellen Janhsen-Podien Frage an Ellen Janhsen-Podien Kinderkrankenschwester

Frage: Wie soll ich reagieren?

Hallo. Mein Sohn wird in ein paar Tagen vier. Als er zwei wurde haben wir sehr erfolgreich angefangen die Windel wegzulassen. Es sind wenige Unfälle passiert und nach ca. 6 Monaten War alles super. Am längsten hat das große Geschäft gedauert. Nachts trocken ist er seit dem ich mit ihm im Oktober zur Kur war. Seit dem haben wir jedoch auch wieder nach ca eineinhalb Jahren das Problem das er wieder das große Geschäft in die Hosen macht. Er sagt uns aber auch dann nicht bescheid. Ich weiß langsam nicht mehr wie ich reagieren soll. Weder einfühlsam oder "schnell wegmachen" und nicht weiter beachten noch meckern, ihm eine Windel verpassen und Strafen ändern etwas. Ist das eine Phase? Wie lange dauert das denn noch? Wir haben vielleicht eine Trefferquote von 30% in die Toilette. Und das passiert auch im Kindergarten,bei Oma,... Das er den Zeitpunkt "verspielt " kann auch nicht sein. Es passiert nämlich auch beim Abendbrot essen oder wenn er morgens nochmal ein bisschen schlafen soll. Wenn ich merke das er hibbelig wird schick ich ihn schon zur Toilette (in Begleitung oder allein, wie er möchte). Er sagt dann aber er muss nicht und zetert solange Rum das dann am Ende wirklich nichts kommt. Er hat keinen harten Stuhlgang und auch keine schlechten Erfahrungen. Wobei wir uns langsam in einem Teufelskreis befinden. Er hat jedoch auch keine feste Zeit und kann auch mehrmals am Tag. Für uns ist es also im Moment immer spannend wann es wieder passiert. Bitte helfen Sie uns. Wie soll ich reagieren wenn es passiert? Was kann ich machen damit es nicht passiert?

von JacobsMama am 23.12.2015, 10:22


Antwort auf: Wie soll ich reagieren?

Liebe JacobsMama, ich glaube ihnen gerne, dass sie wirklich in einer schwierigen Situation stecken :-((( Erklären kann ich das Verhalten von ihrem Sohn leider von meiner Position aus nicht. Ich kann nicht beurteilen, ob sein Umgang mit der Stuhlentleerung z.B. auch etwas mit einer Art Aufmerksamkeitsbedürfnis zu tun haben könnte. Besprechen sie sich daher unbedingt einmal mit jemanden, der ihren Kleinen gut kennt, wie z.B. der Kinderarzt/Ärztin und überlegen sie, wie der beste Umgang damit wäre. Ganz neutral oder grundsätzlich würde aber aber denken, dass das Üben einer regelmäßigen Darmentleerung möglicherweise schon gut helfen könnte- es fehlt der Rhythmus der guten Darmentleerung. Um das zu verbessern, sollten sie 1 mal am Tag eine Zeit aussuchen, zu der ihr Sohn eine Toilettensitzung machen kann. Jeder Darm kommt in Schwung nach einer Hauptmahlzeit. Das kann man sich zu Nutze machen und üben immer zur gleichen Zeit den Darm dazu zu bewegen sich zu entleeren. Sie sollten also eine Mahlzeit auswählen und zukünftig immer ca 20-30 Minuten danach mit ihrem Sohn auf die Toilette gehen, damit er dann dort optimaler weise den Darm entleeren kann. Es soll eine Übung sein, es sollte also immer der gleiche Zeitpunkt gewählt werden (also nicht mal nach dem Frühstück, mal nach dem Mittagessen!) und es soll ein paar Wochen so gemacht werden- im Grunde so lange, bis sich ein regelmäßiger Rhythmus der Darmentleerung auf Toilette eingestellt hat. Die Toilettengänge können mit einer netten Zeit auf der Toilette verbunden werden, sie braucht gar nicht länger als 10 Minuten dauern, es stellt sich erfahrungsgemäß ein guter Rhythmus dadurch ein. Die extra zeit mit Vorlesen (oder ähnlicher) wird ihrem Kleinen sicher gefallen, er kann so unauffällig regelmäßig daran geführt werden. Irgendwann geht er dann wieder von selber hin, bei Bedarf. Vielleicht mögen sie das einmal ausprobieren? Viel Erfolg dabei, herzliche Grüße und ein sehr schönes Weihnachtsfest für sie! Ellen Janhsen-Podien

von Ellen Janhsen-Podien am 23.12.2015